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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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Ihrem Leben. Aber Sie haben überlebt. Und es kann nur besser werden. Hauptsache, Ihnen ist nichts passiert. Wir haben Ihre Mutter benachrichtigt, sie ist auf dem Weg hierher. Mein Partner kümmert sich um sie, solange wir miteinander sprechen.« Er ließ ihr Zeit, diese Information zu verarbeiten. »Zunächst möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen, Megan. Ich muss mit Ihnen über diese schlimme Geschichte sprechen. Über Dinge, an die Sie sich bestimmt nicht gern erinnern … Ich muss Sie fragen, was hier heute passiert ist.«
    Das Mädchen zuckte zusammen, als wäre sie soeben aus einem bösen Traum erwacht.
    Striker wartete, dass sie etwas sagte – irgendwas, aber sie blieb stumm. Er stand auf, durchquerte das Zimmer, steckte ein paar Münzen in den Getränkeautomaten und drückte auf den Knopf mit dem Cola-Symbol. Die Maschine spuckte mit einem lauten scheppernden Klack die Flasche aus. Er nahm sie und stellte sie vor Megan auf den Tisch.
    Megan ignorierte die Flasche und sagte unvermittelt: »Sie haben geschossen …«
    Â»Auf jeden, ich weiß.«
    Â»Nein. Nicht auf jeden.« Sie schüttelte den Kopf, ihr Blick weiterhin gesenkt. »Sie haben nach … nach ein paar Leuten gefragt. Ganz bestimmte Leute.« Ohne den Kopf zu heben, griff sie nach der Flasche Cola. Sie öffnete sie nicht, sondern hielt sie bloß mit beiden Händen fest.
    Striker beugte sich über den Tisch. »Nach wem haben sie speziell gefragt?«
    Â»Conrad MacMillan.«
    Â»Conrad Mac Millan?«
    Â»Und nach Tina.«
    Â»Tina?«
    Â»Tina Chow.«
    Die Namen waren wie ein Schlag ins Gesicht. Striker kannte beide Schüler.
    Conrad hatte bei ihnen in der Nähe gewohnt, bevor seine Familie vor etwas über einem Jahr nach Dunbar gezogen war. Tina und Courtney hatten als Kinder in derselben Tanzgruppe getanzt. Zwar hatte er beide Teenager jahrelang nicht gesehen, aber änderte das was? Bilder der beiden Kinder fluteten sein Hirn, als der Eispanzer, der schützend sein Herz umschloss, schmolz.
    Â»Das ist alles, was ich weiß«, wisperte Megan.
    Â»Ist schon okay.«
    Â»Ich möchte zu meiner Mutter.«
    Â»Sie ist unterwegs. Und wird sicher gleich hier sein.« Striker wollte seine Hand begütigend auf ihre legen, doch das Mädchen zuckte zurück. »Sie haben das gut gemanagt, Megan. Sie haben sich vorbildlich verhalten. Das hätte niemand besser machen können.«
    Kaum war er fertig, schwang die Tür zum Konferenzraum auf, und Ich steckte den Kopf ins Zimmer. Als er Striker sah, schluckte er schwer, dass sein riesiger Adamsapfel auf und ab hüpfte.
    Striker blickte zu ihm. »Ich führe hier gerade eine Befragung durch, Ich.«
    Â»Sorry, aber ich muss Ihnen kurz was mitteilen. Sie hatten Recht mit den unterschiedlichen Kameras. Es handelt sich um ein ganz neues System.«
    Â»Was bedeutet?«
    Ich grinste breit. »Wir haben Videoaufzeichnungen.«
17
    Es war exakt vierzehn Uhr fünfzehn, als Ich auf die drei Monitore deutete, die in der hinteren Reihe standen. Sie zeigten Schwarzweißsequenzen aus der Schulcafeteria. Auf der Aufzeichnung war kein Datum, nichts. Lediglich das obligatorische Zeitraster, das bei null startete und bis 451 ging. Striker notierte sich die Ziffern, dann blickte er zu Ich.
    Â»Und, irgendwelche neuen Aufschlüsse, Ich?«
    Â»Das Videoüberwachungssystem wurde von den Schützen definitiv deaktiviert. Das steht zweifellos fest. Dabei handelte es sich jedoch um das alte System, das VISION 5 von SecuCorp, das analog arbeitet.« Ich lachte leise und freudlos. »Striker, Sie hatten den richtigen Riecher mit den beiden Kameratypen. Die Schule war dabei, auf digital umzurüsten. Um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, nicht? Ich meine, wir sprechen immerhin von St. Patrick’s High. Einer Privatschule. Die können es sich gar nicht leisten, hinter der aktuellen Technik hinterherzuhinken. Sie hätten sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können.« Er tippte auf einen der Monitore in der letzten Reihe. »Deshalb waren die drei Bildschirme jungfräulich, als wir das erste Mal hier waren. Sie waren nicht ausgeschaltet oder offline.«
    Striker kratzte sich am Kopf. »Ich versteh bloß Bahnhof, Ich. Was bedeutet das im Klartext?«
    Â»Das bedeutet, wir haben Beweise. Außer den besagten Kameras in der Aula wurden nämlich auch in der Cafeteria

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