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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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dran, Jacob.« Felicia blickte von Striker zu der Tür, auf der ›Notambulanz‹ stand, und biss sich auf die Lippe.
    Â»Ist die Mutter da drin?«
    Â»Sie wurde vor einer Weile in den OP geschoben.«
    Seine Kollegin seufzte. »Hoffentlich weiß sie etwas, wenn sie aufwacht.«
    Â»Hoffentlich wacht sie überhaupt auf.«
    Seine Worte hingen schwer im Raum. Er zermarterte sich das Hirn, ob die Sache einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn er früher dort gewesen wäre. Wenn, wenn, wenn. Wenn Deputy Chief Laroche Ich nicht angewiesen hätte, die Sache zu stoppen. Wenn sie das Audioband eher bekommen hätten. Wenn er mehr Druck gemacht hätte und nicht von seiner Position abgerückt wäre.
    Es gab jede Menge Wenns.
    Felicia legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du hast richtig gehandelt.«
    Â»Aber nicht schnell genug.«
    Â»Jacob …«
    Er schüttelte ihre Hand ab. »Ich hatte ihn, Feleesh, verdammt, ich hatte den Kerl. Ich war verflucht nah dran. Wäre ich eine Idee schneller gewesen, läge er jetzt zwei Meter unter der Erde.«
    Â»Wenn du dich anders verhalten hättest, wäre Patricia Kwan vermutlich jetzt tot.«
    Â»Kann immer noch passieren.«
    Â»Konzentrieren wir uns wieder auf die Ermittlungen«, schlug sie vor.
    Â»Auf welchen Teil? Wir haben einen weiteren Tatort – und was bringt uns das? Null. Bloß die Erkenntnis, dass wir einen Haufen toter Kids haben und ein weiteres Zielobjekt – ein Mädchen, das irgendwo da draußen ist, wo wir es nicht finden.«
    Â»Wir finden sie, Jacob.«
    Er drehte sich frontal zu ihr um. »Wir haben immer noch kein Motiv. Ich meine, wir haben nicht eine logische Verknüpfung zwischen diesen Kids gefunden.«
    Â»Doch. Drei von ihnen waren Mitglieder in dem Debattier-Club.«
    Â»Was ist mit Kwan?«
    Â»Leider nein, sie steht nicht auf der Mitgliederliste. Trotzdem ist dieser Club der einzig brauchbare Link, den wir bisher haben.«
    Striker sagte darauf nichts und dachte sich seinen Teil. Debattier-Club. Das war verdammt abwegig. Und Riku Kwan war nicht Mitglied.
    In diesem Moment schwang die Tür zum OP auf, und der Chirurg glitt heraus. Dr. Adler, ein hochgewachsener blonder Australier, sprach mit einem schweren Akzent. Er hatte Mundschutz und Kappe abgenommen, trug aber noch den grünen Kittel. Er wirkte ebenso geschafft wie Striker.
    Â»Wie geht es ihr?«, fragte der Ermittler.
    Dr. Adler hob eine Augenbraue. »Ihr Zustand ist kritisch, aber stabil.«
    Â»Das bedeutet?«
    Â»Kann man noch nicht mit letzter Sicherheit sagen.« Der Mediziner kratzte sich das Gesicht, und seine Nägel hinterließen rote Striemen auf seiner Wange. »Die Kugel trat nicht wieder aus, sondern streute im Brustraum – man muss sich das so ähnlich wie einen Pingpongeffekt vorstellen. Leber und Lunge wurden dabei schwer beschädigt.«
    Striker suchte Felicias Blick. »Klingt nach Hydra-Shok-Munition.«
    Die Ermittlerin nickte gedankenvoll, woraufhin ihr Kollege sich wieder an den Arzt wandte. »Wir müssen mit ihr sprechen.«
    Der Arzt musterte ihn, als hätte der Cop den Verstand verloren. »Keine Chance.«
    Â»Das war keine Bitte, Doktor.«
    Â»Ich hab’s auch nicht so aufgefasst. Bedaure, Detective, aber ich trage die Verantwortung für meine Patienten. Mrs. Kwan steht unter Schock, wir haben sie ruhiggestellt, zumal sie starke Schmerzen hat. Wenn sie sich aufregt, könnte sie womöglich …«
    Â»Das Leben ihrer Tochter hängt davon ab«, unterbrach Felicia ihn.
    Das schien den Mediziner nachdenklich zu stimmen.
    Striker nickte ernst. »Da draußen läuft ein Killer rum. Wenn wir die Tochter von Mrs. Kwan nicht bald ausfindig machen, wird das Mädchen womöglich umgebracht. Ihre Mutter ist die Einzige, die uns eventuell Aufschluss geben kann.«
    Dr. Adler senkte den Blick und kämpfte anscheinend mit sich. Nach einem längeren inneren Dialog räusperte er sich schließlich.
    Â»Fünf Minuten«, murmelte er kaum hörbar. »Und keine Sekunde länger. Sollte ich auf den Monitoren irgendwelche Veränderungen bemerken, schmeiße ich Sie raus.«
    Striker erwiderte den Blick des Mediziners. »Danke, Doc.«
    Â»Stecken Sie sich Ihren Dank sonst wohin«, konterte der. »Finden Sie das Mädchen.«
    Fünfzehn Minuten später stand Striker im zweiten Stock im Flur vor der

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