Schnittmuster
war.
Courtney tippte ihren Namen ein und fand sie innerhalb von Sekunden.
Felicia war nicht in ihrer Freunde-Liste â würde es auch nie sein â, folglich bekam Courtney bloà ihr Bild zu sehen. Das reichte jedoch voll und ganz. Felicia Santos schaute sie mit ihren groÃen schönen Augen an, ihre irre braune Lockenmähne fächerte sich um ihre Schultern. Irgendwie erinnerte sie Courtney an Raine. Genauso selbstbewusst. Und attraktiv. Das Mädchen gab es ungern zu, aber Felicia sah echt geil aus. Sie war ein heiÃer, temperamentvoller Feger und hatte dicke Dinger, die sich unter ihren Klamotten abzeichneten, und ein scharfes Lächeln â eben alles, worauf Typen abfuhren.
Es war scheiÃe, sich in dieser Form über Dad auszulassen, dachte sie geknickt. Sie war froh, als Raine mit einer ähnlichen Message rüberkam.
Raine dreht noch durch, wenn ihre Mom sich nicht bald verzieht.
Courtney giggelte und war spontan besser drauf. Sie tippte zurück:
Lust, einen draufzumachen?
Die Antwort kam prompt:
Bin schon verabredet. Treff mich mit Que.
Bei ihm zu Hause?
Bei seinem Freund. In dem Restaurant. Ich bleib über Nacht. Hab schon den Schlüssel. Und leichte Muffen.
Du meinst???
;-)
Courtney starrte auf den Bildschirm und presste automatisch eine Hand auf ihre Brust. Ihr Herz raste. Sie schrieb zurück:
Bist du sicher? Du kannst hier übernachten.
Ruf dich morgen an. Parade und Britney!
Ruf mich jetzt an.
Später.
Jetzt.
:-)
Raine loggte sich aus.
Courtney starrte völlig baff auf den Computer. Bilder von Raine geisterten durch ihren Kopf. Wie Raine mit Que ausging. Wie sie mit ihm Sex hatte. Ihre Unschuld verlor. Vorhin hatte sie die Vorstellung erregt, aber jetzt fühlte sie sich total einsam. Isoliert.
In der Falle.
Das Haus war dunkel und friedlich und barg wundervolle Erinnerungen, die Courtney jedoch bloà quälten. Sie wünschte, sie könnte die Augen schlieÃen, einschlafen und nie mehr aufwachen. Plötzlich wurde ihr klar: Sie musste weg. Weg von hier. Sonst würde sie eingehen wie eine Primel. Sie würde echt sterben.
Wie ihre Mom.
51
Eine gute Stunde später stand Striker in dem überfüllten Besucherbereich des St. Paulâs Hospital und trank Kaffee aus einem Pappbecher. Die Schwester hatte ihm dankenswerterweise einen gebracht, leider war er genauso schlecht wie die Brühe, die sie im Dezernat kochten.
Strikers Hände zitterten. Der Kaffee schwappte über den Becher und verbrannte seine Haut. Eine ganz normale Reaktion, beschwichtigte er sich. Zwei SchieÃereien in zwei Tagen â das haute sogar stärkere Naturen als ihn um.
Er wünschte bloÃ, er könnte seiner inneren Stimme vertrauen.
Rotmaske war seit fast zwei Tagen flüchtig, und die Polizei tappte weiterhin im Dunkeln. Patricia Kwan kämpfte mit dem Leben. Abgesehen von dem gestohlenen Toyota Camry, der drauÃen geparkt stand, hatten sie nichts gefunden. Obwohl der Fall Priorität hatte, würden die Ergebnisse der Proben aus dem Wagen Wochen auf sich warten lassen, und er bezweifelte, dass die Fingerabdrücke brauchbar waren.
Das fraà ihn innerlich auf.
Genauso gravierend, wenn nicht noch dramatischer, war das mit der Tochter. Riku Kwan galt als vermisst, und man musste auf das Schlimmste gefasst sein. Als Felicia den Raum betrat, riss ihr Kollege sich aus seinem Gefühlstief und ging ihr entgegen.
»Haben sie sie inzwischen gefunden?«, wollte er wissen.
»Nein.« Felicia schüttelte den Kopf. »Riku Kwan ist unauffindbar. Wir haben sie zwar auf CPIC als vermisst eingestellt, aber bislang ging noch kein einziger Hinweis ein.«
Striker überschlug die Liste sämtlicher Möglichkeiten in seinem Kopf. »Was ist mit ihrem Vater?«
»Wir gehen davon aus, dass die Eltern getrennt leben. Ihr Dad ist ein international operierender Anwalt. Und ein verdammt guter. Streicht jährlich zig Millionen Dollar ein. Er ist vorübergehend auf Geschäftsreise â und treibt sich irgendwo in Asien rum. Wir versuchen ihn zu erreichen, bisher jedoch erfolglos.«
»Mist, wir haben offenbar die komplette Pechsträhne. Was ist mit öffentlichen Suchmeldungen?«
»Gingen an sämtliche Sender.«
»TV oder Radio?«
»Beides. Sie bringen ihren Namen in den Nachrichten.«
»Mit Foto?«
»Noch nicht.«
»Ich will, dass sie auch ihr Foto bringen.«
»Sie arbeiten
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