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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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…«
    Â»Hör mal, ich kann jetzt nicht mit dir sprechen, Dad.«
    Â»Kannst du oder willst du nicht?«
    Â»Okay, wenn du es unbedingt hören willst: Ich will nicht mit dir sprechen.«
    Eine Woge der Verärgerung erfasste ihn. »Courtney, irgendwann musst du dich den Realitäten stellen. Du kannst nicht immer weglaufen.«
    Â»Weglaufen? Ich und weglaufen? Spinnst du eigentlich, Dad?«
    Â»Courtney …«
    Sie hatte aufgelegt. Striker presste die Lippen aufeinander, um nicht wütend auszuflippen. Felicia telefonierte gerade mit einem ihrer Kontakte bei Telus, einem der größten kanadischen Telefonanbieter. Als er sein Handy wegsteckte, beendete sie ebenfalls ihr Gespräch.
    Â»Und?«, erkundigte er sich.
    Sie zog eine Grimasse. »Rundell hat keine Festnetznummer. Wahrscheinlich operiert er ausschließlich über Handy.«
    Â»Fabelhaft.«
    Â»Janie hat mir versprochen, sämtliche Systeme nach ihm abzuklopfen. Vielleicht findet sie ja doch noch was. Sie ruft mich zurück.«
    Striker überlegte. Es gab andere Datenbanken, um den Mann ausfindig zu machen, aber ohne Haftbefehl lief da gar nichts.
    Â»Wie lange ist ›irgendwann heute im Laufe des Tages‹?«
    Â»Wie ich Janie kenne, tippe ich auf weniger als zwei Stunden.«
    Â»Okay, so viel Zeit muss drin sein.«
    Sein Blick schweifte über die Gegend, in der sie parkten. Ein Fabrikgebäude reihte sich an das nächste, Reparaturbetriebe wechselten sich mit Fertigungshallen ab.
    Striker startete den Motor und ließ die Seitenscheibe einen Spalt breit herunter. Dabei traf ihn der durchdringende Gestank von Dieselabgasen und verrottendem Müll. Er lenkte den Wagen auf die Durchgangsstraße zur 312 Main Street, Headquarters.
    Felicia nahm die Tube Alco-rub aus dem Handschuhfach, gab etwas von dem transparenten Gel auf ihre Handflächen und rieb es akribisch in ihre Haut.
    Â»Das Büro war ekelhaft«, stöhnte sie. »Igitt, alles klebte.«
    Striker grinste bloß.
    Â»Was gibt es da zu grinsen?«, fauchte sie.
    Er blieb ihr die Antwort schuldig.
    Als das Alco-rub eingezogen war, bat er sie, den Lage-Status erneut abzurufen. Felicia tippte mit den Fingerspitzen mehrmals auf den Touchscreen und wartete auf das Ergebnis. Dann las sie ihm den Status von District Two vor.
    Â»Das ist ja interessant«, meinte sie. »Hier steht, die Charlie-Einheit wurde bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle auf ein verdächtiges Fahrzeug aufmerksam. Baten um Funk-Priorität.«
    Striker spähte stirnrunzelnd auf den kleinen Bildschirm. »Nehmen sie die Verfolgung auf?«
    Felicia scrollte sich durch die Info. »Ja, hier steht zu Fuß .« Sie las weiter und schüttelte verständnislos den Kopf, dann muffelte sie: »Das ist ja merkwürdig.«
    Striker zuckte wegwerfend mit den Schultern. »Das passiert im District Two öfters. Ich kenn mich aus, ich hab jahrelang hier gearbeitet.«
    Sie schoss ihm einen gereizten Blick zu. »Ich auch, Jacob, sogar ein Jahr länger als du.« Als er nicht reagierte, setzte sie hinzu: »Es geht mir auch nicht darum, dass sie den flüchtigen Typen zu Fuß verfolgen, sondern um die Meldung selbst – vor allem der letzte Satz.«
    Â»Was ist daran so merkwürdig?«
    Sie schnellte frontal zu ihm herum. »Das Merkwürdige ist, dass du in der Meldung angefordert wirst.«
40
    Die betreffende Anforderung galt für die Gore und Pender, nur einen Block südlich der East Hastings Street. Der Tatort war perfekt positioniert: zwischen dem Polizeihauptquartier an der 312 Main, im Herzen von Chinatown, und dem Carnegie Support Center, dem Ground Zero für Skid Row und damit der letzten Anlaufstelle für das Meer von Drogenabhängigen, das sich hier unten tummelte. Striker und Felicia waren nur elf Blocks entfernt und erreichten innerhalb von Minuten den Schauplatz des Geschehens.
    Angesichts des Szenarios, das sich ihnen bot, war Striker erst mal geplättet. Die gesamte Kreuzung wurde von flatterndem gelbem Absperrband blockiert. Wie Girlanden auf einer Geburtstagsparty. Fehlten bloß noch neckisch zu Ballons aufgepustete Kondome und Haschischplätzchen.
    Er schüttelte resigniert den Kopf. »Was ist das? Der zehnte Tatort innerhalb von zwei Tagen oder was? Allmählich bin ich restlos bedient.«
    Felicia nickte. »Okay, komm, was soll’s.«
    Striker stieg aus. Folgte ihr.
    Mitten

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