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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sich so mühelos hatten in die Falle locken lassen, daß Maeve sich nun in der Gewalt ihres Vaters befand und daß man ihn und Giordino höchstwahrscheinlich ermorden würde.
    Es war leider nur zu offensichtlich, daß Dorsetts Männer von ihrem Spion bei der NUMA einen Hinweis erhalten hatten, vor ihnen auf der
Ocean Angler
gewesen waren, den Kapitän und die Besatzung durch eine List vorübergehend außer Gefecht gesetzt und das Schiff gerade so lange in ihre Gewalt gebracht hatten, um Pitt und die anderen in die Falle zu locken. Es war so eindeutig zu erwarten gewesen, daß Arthur Dorsett etwas Ungewöhnliches unternehmen würde, eine Art Auffangmanöver nur für den Fall, daß Pitt und Giordino ihm entwischen und irgendwie an Bord gelangen sollten. Pitt hatte das Gefühl, daß er es hätte vorhersehen und sich einen anderen Plan hätte einfallen lassen müssen, aber er hatte den schlauen Diamantenkönig unterschätzt. Pitt war einfach nicht auf die Idee gekommen, daß er ein ganzes Schiff kapern könnte, das nur einen Steinwurf von einer Großstadt entfernt am Pier lag.
    Als er all die Uniformierten, einige mit Schlagstock, andere mit Gummigeschoßgewehr im Anschlag, aus ihren Verstecken auftauchen sah, wußte er, daß er jede Hoffnung fahren lassen konnte. Wenn auch nicht endgültig. Nicht, solange Giordino bei ihm war. Er warf ihm einen Blick zu, um festzustellen, wie er auf den furchtbaren Schock reagierte. Giordino wirkte, soweit er das erkennen konnte, leicht gelangweilt, als müßte er eine dröge Unterrichtsstunde absitzen. Von Schreck keine Spur. Er musterte Merchant, als wollte er seine Maße für einen Sarg nehmen, worin er, wie Pitt feststellte, John Merchant merkwürdig ähnelte, da dieser ihn ebenfalls mit abschätzigem Blick betrachtete.
    Pitt legte den Arm um Maeve, die zusehends den Mut verlor.
    Sie war wachsbleich, hatte die Augen weit aufgerissen und starrte mit trostlosem Blick vor sich hin, so als hätte sie bereits mit dem Leben abgeschlossen. Sie senkte den Kopf, vergrub das Gesicht in den Händen und ließ die Schultern hängen. Um sich hatte sie keine Angst, aber ihr graute vor dem, was ihr Vater den Jungs antun würde, nachdem sie ihn so offensichtlich hintergangen hatte.
    »Was habt ihr mit der Besatzung gemacht?« wollte Pitt von Merchant wissen. Er bemerkte den Verband an dessen Hinterkopf.
    »Wir haben die fünf Besatzungsmitglieder, die noch an Bord sind, dazu überredet, in ihren Quartieren zu bleiben.«
    Pitt schaute ihn fragend an. »Nur fünf?«
    »Ja. Die anderen wurden zu einer Party eingeladen, die Mr. Dorsett ihnen zu Ehren im besten Hotel von Wellington veranstaltet hat. Ein Hoch auf die wackeren Erforscher der Tiefen und dergleichen mehr. Als Bergbauunternehmen hat Dorsett Consolidated reges Interesse an allen auf dem Meeresboden entdeckten Mineralienvorkommen.«
    »Sie waren ja bestens vorbereitet«, sagte Pitt kalt. »Wer von der NUMA hat Ihnen denn verraten, daß wir kommen?«
    »Ein Geologe. Ich weiß nicht, wie er heißt, aber er hält Mr. Dorsett über Ihre unterseeischen Bergbauprojekte auf dem laufenden. Er ist nur einer von vielen Zuträgern, die die Firma weltweit mit Interna aus Wirtschaft und Regierungsapparaten versorgen.«
    »Ein firmeneigener Spionagering.«
    »Und ein sehr guter dazu. Wir haben Ihre Spur von dem Moment an verfolgt, als Sie in Washington gestartet sind.«
    Die Wachen, die sie alle drei umstellten, machten keine Anstalten, sie zu fesseln. »Keine Fußeisen, keine Handschellen?« fragte Pitt.
    »Meine Männer haben den Befehl, sich nur an Ms. Dorsett schadlos zu halten, falls Sie einen Fluchtversuch unternehmen sollten.« Merchants Zähne schimmerten in der Sonne, als er die schmalen Lippen zu einem leichten Lächeln verzog. »Mein Wunsch ist das selbstverständlich nicht. Der Befehl kommt von Ms. Boudicca Dorsett.«
    »Ein richtiges Schätzchen«, sagte Pitt in ätzendem Tonfall.
    »Ich wette, sie hat als Kind ihre Puppen gequält.«
    »Für Sie hat sie sich etwas Hochinteressantes einfallen lassen, Mr. Pitt.«
    »Was macht der Kopf?«
    »Die Verletzung war nicht annähernd schwer genug, um mich davon abzuhalten, herzufliegen und
Sie
in Empfang zu nehmen.«
    »Ich halt’s vor Spannung nicht mehr aus. Wohin werden wir gebracht?«
    »Mr. Dorsett wird in Kürze eintreffen. Sie werden sich alle auf seine Jacht begeben.«
    »Ich dachte, die schwimmende Villa liege vor Kunghit.«
    »Da war sie bis vor einigen Tagen auch.« Merchant lächelte, nahm

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