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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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gemacht.«
    Â»Auf der Polizeiakademie?«
    Â»Ja.«
    Â»Ich hab ihn provoziert?«
    Â»Allerdings. Du bist ziemlich hart mit ihm umgesprungen.«
    Â»Er wollte mir meine Waffe wegnehmen.«
    Â»Das Recht steht auf seiner Seite, Jacob. Er ist sogar per Gesetz dazu verpflichtet, deine Waffe zu konfiszieren. Du hast ihn vor allen Leuten brüskiert. Und ihm keine Chance gelassen, da ohne Gesichtsverlust rauszukommen. Wie du das immer machst, wenn sich dir jemand querstellt.«
    Â»Wie ein Elefant im Porzellanladen? Das willst du doch damit sagen, oder?«
    Â»Mehr wie ein wild gewordenes Nashorn.« Sie lachte leise, bevor sie verstummte, als ließe sie im Geiste die Szene von vorhin Revue passieren.
    Striker erwiderte nichts. Was hätte ihm das auch gebracht? Es war typisch Felicia, dass sie rein gar nichts auf sich beruhen lassen konnte. Sie bohrte und popelte so lange, bis man sich geschlagen gab. Bei ihr war es manchmal besser, die Dinge einfach laufen zu lassen.
    Die Ampel schaltete auf Grün, und Striker hielt sich südlich auf der Dunbar. Als sie die Forty-First Avenue querten, griff er mechanisch an sein Schulterholster, wie um sicherzustellen, dass seine Waffe dort steckte. Die Gewissheit beruhigte ihn. Er gab Gas.
    Â»Wir sind gleich da. Fordere schon mal Verstärkung an – möglichst ein Zivilfahrzeug. Die Einheit soll sich draußen postieren, für den Fall, dass der Kerl türmt.«
    Felicia informierte über ihr Handy die Einsatzleitung und bekam eine Einheit zugesagt.
    Ein paar Straßenzüge weiter, in der Balsam Street, schaltete er die Scheinwerfer aus und fuhr in der aufziehenden Dämmerung weiter. Die Sonne ging bereits unter, der dunkle Himmel purpurrot und wolkenverhangen. Striker fuhr durch die Dunkelheit, froh über die Straßenlaternen, die in großen Abständen die Straße säumten.
    Weiter unten auf der Balsam Street, direkt hinter der Kreuzung, stand ein lang gestrecktes, zweistöckiges Haus. Der hypermoderne Bau – dunkle Wärmeschutzverglasung und grauer Sichtbeton – wurde von dem milden Lichtschein einer Straßenlaterne angestrahlt.
    Striker zeigte darauf. »Da wohnt Quenton Wong, zumindest ist er dort mit seinem ersten Wohnsitz registriert.«
    Â»Und Raymond Leung?«
    Â»Leung ist ein Austauschschüler. Offenbar wohnt er hier bei Quentons Eltern.« Striker zuckte mit den Achseln. »Mehr wusste Caroline auch nicht.«
    Er nahm sein Handy und rief bei der Auskunft an. Nachdem er die Nummer von Quentons Eltern hatte, wählte er, ließ das Telefon eine ganze Weile klingeln und hängte auf.
    Â»Keiner zu Hause«, konstatierte er. »Oder es nimmt niemand ab. Auch kein Anrufbeantworter.«
    Felicia nahm den Blick nicht von dem Haus. »Es brennt nirgends Licht.«
    Â»Das hat nichts zu bedeuten. Verdammt, wenn ich auf der Flucht wäre, würde ich auch kein Licht machen, sondern mich bis an die Zähne bewaffnen.« Er ertastete die Magazinentsicherung seiner Waffe, drückte den Knopf, ließ das Magazin herausgleiten und vergewisserte sich, dass es mit Munition gefüllt war. Er fixierte Felicias Brustkorb auf der Suche nach der kugelsicheren Weste.
    Â»Trägst du sie?«
    Sie trommelte sich mit den Fäusten auf die Brust, und es gab ein lautes Dong . »Ich bin schließlich keine kleine Doofe!«
    Â»Gut.« Striker angelte auf dem Rücksitz nach seinem Gewehr. »Zeit für ein paar Leute, Mac Sensenmann kennen zu lernen.«
    Als die Verstärkung eingetroffen war – alle in Zivilfahrzeugen –, nickte Striker Felicia zu, und sie zog ihre Pistole. Seine Handfläche fühlte sich feucht an, fast glitschig, und er versuchte sich einzureden, dass es vom Regen käme. Von wegen, signalisierten seine Synapsen. Wieder geisterte ihm die Cafeteria durch den Kopf, als er sich anschlich und mit drei Amoktätern konfrontiert war.
    Taktisch gesehen war ihre Situation ein Albtraum. Zwei Cops mit 40er Kalibern und einem Gewehr. Sie hatten keine Nachtsichtgeräte, bloß ihre Taschenlampen. Insofern hatte Felicia Recht. Das SEK hätte diesen Einsatz viel professioneller erledigt, vor allem, wenn Maschinengewehre und Pumpguns ins Spiel kämen.
    Aber das SEK brauchte Zeit, und Zeit war ein Luxus, den sie sich nicht leisten konnten. Striker hatte jedes Gefühl für Zeit verloren. Jedenfalls im herkömmlichen Sinne. Alles war ein einziger großer

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