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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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ihrem Bett. Links von ihr, mit dem Rücken zu Striker, stand einer von den Klinikhausmeistern. Der Mann säuberte gerade die Geräte, die neben Patricias Bett angebracht waren. Abgesehen von dem fehlenden Cop vor der Tür schien alles im grünen Bereich.
    Striker relaxte kaum merklich und ließ die Hand mit der Waffe sinken. »Hey, Mann, haben Sie zufällig den Arzt gesehen?«
    Â»In Pause. Kommen wieder in zehn Minuten.« Dabei spähte der Hausmeister über seine Schulter – und Striker sah seine Augen – jene kalten, toten Augen.
    Rotmaske.
    Â»Verdammt, keine Bewegung!«, gellte er und riss die Waffe hoch.
    Rotmaske war jedoch schneller. Der Amokläufer wirbelte herum, kauerte sich hinter Patricia Kwan. Er legte blitzartig seine Waffe an und schoss über das Bett hinweg.
    Kugeln prallten auf die Wand hinter Striker. Er duckte sich und zielte – und drückte nicht ab, denn sonst hätte er mit Sicherheit Patricia Kwan getroffen, die hilflos in dem Klinikbett lag. Ohne Deckung war er der Gekniffene. An die Wand geschmiegt, kroch er weiter.
    Rotmaske blieb hinter Kwans Bett. Und feuerte – vier Schüsse, fünf, sechs, sieben Kugeln – alle bohrten sich in die Wand rechts von Striker.
    Einen knappen Meter von ihrem Zielobjekt entfernt.
    Anfangs, als die Kugeln ihn um einiges verfehlten, dankte er im Stillen seinem Schutzengel. Doch dann lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Er hatte sich mit Rotmaske schon zwei Mal eine Schießerei geliefert, und der Typ war gewiss kein Anfänger. Er war extrem gut im Umgang mit der Waffe, das hatte er in der Highschool und im Haus der Kwans bewiesen, wo er Striker in der Eingangshalle in Schach hielt.
    Der Typ ballerte nicht grundlos an seinem Zielobjekt vorbei.
    Es sei denn, Striker wäre gar nicht das Zielobjekt.
    Striker hielt sich geduckt und blickte in die fragliche Richtung. Jemand hatte eine Sauerstoffflasche direkt neben der Tür stehen lassen, und die Kugeln schlugen unmittelbar daneben in die Wand. Striker hatte mit einem Mal rasendes Herzjagen.
    Ein Treffer, und das verdammte Ding würde explodieren und ihn locker umpusten.
    Striker hechtete mit einem langen Sprung zu der Waschraumtür, riss sie auf und entdeckte den toten Cop. Angesichts der Leiche erstarrte er für den Bruchteil einer Sekunde – genau in diesem Moment traf eine von Rotmaskes Kugeln die Sauerstoffflasche.
    Der ganze Raum erbebte von der Wucht der Detonation.
    Striker brauchte eine Sekunde, um in den Waschraum zu kriechen, in der nächsten dröhnte eine donnernde Explosion in seinem Gehörgang, und er flog vorwärts, mit rudernden Armen und zuckendem Leib, prallte hart zwischen Toilette und Wand auf. Er stürzte zu Boden, kippte halb auf den getöteten Cop, halb auf die weißen Bodenfliesen. In seinen Ohren klingelte es, eine hohe schrille Frequenz, und dann war es plötzlich still, watteweich gedämpfte Stille rings um ihn herum.
    Die Pistole …
    Wo zum Teufel war seine Waffe?
    Die Sig lag hinter dem Toilettensockel. Er griff hastig danach. Die Pistole schussbereit in der Hand, richtete er sich auf, schlüpfte aus dem Waschraum und legte sich der Länge nach hin.
    Das Zimmer drehte sich. Sein Gleichgewichtssinn war ausgeschaltet.
    Er hob die Waffe, streifte mit Blicken den Raum. Rotmaske war nirgends zu entdecken. Wo die Sauerstoffflasche gestanden hatte, war ein riesiges Loch in der Wand. Den gesamten Türrahmen hatte die Druckwelle herausgerissen. Die Tür lag mitten im Flur.
    Und wo war Rotmaske?
    Striker rappelte sich auf. Dabei pochte es schmerzhaft hinter seinen Schläfen, sein Magen verkrampfte sich. Er kämpfte einen Würgereiz nieder, stolperte zu der demolierten Tür und blickte vorsichtig um die Ecke.
    Auf halber Höhe des Korridors entdeckte er Rotmaske. Der Schütze rannte, mit flatternden blassgrünen Kittelschößen. Am Eingang zur Intensivstation, wo Striker vorhin die Türen eingetreten hatte, stoppte er, schnellte herum und eröffnete das Feuer.
    Wieder jagten seine Kugeln um einiges an Striker vorbei, woraufhin der Detective mit Blicken den Flur abcheckte – knapp drei Meter von ihm entfernt stand eine weitere Sauerstoffflasche. Er duckte sich zurück in das Krankenzimmer, machte sich auf eine weitere Explosion gefasst, doch die blieb aus.
    Als der Schütze das Feuer einstellte, spähte Striker abermals in den Gang. Die Sauerstoffflasche stand

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