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Schnitzelfarce

Schnitzelfarce

Titel: Schnitzelfarce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Josef, serwas« verließ er den Raum. Er hatte fast so
etwas wie ein schlechtes Gewissen wegen des unautorisierten Gesprächsmitschnittes.
Aber das würde sicher rasch wieder verfliegen.

     
    * * * * *

     
    Als Palinski kurz vor 10 Uhr in ›seinem‹
Kommissariat auf der Hohen Warte eintraf, lief die Maschinerie bereits auf
Hochtouren.
    Die Obduktion Eugen Filzmayers hatte ergeben, dass der Tod nicht
durch die schwere Kopfverletzung bedingt worden war, sondern durch den totalen
Zusammenbruch des schon vorher stark geschwächten Kreislaufes. Natürlich hatten
die Schläge auf den Kopf und das Abhacken des Ringfingers einen gewaltigen
Anteil am schlechten Gesamtzustand des bedauernswerten Opfers gehabt. Gestorben
war der alte Mann aber, weil sein altes Herz nicht mehr mitgespielt hatte.
Dabei hatte der Entführer Filzmayer bis zuletzt mit seinen lebenserhaltenden
Medikamenten versorgt. Andernfalls wäre der Exitus wohl schon früher
eingetreten, wie der Gutachter ausdrücklich angemerkt hatte.
    Die Kollegen von der Spurensicherung hatten die ganze Nacht
durchgearbeitet und ebenfalls bereits geliefert. Die verschiedenen
Fingerabdrücke konnten aber, mit Ausnahme der von Herwig Mansbart noch nicht
zugeordnet werden.
    Der Entführer selbst wurde seit 8 Uhr von Wallner und Sandegger
vernommen. Franca agierte im Hintergrund als Beobachterin und machte sich
eifrig Notizen.
    Mansbart dachte gar nicht daran, irgendetwas zu verheimlichen.
Ihm war bewusst, dass Wallners anfänglicher Hinweis, die aktive Unterstützung
der Polizei würde vor Gericht sicher positiv bewertet werden, aufrichtig
gemeint war.
    Er sei von ›Janos‹ im Gasthaus gefragt worden, ob er tatsächlich
eine abgelegene Hütte im Wienerwald habe. Nachdem er das bestätigt hatte, habe
ihm ›Janos‹ 10 000 Euro für einen ›völlig harmlosen Job‹ angeboten. Es ginge um
einen Scherz zwischen Freunden. Ein Mann sollte für ein bis zwei Wochen
festgehalten und dann wieder frei- gelassen werden. Und er, Mansbart hatte die
Aufgabe, diesen Mann in seiner Hütte zu verstecken, zu bewachen und für seine
körperlichen Bedürfnisse zu sorgen. Als Mansbart erkannt hatte, dass der
Entführte der Seniorchef des Unternehmens war, in dem er seit vielen Jahren
arbeitete, hatte er den ›Herrn Kommerzialrat‹ spontan wieder freilassen wollen.
    »Aber der hat mich so beschimpft und gedroht, mich zur
Verantwortung zu ziehen«, dass Mansbart seinem ersten Impuls dann doch nicht
Folge geleistet hatte. »Und das Geld hab ich natürlich auch gut brauchen können .«
    ›Janos‹, dessen Familienname ihm nicht bekannt war, hatte er
erst einmal vorher beim Wirten gesehen. Kurz, bevor Palinski eingetroffen war,
hatte er ihn aber in der Verbrecherdatei als ›Karl Johann Janoschek, Wien 15,
Johnstraße 334‹ identifiziert. Ob er eine Ahnung habe, wo sich ›Janos‹ im
Augenblick aufhalte, wollte Wallner wissen.
    »Wenn er net gelogen hat, dann ist er jetzt in Domreb«, gab
Mansbart an und berichtete vom letzten Telefonat mit seinem Komplizen. »Das
muss eine Insel irgendwo in der Südsee sein. Um mein Geld ist ihm ja nichts zu
teuer .«
    Die beiden vernehmenden Beamten blickten sich fragend an.
»Vielleicht meint er die Dominikanische Republik«, meinte Franca und bewies
damit, dass sie nicht nur gut zuhören konnte.
    Sandegger stand auf, um von seinem Büro aus alles Erforderliche
für einen internationalen Steckbrief zu veranlassen. »Setz dich hierher«,
forderte der Inspektor Palinski auf, »es wird sicher etwas dauern, bis Martin
wieder zurückkommt .« Der nützte die Chance, einen
Punkt anzusprechen, der ihn schon die ganze Zeit beschäftigt hatte. »Die
Gerichtsmedizin hat festgestellt, dass Ihr Opfer regelmäßig die Medikamente zu
sich genommen hat, die es aufgrund seines angegriffenen Gesundheitszustandes
dringend benötigte. Hat der Herr Kommerzialrat diese Medikamente bei sich
gehabt oder haben Sie welche besorgt ?«
    Wallner blickte Palinski fragend an. Er konnte nicht erkennen,
warum seinen Freund die Sache mit den Medikamenten so interessierte. Wahrscheinlich
wollte er sich nur ein Bild über Mansbarts Verantwortungsbewusstsein machen.
    »Der Herr Kommerzialrat hat nur die Medikamente bei sich
getragen, die er am Tag der Entführung noch benötigt hat«, erklärte Mansbart.
»Er hat unheimlich gejammert, dass er seine Pulver braucht, sonst geht er ein.
Der ›Janos‹ hat schließlich veranlasst, dass am

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