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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wieder auftauchte, winkte er Sandecker zu sich. »Hier lang, Jim.
    Der Präsident empfängt Sie.«
    Sandecker schaute Hutton an. »Danke, Will. Sie haben bei mir einen Gefallen gut.«
    Als der Admiral das Oval Office betrat, erhob sich der Präsident, kam schwungvoll hinter Roosevelts altem Schreibtisch hervor und bot ihm die Hand zum Gruß. »Admiral Sandecker, freut mich sehr.«
    »Danke, daß Sie die Zeit erübrigen konnten, Mr. President.«
    »Will sagt, daß es etwas mit diesen Todesfällen auf der
Polar Queen
zu tun hat und daß es dringend sei.«
    »Es geht um viel mehr.«
    »Tragen Sie dem Präsidenten alles vor, was Sie mir erzählt haben«, sagte Hutton und reichte seinem Vorgesetzten die Akte.
    Sandecker hielt seinen Vortrag mit aller Leidenschaft, überzeugend und voller Inbrunst. In höchsten Tönen pries er seine Leute bei der NUMA, ihr Urteilsvermögen und ihre Zuverlässigkeit. Dann, nach einer Kunstpause, bat er darum, daß das Militär Arthur Dorsetts Fördermethoden unterbinden möge.
    Der Präsident hörte gespannt zu, bis Sandecker ausgeredet hatte, las dann mehrere Minuten lang schweigend in dem Bericht und blickte schließlich auf. »Sie sind sich natürlich darüber im klaren, Admiral, daß ich keinerlei Befugnis habe, einen militärischen Angriff auf ein im Ausland angesiedeltes Unternehmen zu veranlassen.«
    »Von den unschuldigen Opfern, die so ein Schlag nach sich ziehen würde, einmal ganz abgesehen«, fügte Hutton hinzu.
    »Wenn wir nur eine einzige Mine der Dorsett Consolidated stilllegen«, sagte Sandecker, »würde die Intensität der Schallwellen so weit abgeschwächt, daß wir fast zwei Millionen Männern, Frauen und Kindern, die in und um Honolulu leben, einen qualvollen Tod ersparen könnten.«
    »Eins müssen Sie mir zugestehen, Admiral. Auf akustische Energie als potentiellen Gefahrenherd war diese Regierung bislang nicht vorbereitet. Für mich ist das absolutes Neuland.
    Lassen Sie mir etwas Zeit, damit sich meine wissenschaftlichen Berater mit den Erkenntnissen der NUMA befassen können.«
    »In sechzehn Tagen kommt es zu dieser Konvergenz«, sagte Sandecker unwillig.
    »Ich werde mich in vier Tagen bei Ihnen melden«, versicherte ihm der Präsident.
    »Damit haben wir immer noch jede Menge Zeit für Gegenmaßnahmen«, versetzte Hutton.
    Der Präsident streckte die Hand aus. »Besten Dank, Admiral, daß Sie mich auf diese Sache hingewiesen haben«, sagte er. Es klang jetzt offiziell und unverbindlich. »Ich verspreche Ihnen, daß ich Ihrem Bericht meine volle Aufmerksamkeit widmen werde.«
    »Besten Dank, Mr. President«, sagte Sandecker. »Genau darum wollte ich Sie bitten.«
    »Keine Sorge, Jim«, sagte Hutton, als er ihn aus dem Amtszimmer des Präsidenten geleitete. »Ich werde persönlich dafür Sorge tragen, daß Ihre Warnung bei den entsprechenden Stellen landet.«
    Sandecker bedachte ihn mit funkelndem Blick. »Sorgen Sie lieber dafür, daß der Präsident die Sache nicht unter den Tisch fallen läßt. Sonst hat er nämlich in Honolulu keine Wähler mehr.«

35
    Vier Tage ohne Wasser. Die unbarmherzig brennende Sonne und die ständige Schwüle sogen ihnen die Feuchtigkeit förmlich aus dem Leib. Pitt duldete nicht, daß sie sich trübsinnigen Gedanken hingaben, die sie nur ihren Lebensmut und ihre Zuversicht kosten würden. Das eintönige Klatschen der Wellen an das Boot trieb sie fast zum Wahnsinn, bis sie es schließlich nicht mehr wahrnahmen.
    Einfallsreichtum war der Schlüssel zum Überleben. Pitt hatte zahlreiche Berichte über Schiffsunglücke studiert und wußte, daß nur allzu viele Seefahrer aus Lethargie und Hoffnungslosigkeit umgekommen waren. Daher trieb er Maeve und Giordino unermüdlich an, drängte sie, nur nachts zu schlafen und sich tagsüber soweit wie möglich zu beschäftigen.
    Das fortwährende Anspornen zeigte Wirkung. Maeve, die sich hauptsächlich als Bordschlachterin betätigte, band Schnüre an einem Seidentaschentuch fest, hängte es über das Heck ins Wasser, zog es hinter dem Boot her und fischte mit diesem feinmaschigen Netz allerlei Plankton und andere Mikroorganismen aus dem Meer.
    Nach ein paar Stunden sortierte sie ihre Ausbeute in drei ordentliche Haufen auf einem der Sitze, als handelte es sich um einen Meeresfrüchtesalat.
    Giordino hatte mit Hilfe des Schweizer Offiziersmessers Widerhaken in den Dorn von Pitts Gürtelschnalle gefeilt. Er war für das Fangen der Fische zuständig, während Maeve ihre biologischen und zoologischen

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