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Schnitt: Psychothriller

Schnitt: Psychothriller

Titel: Schnitt: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Raabe
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verlassen hatte, waren sie beide derartig erschöpft gewesen, dass ihnen nichts übrigblieb, als sich auszuruhen.
    Â»Was willst du jetzt tun?«
    Â»Ich habe keine Ahnung«, sagt Gabriel gereizt.
    David schweigt einen Moment betreten. »Wirst du ihn suchen?«, fragt er schließlich. »Ich meine Sarkov.«
    Â»Suchen«, schnaubt Gabriel. »Suchen wird nicht reichen. Nicht bei Yuri. Den findet man nicht, wenn er nicht gefunden werden will.«
    Â»Aber du kennst ihn doch, du weißt doch, wie er tickt und wo er sich verstecken könnte, oder? Wie lange hast du für ihn gearbeitet?«
    Â»Fast zwanzig Jahre. Er hat mich aus der Klinik geholt, damals. Und mir unglaublich viel beigebracht. Trotzdem, eigentlich weiß ich fast nichts über ihn. Er lässt niemanden an sich ran, nicht mal mich. Dabei war ich ihm, glaube ich, näher als jeder andere.«
    David hinkt ins Wohnzimmer und lässt sich auf eines der grauen Sofas sinken. »Auf jeden Fall ist der Mistkerl deine einzige Chance.«
    Gabriel nickt nachdenklich. »Vermutlich, ja.« Sein Blick bleibt an der Stelle hängen, wo die Kugel, die Davids Bein verletzt hat, in die Wand gedrungen ist.
    Â»Was ist das für ein Film, den Sarkov von dir will?«
    Â»Ich weiß es nicht«, murmelt Gabriel. »Und ich hab auch nicht die geringste Ahnung, wo diese verdammte Videokassette ist.«
    Â»Das will ich dir auch geraten haben. Immerhin hat mich dieser Irre deswegen fast erschossen.«
    Gabriel verzieht den Mund. »Das Einzige, woran ich mich erinnern kann, ist, dass Val damals auch den Film wollte, um jeden Preis. Aber ich hab keine Ahnung, was auf diesem Band zu sehen ist.«
    David wirft Gabriel einen langen Blick zu. Die grünen Augen wirken gespenstisch in seinem bleichen Gesicht.
    Gabriel sieht ihn an und lächelt matt. Der Deal, die gefährlichen Fragen zwischen ihnen auszuklammern, ist ein Faden, der jederzeit reißen kann.
    Â»Aber warum behauptet Sarkov dann, dass du den Film hast?«, fragt David.
    Gabriel zuckt mit den Schultern und reibt sich die gereizten Lider. »Ich verstehe es nicht. Es hat offenbar irgendetwas mit dieser Villa im Kadettenweg zu tun, in die eingebrochen wurde. Das war in der Nacht, in der Liz entführt wurde. Damit fing alles an.«
    Â»Welche Villa?«
    Â»Eine alte Fachwerkvilla in Lichterfelde. Das Haus steht seit Jahrzehnten leer, wie ein verdammtes Geisterhaus, und plötzlich geht die Alarmanlage los. Yuri wollte nicht, dass ich da hinfahre. Stattdessen wollte er Cogan schicken, meinen Kollegen. Der fährt sonst nie raus. Aber Cogan ging’s nicht gut, deswegen bin also doch ich los.«
    Â»Wem gehört denn die Villa?«
    Â»Der Name war, glaube ich, Ashton oder so ähnlich. Eine Frau. Der Vorname fällt mir gerade nicht ein.«
    David runzelt die Stirn. »Hm. Sagt mir nichts.«
    Â»Na ja, jedenfalls sah es so aus, als ob jemand in die Villa eingebrochen wäre. Im Kamin war ein Safe eingelassen, der war offen und leer.«
    Â»Und Sarkov glaubt, in dem Safe war dieser Film und dass du ihn mitgenommen hast.«
    Gabriel nickt nachdenklich. »Jedenfalls hat er das bis heute Nacht geglaubt.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Als ich Val erwähnt habe und dass er Liz entführt hat, da war der Film plötzlich vollkommen unwichtig. Hast du sein Gesicht gesehen?«
    Â»Er war regelrecht geschockt. Fragt sich nur, warum.«
    Gabriel nickt. Sein Kopf fühlt sich an, als hätte seine Schädeldecke einen Riss. »Ja. Was zum Teufel hat ihn so erschreckt?«
    Â»Die Entführung? Oder dass dieser Val damit droht, Liz umzubringen?«
    Â»Wohl kaum«, sagt er heiser. »Yuris Mitgefühl hält sich in Grenzen, besonders wenn es um Frauen geht. Es ging ihm darum, dass ich diesen Namen kenne. Val ist offenbar sein richtiger Name oder ein Kürzel oder ein Spitzname. Und Yuri will nicht, dass ich weiß, wer dahintersteckt. Er würde sich eher die Zunge abbeißen, als mir zu sagen, wer Val ist.«
    Â»Also müssen wir irgendwie Sarkov finden und ihn überreden, uns den richtigen Namen zu sagen«, stellt David fest.
    Â»Ãœberreden wird nicht reichen«, sagt Gabriel. Er schafft es trotz der Schmerzen und der Erschöpfung, ein schiefes Lächeln zuwege zu bringen.
    Â»Warum grinst du so?«
    Â»Du hast wir gesagt«, antwortet Gabriel matt.
    Â»Hab ich das?«
    Gabriel nickt stumm.
    Â»Ich

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