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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Einwand, Admiral, aber das ist zu wenig und kommt zu spät.«
    »Das ist ja noch nicht alles«, versetzte Sandecker mit funkelndem Blick. »Ich werde darauf drängen, daß eine umfassende Suchaktion gestartet wird. Und bei Gott, wehe, die Navy und die Air Force spielen nicht mit.«
    Yeager spürte Sandecker in seinem Lieblingsrestaurant auf, einer kleinen, abgelegenen Kneipe samt Steakhaus südlich von Washington, wo er und Gunn betreten beim Abendessen saßen.
    Als das drahtlose Motorola-Iridium-Telefon in seiner Tasche lospiepte, wartete Sandecker einen Moment, bis er ein Stück Filet Mignon mit einem Schluck Wein hinuntergespült hatte, und nahm dann den Anruf entgegen. »Sandecker.«
    »Hiram Yeager, Admiral. Tut mir leid, daß ich Sie belästige.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Hiram. Ich weiß, daß Sie mich außer Dienst nicht anrufen würden, wenn’s nicht um etwas Dringendes ginge.«
    »Könnten Sie vielleicht in die Rechenzentrale kommen?«
    »Ist wohl zu wichtig, um es mir am Telefon zu sagen?«
    »Ja, Sir. Bei Funkgesprächen gibt’s unerwünschte Mithörer.
    Ich möchte ja nicht die Pferde scheu machen, aber die Sache ist so heikel, daß ich sie Ihnen lieber unter vier Augen beibringe.«
    »Rudi Gunn und ich sind in einer halben Stunde bei Ihnen.«
    Sandecker steckte das Telefon wieder in die Jackentasche und aß weiter.
    »Schlechte Nachrichten?« fragte Gunn.
    »Wenn ich Hirams Andeutungen recht verstanden habe, hat er neue Erkenntnisse hinsichtlich dieser Todeswellen. Er bittet uns, in die Rechenzentrale zu kommen.«
    »Ich hoffe, er hat gute Nachrichten.«
    »Seinem Tonfall nach zu schließen nicht«, sagte Sandecker nüchtern. »Ich vermute, er hat etwas entdeckt, was wir alle gar nicht wissen wollen.«
    Yeager fläzte mit ausgestreckten Beinen auf seinem Bürosessel und betrachtete das Bild auf dem großen, an den Computer angeschlossenen Videobildschirm, als Sandecker und Gunn in sein Büro kamen. Er drehte sich um und begrüßte sie, ohne aufzustehen.
    »Was haben Sie uns zu bieten?« fragte Sandecker, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
    Yeager richtete sich auf und deutete mit dem Kopf auf den Bildschirm. »Ich habe eine Methode entwickelt, mit der wir die Konvergenzpunkte der von Dorsetts Minen ausgehenden Schallwellen ermitteln können.«
    »Gute Arbeit, Hiram«, sagte Gunn, zog sich einen Stuhl zurecht und betrachtete den Bildschirm. »Hast du feststellen können, wo es zur nächsten Konvergenz kommen wird?«
    Yeager nickte. »Jawohl. Aber zuerst will ich meine Vorgehens weise erklären.« Er gab eine Reihe von Befehlen ein und lehnte sich dann zurück. »Die Geschwindigkeit, mit der sich Schallwellen im Meer fortpflanzen, hängt von der Wassertemperatur und den Druckverhältnissen ab. Je tiefer man geht und je höher der Wasserdruck wird, desto schneller breitet sich der Schall aus. Dazu kommen Hunderte von anderen Einflüssen. Atmosphärische Voraussetzungen, jahreszeitlich bedingte Abweichungen, Fortpflanzung der Schallwellen in unmittelbarer Nähe der Konvergenzzonen und ihr Verhalten bei der Überschneidung. Aber ich will es so einfach wie möglich machen und meine Erkenntnisse kurzerhand grafisch darstellen.«
    Auf dem Bildschirm tauchte eine Karte des Pazifischen Ozeans auf, in die vier grüne Linien eingezeichnet waren, die von den Dorsettschen Minen bis zu einem Schnittpunkt auf Seymour Island in der Antarktis verliefen. »Zunächst einmal bin ich von der letzten Konvergenzzone ausgegangen und habe die Wellen bis zu ihrem Ausgangspunkt zurückverfolgt. Die härteste Nuß, die ich dabei knacken mußte, war Seymour, weil die Insel östlich der Antarktischen Halbinsel liegt, im Weddellmeer also, und das gehört zum Südatlantik. Immerhin habe ich dabei festgestellt, daß die Schallwellen, die sich in der Tiefsee fortgepflanzt haben, von Erhebungen auf dem Meeresgrund zurückgeworfen wurden. Das war gewissermaßen reiner Zufall und entsprach nicht den üblichen Gegebenheiten.
    Nachdem ich erst einmal herausgefunden hatte, wie ich vorgehen muß, habe ich mir ein typischeres Beispiel vorgenommen – die Konvergenz, der die
Mentawai
zum Opfer fiel – und die entsprechenden Berechnungen angestellt.«
    »Das war vor Howland Island, nahezu mitten im Pazifik«, merkte Sandecker an.
    »Weitaus leichter zu berechnen als die Seymour-Konvergenz«, sagte Yeager und gab die entsprechenden Daten ein. Jetzt sah man vier blaue Linien auf dem Bildschirm, die von Kunghit, den

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