Schnittmuster
warf automatisch einen Blick auf Clayfields Hände, um sicherzugehen, dass sie leer waren.
»So, und was für âne Kacke wollen Sie mit mir bequatschen?«
Striker erwiderte seinen Blick. »Ich will mit Ihnen über den gestohlenen Honda Civic sprechen, den Sie manipuliert haben.«
Clayfield schlurfte durch sein Büro und hinter den schützenden Schreibtisch, von wo aus er sie fixierte.
»Honda Civic? ScheiÃe, nie was von gehört.«
»Oh, denken Sie mal scharf nach. Der mit dem neuen Anlasser und dem neuen Radio, dem magnetischen Smilie â das war im Ãbrigen ein netter Gag.«
»Keine Ahnung, ich weià nicht, wovon Sie sprechen.«
Wie um sich zu vergewissern, dass sie verschlossen war, rüttelte Striker an der Klinke der Bürotür. Dann schwenkte er herum und lehnte sich demonstrativ über den Schreibtisch.
»Ich erzähl Ihnen jetzt mal was, Clayfield. Vielleicht hilft das Ihren grauen Zellen auf die Sprünge. Zweiundzwanzig Kinder starben gestern in der St. Patrickâs High, und der Irre läuft weiterhin frei rum. Ich glaube zwar nicht, dass Sie was mit der SchieÃerei zu tun haben, ich weià aber hundertprozentig, dass Sie an der Karre rumgemacht haben.«
Striker machte eine Kunstpause, um die Worte auf Clayfield wirken zu lassen. Dann räusperte er sich.
»Und hier ist der Deal: Ich brauche einen Namen von Ihnen. Nur einen Namen. Niemand wird erfahren, woher wir den Namen haben. Und dann behelligen wir Sie und Ihren Laden nicht mehr, okay?«
»Und wenn ich den Namen nicht wei�«
»Dann kommen wir mit einem Durchsuchungsbefehl und machen aus Ihrem Laden eine Achterbahn.«
Clayfield blickte von Striker zu Felicia und schnaubte: »Wenn Sie genug für einen Durchsuchungsbefehl hätten, hätten Sie längst einen.«
Striker nötigte sich ein müdes Grinsen ab.
»Das war gestern. Da hatten wir bloà Sie im Visier. Aber jetzt, wo Rifanzi singt wie ein Kanarienvogel, bekomme ich den Wisch mit einem Fingerschnippen. Aber das braucht eine Weile, und ich hab keine Zeit zu verlieren, kapiert?«
Schweigen erfüllte den kleinen Raum, dann ätzte Clayfield: »Sie sind ein verfickter Lügner.«
»Das hätten Sie wohl gern. Irrtum, ich meine es verdammt ernst.«
»Lass ihn auffliegen, Striker«, schaltete Felicia sich ein. »Komm, wir besorgen uns den Durchsuchungsbefehl, und dann schnappen wir uns das Arschloch.«
Strikers Blick blieb auf den Typen geheftet.
»Ãberlegen Sie es sich, Clayfield. Ich hab kein Problem damit, eine Streife auf Ihren Laden anzusetzen, ihn schlieÃen zu lassen und mir den Durchsuchungsbefehl zu besorgen. Und glauben Sie mir, ich finde, was ich suche. Ich werde Sie mit jeder gottverdammten Anklage traktieren, die mir einfällt, und Sie vor den Staatsanwalt bringen. Wir sprechen von toten Kindern. Kids .«
Auf Clayfields Stirn glänzten SchweiÃperlen. Er presste eine Hand auf seinen Unterbauch und rülpste. Ein säuerlicher Gestank, eine Mischung aus Bier und Magensäure, erfüllte das kleine Büro.
»Es ist nicht verboten, Autos mit zusätzlichen Fächern auszustatten«, wandte er ein. »Steht schlieÃlich nicht dran, ob so eine Karre geklaut ist.«
Felicia schaltete sich abermals ein: »Bloà komisch, dass das Fach passgenau für ein AK-47 und eine Benelli konstruiert ist. Und das setzt entsprechendes Knowhow voraus, und dieses Knowhow macht Sie zum Mittäter. Bei etlichen Morden. Kinder.«
»Ãbrigens, gute Arbeit«, versetzte Striker. »Sah verdammt professionell aus. Fast noch besser als das für den Drogenkurier letztes Jahr â wie hieà der noch gleich? Whitebear? â und das sechs Monate davor für Jeremy Koln.«
Clayfield schluckte schwer und blickte sich hilflos um.
Striker tat so, als merkte er es nicht. »Wie spät ist es?«, meinte er zu Felicia.
»Schon verdammt spät. Ich halte es für das Beste, wir machen den Laden dicht und sacken den Wichser ein.«
»Fuck, was du sagst, stimmt.« Striker nickte. Er nahm sein Handy und tat so, als wählte er die Einsatzleitung. Erklärte, wo er war. »Schicken Sie uns zwei Streifenwagen und den Gefangenentransporter. Ich habe eine Festnahme.«
»Okay, okay, okay«, grummelte Clayfield. Sein Gesicht war weià wie eine Wand, unnatürlich rote Flecken zeigten sich auf seinen aufgedunsenen
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