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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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als hätten sie irgendeine Verbindung mit der Schule. Exschüler vielleicht. »Habt ihr ihn schon computertechnisch gecheckt, Noodles?«
    Â»Ja. Negativ. Keine Polizeiakte, keine Vorstrafen, nichts.«
    Zwischen Strikers Brauen schob sich eine steile Falte. »Komplett negativ? Verkehrsdelikte und so?«
    Â»Restlos alles, verdammt.«
    Striker musterte Weißmaskes Rippen. Auf der linken Seite war eine Reihe wulstiger weiß gezackter Narben, jede ungefähr sechs Zentimeter lang.«
    Â»Was ist mit diesen Narben?«, erkundigte er sich. »Auf seinem Innenarm sind auch welche. Ziemlich merkwürdige Narbenbildung.«
    Â»Sie sehen merkwürdig aus, weil er sie vermutlich zugefügt bekam, als er noch im Wachstum war.« Nach einem weiteren Blick auf den Toten meinte Noodles schulterzuckend: »Ich hab keine Ahnung, Schiffswrack. Der Typ ist komplett nicht existent im System. Ich habe sämtliche Datenbanken durch: CPIC, LEIP, PIRS und PRIME. Hab zwar noch nicht grenzübergreifend gecheckt, aber das überlass ich dir. Das kannst du später noch machen.«
    Striker verstummte für eine kurze Weile. Die Tatsache, dass dieser Typ keine Polizeiakte hatte, war verblüffend, um nicht zu sagen unglaublich.
    Noodles streifte sich ein Paar Latexhandschuhe über. Er nickte Felicia zu, die etwas abseits stand, einen verkniffenen Ausdruck um ihren hübschen Mund, und grinste: »Was ist mit meiner spanischen Fantasie los? Ist sie sauer? Weil sie dich eben von deiner besten Seite kennen gelernt hat?«
    Â»Das Leben könnte so schön sein.«
    Noodles lachte. »Seid ihr zwei mal wieder aneinandergerasselt?«
    Â»Und zwar heftigst.«
    Â»Du lieber Himmel, ist heute nicht dein erster Arbeitstag?«
    Striker seufzte. »Ruf mich an, wenn du neue Ergebnisse hast.« Er trug diese vorerst letzte Information in sein Notizbuch ein. Währenddessen gesellte Felicia sich zu ihnen.
    Â»Hey, Noodles«, rief sie.
    Â»Meine persische Prinzessin.«
    Â»Ich bin Spanierin, du Hirni.«
    Noodles zuckte wegwerfend mit den Achseln. Dann machte er sich an die Arbeit. Felicia wandte sich an Striker, ihre Stimme eisig.
    Â»Suche beendet, Boss. Keine Beißerchen gefunden, Boss. Noch was, Chefe?«
    Â»Nein, das ist alles«, antwortete er. »Gute Arbeit.«
    Er ließ Felicia und Noodles stehen und steuerte zu der nordöstlichen Ecke – der Bereich, den er bewusst gemieden hatte, seitdem er die verdammte Cafeteria betreten hatte. Dort lag der andere Schütze.
    Der Schütze, den Laroche für »möglicherweise unschuldig« hielt.
    Schwarzmaske.
21
    Während Striker zu der Leiche ging, suchte er den Boden nach dem Maschinengewehr ab. Es war ein AK-47 gewesen. Eine Kalaschnikow. Da war er sich sicher – zumindest war er sich sicher gewesen. Als er mit Blicken den Bereich absuchte, konnte er sie jedoch nirgends entdecken. Er erinnerte sich schwach, dass er sie über den Tresen hatte fliegen sehen, hinter die Warmehalteplatten, direkt nachdem er den Schützen erwischt hatte.
    Aber da war sie nicht. Nur zerschossenes Geschirr, Konservendosen und eingeschweißte Sandwiches.
    Striker kamen Zweifel. Er blendete sie kurz entschlossen aus. Dann entdeckte er Munition auf dem Boden vor der Buffettheke. Die Patronenhülse war länger als die, die Felicia gefunden hatte, und lief vorn spitz zu. Die Hülle war aus grauem Stahl, die Kugel mit Kupfer ummantelt.
    Die typische AK-47-Munition.
    Seine Zweifel waren wie weggeblasen. Die Waffe hatte bestimmt einer von seinen Kollegen sichergestellt, überlegte er. Logo. Weil man ein Maschinengewehr nicht einfach so rumliegen ließ. Schon gar nicht in einer Schule. Darum würde er sich später kümmern müssen.
    Auch wenn ein Teil von ihm die Antwort gar nicht wissen wollte.
    Das Licht über Schwarzmaske flackerte schwach, weil die Neonröhren während der Schießerei ordentlich was abbekommen hatten. Es passte wie die Faust aufs Auge: Bei Schwarzmaske waren die Lampen ausgegangen, und jetzt lag er tot im Dunklen.
    Er lag exakt in der gleichen Position wie der andere Schütze – auf dem Rücken, die Hände schlaff ausgebreitet, das Gesicht zur Decke gewandt. Gelbes Absperrband war rechteckig um den dritten Tatort gespannt, es sah aus wie hässliches Weihnachtsschmuckband. Striker streifte sich frische Latexhandschuhe über.
    Â»Mit dem da bin ich noch nicht fertig!«,

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