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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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seine Brille ab und putzte die Gläser sorgfältig mit einem kleinen Tuch. »Die Dorsettsche Jacht verfügt über vier mit einem Wasserstrahlantrieb verbundene Turbodieselmotoren, die insgesamt achtzehntausend Pferdestärken leisten und dem achtzig Tonnen schweren Schiff eine Reisegeschwindigkeit von einhundertzwanzig Stundenkilometern ermöglichen. Sie werden feststellen, daß Mr. Dorsett einen einzigartig guten Geschmack hat.«
    »In Wahrheit ist der Typ so interessant wie das Adreßbuch eines Klosterbruders«, konterte Giordino. »Was gönnt er sich denn zu seinem Vergnügen? Außer Diamanten zählen, meine ich.«
    Einen Moment lang erstarb Merchants Lächeln, und er funkelte Giordino wütend an. Dann fing er sich jedoch wieder und musterte ihn mit ausdrucksloser Miene. »Humor, meine Herren, kann teuer werden. Wie Ms. Dorsett Ihnen bestätigen wird, hat ihr Vater kein Verständnis für Satire, Witz und Hintersinn. Ich wage zu behaupten, daß Sie morgen um diese Zeit herzlich wenig zu lachen haben werden.«
    Arthur Dorsett war ganz anders, als Pitt ihn sich vorgestellt hatte. Er war davon ausgegangen, daß einer der reichsten Männer der Welt, der drei wunderschöne Töchter hatte, einigermaßen gut aussehen und eine gewisse Lebensart besitzen würde. Doch der Mann, der jetzt im altbekannten Salon der Jacht vor ihm stand, wirkte wie ein Troll aus der nordischen Sagenwelt, der gerade aus seinem Erdloch gekrochen war.
    Dorsett war einen halben Kopf größer als Pitt und doppelt so breit. Er war kein Mann, der sich am Schreibtisch wohl fühlte.
    Pitt sah, woher Boudicca die schwarzen, ausdruckslosen Augen hatte. Dorsetts Gesicht war wettergegerbt, und die groben, vernarbten Hände deuteten darauf hin, daß er keine Angst davor hatte, sie sich schmutzig zu machen. An dem langen, ungepflegten Schnurrbart hingen noch ein paar Speisereste.
    Doch das, was Pitt an einem Mann von Dorsetts internationalem Ansehen am unpassendsten fand, waren die Zähne, die aussahen wie die Elfenbeintasten eines alten Klaviers, vergilbt und angeschlagen. Bei geschlossenem Mund wären sie nicht weiter aufgefallen, aber komischerweise standen Dorsetts Lippen immer leicht offen, selbst wenn er nicht redete.
    Er hatte sich vor dem Schreibtisch mit der Marmorplatte aufgebaut. Links von ihm stand Boudicca, die Jeans und ein am Bauch verknotetes Hemd trug, das seltsamerweise am Hals zugeknöpft war. Auf einem mit gemusterter Seide bezogenen Sessel zu seiner Rechten saß Deirdre, modisch und schick wie immer in Rollkragenpulli, karierter Bluse und dazu passendem Rock. Dorsett verschränkte die Arme, setzte sich auf die Schreibtischkante, ließ aber einen Fuß am Boden und grinste wie eine boshafte alte Hexe. Die unheimlichen Augen musterten Pitt und Giordino eingehend, so als wollte er sie mit seinem stechenden Blick von Kopf bis Fuß abtasten. Er wandte sich an Merchant, der hinter Maeve stand, die Hand an der Automatik, die unter seinem Tweedsakko in einem Schulterholster steckte.
    »Prima gemacht, John.« Er strahlte. »Sie haben jeden Schritt vorausgesehen.« Er zog die buschigen Augenbrauen hoch und starrte die beiden Männer an, die naß und triefend vor ihm standen, blickte dann zu Maeve, deren Haare feucht und strähnig an Stirn und Wangen klebten, grinste infernalisch und wandte sich an Merchant. »Lief aber nicht ganz wie erwartet, was? Die sehen ja aus, als wären sie in einen Graben gefallen.«
    »Nur eine kleine Verzögerung. Sie wollten uns sozusagen auf dem Wasserweg entkommen«, sagte Merchant leichthin. Seine ganze Selbstsicherheit und Aufgeblasenheit spiegelte sich in seinem Blick. »Letzten Endes sind sie mir geradewegs in die Arme gelaufen.«
    »Irgendwelche Schwierigkeiten mit den Wachleuten im Hafen?«
    »Sie ließen mit sich reden und gingen auf unser Angebot ein«, erwiderte Merchant aufgeräumt. »Nachdem Ihre Jacht neben der
Ocean Angler
angelegt hatte, wurden die fünf Besatzungsmitglieder freigelassen. Ich bin recht zuversichtlich, daß jede von seiten der NUMA angestrebte Klage an der Gleichgültigkeit der hiesigen Behörden scheitern wird. Dieses Land ist Dorsett Consolidated zu tiefem Dank verpflichtet.
    Immerhin leisten wir einen erklecklichen Beitrag zu seiner Wirtschaftskraft.«
    »Sie und Ihre Männer haben ein Lob verdient!« Dorsett nickte beifällig. »Jeder Beteiligte darf mit einer großzügigen Prämie rechnen.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Sir«, schnurrte Merchant.
    »Lassen Sie uns jetzt bitte

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