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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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bleiben und dafür sorgen, dass alles so normal wie möglich weiterläuft, was immer auch unter »normal« zu verstehen ist.
    Das darauffolgende Wochenende feiern wir Georgias Geburtstag.
    »Alles Gute zum Geburtstag«, wünschen ihr Adam, Sophie und ich im Wohnzimmer, wo sie in Jeans und einem Sweatshirt mit einem Pony vorne drauf auf ihre Geburtstagkarten und Geschenke wartet. Adam ist gerade vom Melken nach Hause gekommen – er hat zwar seinen Overall ausgezogen, müffelt aber immer noch, da ihm keine Zeit blieb, ins Bad zu springen. (Ich fand, es wäre nicht fair, Georgia noch länger warten zu lassen.) Sophie trägt ein mit Pailletten besetztes Bolerojäckchen und ein Blumenkleid mit rosa Strumpfhosen.
    »Unser Geschenk für dich steht im Hof«, sagt sie aufgeregt. »Wir haben es nicht eingepackt, weil es –«
    »Pssst, Sophie, verrat nichts!«, ermahnt sie Adam lächelnd. »Das ist das eigenartigste Geschenk, das ich je gesehen habe.«
    »Darf ich es jetzt sehen?«, fragt Georgia.
    »Na, dann los«, sage ich und folge den Kindern hinten ums Haus in den Hof, auf dem mittendrin eine mit Luftballons und Schleifen geschmückte hellrosa Schubkarre steht, die ich bei Overdown Farmers gekauft habe. Ins Tack N Hack setzte ich nie wieder einen Fuß.
    »Oh, ist die klasse!«, ruft Georgia und läuft hinüber, um sie näher in Augenschein zu nehmen. Sophie hopst vor Freude herum, als wäre es ihre, während Adam die Schubkarre an den rosa Griffen packt und mit ihr wie ein Irrer über den Hof fährt.
    »Die gehört mir!«, schreit Georgia.
    »Genug jetzt!«, rufe ich, woraufhin ihr Bruder der Schubkarre einen letzten Schubs verpasst und sie dann Georgia überlässt.
    »Genau so eine wollte ich«, seufzt sie. »Vielen Dank!«
    Wir gehen wieder hinein und schauen ihr zu, wie sie den Rest ihrer Geschenke auspackt und die Karten liest. Dann beschließt sie, die Schubkarre auszuprobieren und Brackens Pferdeäpfel auf der Koppel einzusammeln.
    »Du wirst sie schmutzig machen«, wendet Sophie ein.
    »Ich kann sie mit dem Schlauch wieder abspritzen«, erklärt ihr Georgia.
    »Und was ist mit deinem Gips?«, frage ich. »Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist …«
    »Den werde ich einwickeln«, beruhigt sie mich und marschiert los, um sich ihre Gummistiefel anzuziehen. Währenddessen geht Adam nach oben, um zu baden, woraufhin mir wieder einfällt, dass ich eine Dusche installieren wollte.
    »Und was machst du, Sophie?«
    »Kann ich die Süßigkeiten fürs Topfschlagen einpacken?«
    »Ich weiß nicht, ob wir genügend Süßigkeiten dahaben.«
    »Wir haben doch immer Süßigkeiten da.«
    »Na gut – du machst das, und ich backe den Kuchen währenddessen. Wir werden schon genügend Süßigkeiten finden.« Ich hoffe, ich bin mit dem Backen und Verzieren von Georgias Kuchen nicht zu spät dran.
    Der Regenbogenkuchen stellt eine weitere Tradition in unserer Familie dar. Als ich Georgia vorschlug, dieses Mal etwas Ausgefalleneres zu backen – um so bei ihrer neuen Freundin, die zum Abendessen kommt, kostenlose Werbung zu betreiben – lehnte das Geburtstagskind ab.
    Der Regenbogenkuchen ist nichts weiter als ein leicht veränderter Viktoriabiskuitkuchen aus Butter, Eiern unserer Hühner, die mittlerweile jeden Tag eins legen, Streuzucker, Mehl und Backpulver sowie einem Schuss Milch, damit der Teig die richtige Konsistenz erhält. Manchmal backe ich einen hohen, manchmal zwei flachere Kuchen, die ich dann entweder mit einer einfachen Glasur versehe oder mit Schokoladenbuttercreme zusammenfüge. Heute entscheide ich mich für die zweite Variante, denn Georgia ist ein Schleckermäulchen, und so lege ich zwei Backformen mit Backpapier aus.
    Ich teile den Teig in drei Teile auf, füge dem ersten Vanille, dem zweiten Cochenille und dem dritten Kakaopulver hinzu. Dann verrühre ich die Zutaten und erhalte einen cremefarbenen, einen grellrosa und einen braunen Teig, die ich löffelweise in die ausgelegten Formen fülle und dann vorsichtig mit einer Gabel vermenge, so dass sich die Farben zwar vermischen, aber nicht zu sehr.
    Ich habe Maria vor ein paar Tagen angerufen und sie gefragt, ob sie mir auch Strähnchen machen kann, wenn sie mein Haar später schneidet. Trotz allem sehen sich Guy und ich immer noch, und ich möchte nicht, dass er denkt, ich würde mich gehen lassen.
    Als ich mit Georgias Kuchen fertig bin, sieht dieser alles andere als raffiniert oder professionell aus, sondern mit seinen hellen Farben und der am Rand

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