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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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den Kopf. Sie fiel vornüber auf die Cafeteria-Fliesen. Kein Zucken, keine Spasmen, keine Regung.
    Bloß bleierne Stille.
    Striker rang um Fassung. Alles wirkte wie gestellt auf dem kleinen Monitor. Als würden Kinder miteinander spielen. Kinder fielen um und blieben reglos liegen. Aus ihren Körpern sprudelte fontänengleich eine schwarze Flüssigkeit, färbte ihre Sachen und die Tische und den Boden, mehr wie Motorenöl und nicht wie Blut. Je länger das Video lief, desto tiefer und dunkler wurde die Faszination. Er konnte einfach nicht wegsehen.
    Die Schützen standen über dem toten Mädchen und fixierten einander, als wäre es gar nicht existent. Als wäre es bloß ein Bündel Kleider oder eine achtlos hingeworfene Sporttasche. Unter ihren Masken schienen sie miteinander zu kommunizieren. Nach einer langen Weile marschierten sie weiter durch die Cafeteria, erschossen Schüler, ohne Gnade. Striker zählte fünf Kids, die zu Boden gingen, während er das Geschehen verfolgte und händeringend darauf wartete, dass er und Felicia ins Bild kämen.
    Nichts. Fehlanzeige.
    Unvermittelt endete die Aufzeichnung.
    Er sah konsterniert zu Ich. »Ich, was ist passiert?«
    In Ichs selbstgefällige Miene mischte sich ein Hauch von Niedergeschlagenheit. »Was? Nichts ist passiert. Mehr haben wir nicht.«
    Â»Das ist alles?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das System ist brandneu, Detective, und noch nicht endgültig konfiguriert. Die Kameras wurden bloß versuchsweise installiert. Nur zu Testzwecken. Verdammt, es grenzt an ein Wunder, dass die Dinger während der Schießerei überhaupt aufzeichneten.«
    Striker fluchte. »Der Ton. Was ist mit dem Ton?«
    Â»Ist bislang bloß ein übersteuertes, verzerrtes Genuschel. Völlig nutzlos. Ich hab eine Kopie an meinen Assistenten in der Technik geschickt, vielleicht kann er da was machen. Ich kümmere mich darum, wenn ich hier fertig bin, aber es dauert sicher eine Weile. Das ist Com-Tech-Material. Sie verwenden ihre eigenen digitalen Kodes …«
    Â»Sie sülzen mal wieder Computerchinesisch, Ich.«
    Ich seufzte. »Kurz gesagt, es geht nicht bloß darum, das Material zu dekomprimieren und zu transkodieren – es ist momentan total unbrauchbar.«
    Striker warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Wie lange ist bei Ihnen ›momentan‹?«
    Ich zog hilflos die Schultern hoch und ließ sie wieder sinken. »Ein paar Tage.«
    Â»So viel Zeit haben wir nicht. Scheiße, ich dachte, Sie wären der Bill Gates in dieser Truppe?«
    Â»Eher Steve Jobs«, korrigierte Ich und scheiterte an einem grimmigen Grinsen. »Tut mir leid, aber wir können nicht zaubern. Dahinter stecken jede Menge Mathematik, komprimierte Daten und Kodierungen. Das ist nun mal so.«
    Striker lehnte sich abermals über den Schreibtisch und fixierte den Bildschirm. Das Programm arbeitete mit einem grafischen, seitlich angebrachten Schieberaster für die Zeitkontrolle. Er schnappte sich die Maus. Und scrollte bis zu dem Moment zurück, wo die beiden Attentäter den als Joker verkleideten Jungen unter dem Tisch hervorzerrten.
    Die Tape-Zeit lautete 362.
    Striker spielte die Szene erneut ab, bis die beiden Schützen das Mädchen erschossen.
    Die Endzeit war 451.
    Er trug beide Zeitangaben in sein Notizbuch ein, schrieb sie zusätzlich auf ein Stück Papier, das er Ich hinschob.
    Â»Machen Sie mir eine zweite Kopie von dem Material, nur dieses Zeitintervall. Noch wichtiger wäre es mir allerdings, wenn ich den Ton für diesen Ausschnitt bekommen könnte. Alles andere dann später.«
    Statt einer Antwort nickte Ich nur und wischte sich die Schweißperlen von seinem Mordszinken. Er schluckte schwer, seine Kehle war genauso staubtrocken wie Strikers. Er schnappte sich eine weitere Blu-Ray-Disk von dem obersten Regal, steckte sie in das Diskettenlaufwerk und startete das Brennprogramm.
    Auf dem Weg zur Tür drehte Striker sich noch einmal um. Er räusperte sich, bis Ich fragend zu ihm blickte.
    Â»Informieren Sie mich, sobald Sie damit fertig sind, Ich. Ist das bei Ihnen angekommen? Diese Aufzeichnung ist von entscheidender Bedeutung, meine heißeste Spur. Ich muss herausfinden, wer diese Typen sind. Ob sie womöglich sogar Schüler sind oder nicht. Und ich muss wissen, was sie zueinander sagen, selbst wenn es nur ein, zwei Wörter sind.«
    Â»Wird gemacht,

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