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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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inzwischen ärgerte sie sich, dass sie Raines Vorschlag nicht vehement abgeschmettert hatte. So viel Großzügigkeit war einfach zu viel.
    Raine zählte das Wechselgeld nach und steckte es in ihr Portemonnaie. »In dem Kostüm siehst du spitzenmäßig aus, Court. Glaub mir, Bobby wird wie ein Wilder über dich herfallen.«
    Â»Wenn ich ihn von dir fernhalten kann.«
    Raine prustete los. »Bobby ist nett, aber er gehört dir. Ich steh mehr auf ältere Typen. Männer «, meinte sie gedehnt, mit einem vielsagenden Blick zu ihrer Freundin.
    Da kapierte Courtney. Das Handy, die viele Kohle, die Ausflüchte. »Und, wer ist der Glückliche?«, erkundigte sie sich betont beiläufig.
    Raine grinste selbstgefällig. »Dreimal darfst du raten. Na?«
    Â»Oh Gooott, nein, doch nicht etwa der?«
    Â»Mmh-hmh.«
    Â»Quenton Wong.«
    Â»Mmh-hmh.«
    Â»Du bist wieder mit Que zusammen?«
    Raine entfuhr ein nervöses Giggeln. »Dieses Mal ist es was Ernstes.« Sie neigte sich dicht an Courtney, als würden sie belauscht, und flüsterte ihr ins Ohr: »Wow, letzte Nacht haben wir miteinander rumgemacht, ich kann dir flüstern … Ich hab es ihm gemacht.«
    Courtney war klar, was Raine damit meinte, trotzdem fragte sie: »Wie … rumgemacht?«
    Â»Mit dem Mund. Du weißt schon.«
    Â»Du meinst …«
    Raine lachte. »Heute Nacht machen wir weiter.«
    Courtney machte eine längere Pause. Ihr Herz klopfte wie blöd, und sie fühlte sich hin- und hergerissen. Irgendwie fand sie das spannend, es turnte sie an. Sie wusste, dass Raine noch Jungfrau war – verdammt, sie selbst war auch noch Jungfrau und hatte bislang null Erfahrung. War das nicht deprimierend? Sie hätte ihre Freundin gern gelöchert, was für Sachen sie machten, wie man sich dabei fühlte, was er zu ihr sagte, wie er sie anfasste. Sie wollte das alles auch erleben. Ihre erotischen Fantasien ausleben. Bei der Vorstellung durchflutete sie ein heißes Prickeln.
    Bobby Ryan.
    Andererseits hatte sie Muffen vor der ganzen Sache. Das erste Mal war bestimmt aufregend und so, aber mit Que Wong? Der Typ war drei Jahre älter als sie und hatte die Schule geschmissen. Für ihn war es mit Sicherheit nicht das erste Mal. Que hatte in den vergangenen drei Monaten schon zwei Mal mit Raine Schluss gemacht, und Courtney tippte darauf, dass er ihrer Freundin abermals das Herz brechen würde, sobald er sie rumgekriegt hätte.
    Â»Bist du sicher, dass er der Richtige ist für dein erstes Mal?«
    Â»Hey, Court, nerv mich nicht«, versetzte Raine gereizt. »Du klingst allmählich wie eine Männerhasserin. Genau wie meine Mom.«
    Â»Wie deine Mom«, fauchte Courtney zurück.
    Â»Ja. Sie hasst sämtliche Typen, die ich süß finde. Meinen Dad im Übrigen auch. Sie versucht dauernd, mich gegen ihn aufzustacheln. Deshalb gibt sie mir in letzter Zeit so viel Kohle. Als könnte sie mich kaufen. Dasmuss man sich echt mal wegtun.« Raine überlegte. »Mann, bei uns zu Hause ist es nicht auszuhalten. Wenn ich da bin, muss ich mir ständig ihr Scheißgelaber anhören.«
    Courtney konnte es nicht fassen. Que? Ausgerechnet der? Jedes Mal, wenn sie den Typen sah, protzte er entweder mit seinen neuen Tattoos rum oder mit Bündeln von Geldscheinen, die ihm aus der Brieftasche quollen. Dabei hatte er nicht mal einen Job. Und er begrapschte sie dauernd, besonders, wenn Raine nicht dabei war. Strich ganz zufällig mit dem Arm an ihrem Busen vorbei. Tätschelte ihr die Wange. Kleinigkeiten. Belanglosigkeiten. Sie fand es voll ekelhaft.
    Courtney öffnete den Mund zu einer Erwiderung, Raine fing jedoch unvermittelt an zu kreischen und winkte. Que steuerte über das Laufband zu ihnen. Er war höchstens einsvierundsiebzig, nur ein paar Zentimeter größer als Raine, aber muskelbepackt und trainiert wie ein Bodybuilder. Er trug eine weite schwarze Baggyjeans mit aufgestickten chinesischen Drachen, die sich jeweils von der Hüfte bis zum Knie schlängelten. Und ein Kapuzensweatshirt von irgendeinem angesagten Designer – weiß, vorn und hinten eingestanztes goldenes Nietenmuster: Knarren und Totenköpfe.
    Absolut bescheuert.
    Raine hob buchstäblich ab und flog über das Laufband zu ihm, ihre Bewegungen leicht und fließend im Gegensatz zu seinem machomäßigen Mackergehabe. So war er immer. Total cool und

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