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Schnitt: Psychothriller

Schnitt: Psychothriller

Titel: Schnitt: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Raabe
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verdammt.«
    David schüttelt den Kopf. »Ich kann dir nicht trauen.«
    Â»Du bist ein Idiot. Wir müssen weg hier, kapierst du das nicht?«
    David rührt sich immer noch nicht.
    Â»O Gott«, sagt Sarkov entsetzt. Sein Blick fliegt zur Tür in Davids Rücken.
    Instinktiv dreht David sich um, doch da ist nichts.
    Im selben Moment schlägt Sarkov Davids Hand beiseite. Der Brieföffner fällt klirrend aufs Parkett, und Sarkov rammt seine Fäuste gegen die Schusswunde an Davids Bein.
    David schreit auf, sieht, wie Sarkov sich streckt, versucht, den Brieföffner zu fassen. Der Schmerz an seinem Bein macht ihn rasend. Mit beiden Händen packt er Sarkovs Kopf und donnert ihn auf den Parkettboden. Einmal. Sarkov reißt die Augen überrascht auf. Zweimal . David schließt die Augen. Er hört nur das dumpfe Krachen und das Stöhnen, das Sarkov über die Lippen rutscht. Er stellt sich vor, es wäre Bug, den er da zwischen den Händen hält. Dreimal . Es kracht, aber das Stöhnen bleibt aus. Er muss nachfassen, weil der Kopf ihm aus der Hand rutscht. Viermal! Ein brennender Schmerz durchzuckt die Finger seiner linken Hand, die zwischen Sarkovs Schädel und dem Holzboden eingeklemmt sind, aber der Schmerz ist gut, fast noch besser, weil er die Wucht seiner eigenen Wut spürt, endlich einmal, sonst könnte er nicht glauben, was er hier tut.
    Als David die Augen öffnet, sieht er in Sarkovs Gesicht und erschrickt. Die Lider flattern über dem Weiß seiner Augen. Die Pupillen schwimmen, bevor sie sich ganz verlieren und Sarkov in einem Zustand versinkt, von dem David im ersten Moment hofft, dass es nur eine tiefe Bewusstlosigkeit ist. Dann kommt ihm plötzlich der Gedanke, dass es mehr sein könnte.
    Langsam richtet er sich auf und knickt beinah sofort wieder ein. Die Schusswunde schmerzt höllisch. Und er kann nicht fassen, was er da getan hat und wie wenig er empfindet.

Kapitel 51
    Berlin – 28. September, 07:46 Uhr
    Nichts. Gabriel ist am Ende des Kellers angelangt und eilt jetzt zurück zur Tür, hinter der das Treppenhaus liegt. Nicht eine verdammte Spur, im ganzen Keller nicht. Der Gang erdrückt ihn, wie ein zu enger Tunnel, die Ziegelwände, die Türen, der betonierte Boden, das alles scheint sich zu verjüngen und auf ihn einzustürzen. Sein Adrenalinspiegel ist gefühlt bei unendlich, und sein Körper pumpt immer mehr Stresshormone ins überlastete System.
    Liz! Wo bist du?
    Am liebsten möchte er brüllen, aber er weiß, wie gefährlich das ist. Wenigstens spürt er keine Schmerzen mehr. Der Hundebiss und die verletzte Schulter gehen im Rausch unter.
    Am Fuß der Treppe stolpert er beinahe über die Hundekadaver. Die beiden Dobermänner liegen übereinander wie aufgeschlitzte Schweine. Mit einem weiten Schritt springt er auf die Treppe und läuft hoch, in die Marmorhalle.
    Wo zur Hölle ist David?
    Das Gaslicht zittert höhnisch in seinem gläsernen Käfig. In seinem Kopf beginnt sich alles zu drehen. Nicht auch noch David!
    Dann fällt ihm Davids geradezu panische Angst ein. Rasch eilt er durch den Wohnraum zur Terrasse. Sein Blick durchkämmt den Garten von rechts nach links. Auch hier: nichts. Gottverdammter Idiot! Wo steckst du?
    Vielleicht ist er zurück, über den Zaun.
    Hab ich’s dir nicht gesagt, Luke? Er ist und bleibt ein Feigling.
    Gabriel zuckt zusammen.
    Ãœberrascht?
    Eher … Na ja … Ich dachte, du wärst …
    Was? Weg? Niemals. Ich würde dich niemals enttäuschen.
    Enttäuschen?
    Du bist aufgebracht. Du solltest dich beruhigen, Luke. Sieh dich an, deine Hände zittern.
    Gabriel sieht auf seine Hände und beschließt, das Zittern zu ignorieren.
    Sein Blick streift erneut durch den Garten. Plötzlich stutzt er und kneift die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Ganz hinten links steht ein kaputtes Glashaus.
    Gabriels Herz beschleunigt wieder.
    Warte, Luke! Denk nach!
    Gabriel überlegt nicht eine Sekunde lang und rennt los.
    Ein Gewächshaus, denkt er, als er näher kommt, ein zertrümmertes Gewächshaus.
    Eine Gänsehaut überzieht seinen Körper, als er vor dem Metallgerippe steht und auf die Glasscherben starrt, die Pflanzen, Beete und Holzboden bedecken. Einige Sonnenstrahlen brechen durch das Laub der Bäume, und die Scherben funkeln schmutzig. Er fragt sich nicht einen Moment lang, was hier geschehen

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