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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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in seinen Spind. Er schloss ab und winkte Striker und Felicia, ihm zu folgen.
    Striker folgte ihm mit langen Schritten, Felicia blieb unschlüssig ein Stück zurück.
    Sie liefen über den ölverschmierten Estrich zu einer schmalen Tür, die sich hinter einem hohen Betonpfeiler verbarg. Meathead schloss auf. Dahinter befand sich ein kleiner Besprechungsraum, komplett mit Konferenztisch und Overheadprojektor. An der rückwärtigen Wand war eine Reihe Spinde angebracht. Billige Metallteile. Ihnen gegenüber standen mehrere Computer. Sie waren miteinander vernetzt, doch Striker wäre jede Wette eingegangen, dass sie keine Verbindung nach draußen hatten.
    Meathead schnappte Felicias Leichenbittermiene auf und zwinkerte ihr zu. »Du siehst ziemlich fertig aus, Beauty. Nachher kippst du uns noch aus den Latschen.«
    Â»Bei deinem Atem ist das auch kein Wunder.«
    Â»Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz«, johlte er. Als sie nicht reagierte, schob er nach: »Seit unserem letzten Date putze ich nämlich öfter. Hab mir sogar ’ne elektrische Zahnbürste zugelegt. Alles wegen dir, Beauty.«
    Striker trat grinsend zu Meathead. Er roch verbrannten Pulverstaub. Der ganze Raum roch danach. Und nach Gewehröl. Offenbar hatte Meathead heute Schießübungen gemacht, vermutlich das dritte Mal in dieser Woche.
    Gewehröl und Pulverstaub passten zu dem Mann.
    Bevor Striker etwas sagen konnte, zog Meathead sein T-Shirt aus und angelte sich ein anderes aus einem der Spinde. Das Shirt schien eine Nummer zu klein für seine massigen Arme. Es war graugrün mit einem roten Ahornblatt oben links, worin die Nummer 499 eingedruckt stand, registrierte der Detective.
    Â»Vier-neun-neun?«
    Meathead warf ihm einen angesäuerten Blick zu. »Larry Young, Mann – schon vergessen?«
    Als Striker den Namen hörte, war er sekundenlang geschockt. 499 war die Nummer der Dienstmarke von Larry Young, Mitglied des SEK und während einer Drogenfahndung getötet. Sein Name war der Abteilung heilig. Gut so.
    Â»Die Hemden wurden vor ein paar Monaten freigegeben«, erklärte Meathead, »als du weg warst. Und deine mentalen Aussetzer hattest.«
    Â»Ja, logo. Gibst du mir auch eins?«
    Â»Na klar.«
    Striker räusperte sich, dann zog er eine von den Kugeln, die er in dem Geheimfach entdeckt hatte, aus seiner Jackentasche. Er warf sie Meathead zu. »Hier, wirf da mal einen Blick drauf.«
    Meathead drehte das Projektil in den Fingern und pfiff leise. Die Kugel war aus Messing mit einer Hohlspitze. »Ist das die Munition, die sie verwendet haben?«
    Striker nickte. »Unter anderem. Verrat mir mal, was das genau ist.«
    Meathead hob fragend eine Braue. »Weißt du das nicht?«
    Â»Ich will eine Bestätigung.«
    Â»Offizielle Kriegsmunition, Kumpel. Stahlmantel-Projektile.«
    Striker überlegte. »Schau dir die mal an.« Er hielt Meathead eine weitere Patrone hin. »Die kam lediglich bei ein paar von den Kids zum Einsatz – ich denke, das waren die, auf die sie es bewusst abgesehen hatten.«
    Meathead untersuchte die fragliche Kugel. »Hohlspitzgeschoss, Mann. Hydra-Shok. Der ultimative Powerkick. Mit den Dingern waren sie auf der sicheren Seite, die nieten alles um.«
    Striker schüttelte den Kopf. »Ich kapier das nicht.«
    Felicia trat zu ihnen, nahm Meathead die Kugel aus der Hand und gab sie ihrem Kollegen zurück. »Was kapierst du nicht?«, fragte sie Jacob.
    Â»Wieso verwenden sie Stahlmantel-Munition? Ich meine, diese Typen waren da, um zu töten, wieso nehmen sie da nicht was Todsicheres wie Hydra-Shok? Der Scheiß hinterlässt bei den Opfern immerhin um die sechs Zentimeter breite Krater. Okay, es waren Highschool-Schüler. Keiner trug eine kugelsichere Weste. Aber wenn ich schon ein Maximum an Todesopfern erzielen will, wieso nehme ich dann nicht die entsprechende Munition?«
    Â»Vielleicht ging es ihnen gar nicht unbedingt um ein Maximum an Toten«, wandte Felicia ein, »sondern um einen Haufen Verletzte. Um den Horrortrip, den die Leute durchmachten.«
    Striker gab ihr Recht. Wer mit Stahlmantel-Munition herumballerte, erwischte mehr Ziele. Verursachte mehr Verletzte. Die Schützen hatten die Hydra-Shok-Munition ganz gezielt bei Tina Chow, Conrad MacMillan und Chantelle O’Riley eingesetzt. Wieso waren ausgerechnet sie als Ziel ausgewählt worden? Und warum Hydra-Shok?
    Wollten die

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