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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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ihren Arm. »Bullshit, wer ist der Typ?«
    Trixie schoss ihm einen vernichtenden Seitenblick zu. »Woher soll ich das wissen? Hier in der Gegend treiben sich jede Menge alte perverse Kerle rum.«
    Â»Und du zuckst jedes Mal zusammen, wenn du einen siehst?«, versetzte Felicia.
    Â»Halt die Fresse, Tussi«, fluchte Trixie kaum hörbar und blickte hilfesuchend zu Striker. »Diese verdammten Handschellen schneiden mir ins Fleisch.«
    Er machte keine Anstalten, sie ihr abzunehmen. »Willst du eine Zigarette?«
    Ihr Blick hellte sich auf. »Mmh, ich würd verdammt gern eine qualmen.«
    Â»Dann dreh dich um.«
    Er nahm ihr die Handschellen ab. Holte eine Schachtel Zigaretten aus dem Polizeifahrzeug. Für derartige Situationen hatte er immer welche im Handschuhfach. Sie steckte sich eine zwischen die Lippen, und er gab ihr Feuer. Ihre Blicke trafen sich. »Verflucht, sag mir die Wahrheit.«
    Sie nickte, zog den Rauch tief in ihre Lungen. »Klar doch, Mann.«
    Striker ließ sie rauchen, bis sie sich halbwegs wieder gefangen hatte, bevor er fortfuhr: »Ich war zehn Jahre hier unten, Trixie, und ich hab diesen Typen noch nie vorher gesehen. Du hast dein ganzes Leben hier in der Gegend verbracht, du kennst jeden, und jeder kennt dich. Los, spuck’s aus, wer ist er?«
    Trixie blickte abermals zu dem alten Asiaten in dem Van. Dann brachte sie mit zittrigen Lippen zerrissen hervor: »Ehrlich, ich hab den noch nie gesehen. Ich schwöre es bei Gott, ich schwöre es bei allem, was mir heilig ist.«
    Striker drehte sich betont gelangweilt zu Felicia: »Schätze, du hast Recht. Wir lochen sie ein. Gehst du schon mal zum Wagen und erledigst den Papierkram?«
    Nach einem abschätzigen Blick zu Trixie lachte Felicia: »Mit dem größten Vergnügen.«
    Als sie weg war, meinte Striker emotionslos zu Trixie: »Hör mir mal gut zu. Wir zwei hatten etliche Deals, und du weißt, ich stehe zu meinem Wort. Wenn du kooperierst und mir den Namen von dem Typen da nennst, wird niemand davon erfahren. Wenn du dich weigerst, wanderst du in den Knast.«
    Trixies Hand zitterte, als sie erneut an der Zigarette zog. Sie blies langsam den Rauch aus, Striker wartete. »Ich nehm dich in Untersuchungshaft, kapiert? So lange, wie es der Gesetzgeber erlaubt. Mindestens eine Woche. Vielleicht länger.«
    Sie musterte ihn mit einem nervösen Flackern in den Augen.
    Striker grinste. »Du fühlst dich scheiße, stimmt’s? Das sieht man dir an. Wann hast du dir deinen letzten Schuss gesetzt? Vor sechs, sieben Stunden? Krümmst du dich innerlich schon vor Schmerz?«
    Â»Bitte …«
    Â»Fühlst du, wie die Sucht dich bei lebendigem Leib auffrisst? Verdammt, wart’s ab. Warte, bis jede Zelle in deinem Körper nach einem Schuss schreit und du zu zittern und zu schwitzen beginnst, dann merkst du, dass du erst einen Tag im Knast bist …«
    Â»Ich kenn den gottverdammten Kerl nicht, verdammt, wie oft muss ich mich eigentlich noch wiederholen?«
    Striker blieb stumm. Er stand ganz ruhig da und ließ ihr alle Zeit der Welt zum Überlegen. Sie schwitzte, sie zitterte, sie wich seinem Blick aus. Es ließ ihn kalt.
    Hier ging es um das Massaker an den Kids und nicht um ihre verfluchte Sucht.
    Â»Okay, ich krieg seine Identität auch so raus«, sagte er dann. »Anhand der Fingerabdrücke, dauert eben bloß eine gewisse Zeit. Ich hätt’s gern schneller gewusst.« Er trat einen halben Schritt näher und sagte ihr knallhart ins Gesicht: »Trixie, da draußen werden wahllos Kinder abgeknallt. Und dieser alte Mann könnte die Verbindung sein, die ich brauche, um sie zu retten. Also entscheide dich – sag mir, wer er ist, und du kannst abhauen, und niemand erfährt ein Sterbenswort von unserem Deal. Anderenfalls verbringst du die nächsten zwei Wochen in einer Gefängniszelle, voll auf Turkey. Und ich verspreche dir, wenn ich herausfinde, wer der alte Sack ist – und ich finde es bestimmt heraus –, werde ich überall verbreiten, dass du die Ratte warst, die mir den Namen gesteckt hat. Wenn du in vierzehn Tagen halbwegs clean aus dem Bau kommst, werden sie dich in den Skids entsprechend empfangen.«
    In ihren Augen zeigte sich mit einem Mal nackte Angst. »Wenn sie erfahren, dass ich gesungen hab, bringen die mich um.«
    Â»Niemand wird es erfahren – es sei denn, du schweigst dich weiterhin

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