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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Erreger der Legionärskrankheit, verursacht wurden.«
    »Das ist doch unmöglich!« polterte Sandecker los.
    »Ich kann nur weitergeben, was man mir gesagt hat«, entgegnete Hutton kleinlaut. »Die Australier nehme n an, daß das Wasser in der Befeuchtungsanlage der Schiffsheizung verseucht gewesen sein könnte.«
    »Mir ist egal, was die Pathologen sagen. Es wäre heller Wahnsinn, wenn der Präsident meine Warnung ignorieren würde. Um Gottes willen, Will, betteln und flehe n Sie von mir aus, aber unternehmen Sie wirklich alles, um den Präsidenten davon zu überzeugen, daß er seine ganze Macht einsetzen und die Dorsettschen Minen stillegen lassen muß, ehe es zu spät ist.«
    »Tut mir leid, Jim. Dem Präsidenten sind die Hände gebunden. Keiner seiner wissenschaftlichen Berater war der Meinung, daß Sie über ausreichende Beweise verfügen, die einen internationalen Zwischenfall rechtfertigen würden.
    Jedenfalls nicht in einem Wahljahr.«
    »Das ist doch Wahnsinn!« sagte Sandecker verzweifelt.
    »Wenn meine Leute recht haben, kann sich der Präsident die Wiederwahl an den Hut stecken, weil er dann nämlich nicht mal mehr öffentlicher Kloputzer wird.«
    »Das ist Ihre Meinung«, sagte Hutton kühl. »Ich möchte hinzufügen, daß Arthur Dorsett angeboten hat, seine Minen einem internationalen Untersuchungsteam zugänglich zu machen.«
    »Wie rasch läßt sich so ein Team aufstellen?«
    »So etwas braucht seine Zeit. Zwei bis drei Wochen.«
    »Bis dahin türmen sich auf Oahu die Leichen.«
    »Glücklicherweise, oder auch unglücklicherweise, je nachdem, wie man es sieht, ist die Mehrheit anderer Meinung als Sie.«
    »Ich weiß, daß Sie Ihr Bestes getan haben, Will«, knurrte Sandecker, »und ich danke Ihnen dafür.«
    »Melden Sie sich, wenn Sie weitere Erkenntnisse vorliegen haben, Jim. Sie können mich jederzeit anrufen.«
    »Vielen Dank.«
    »Wiederhören.«
    Sandecker gab dem Fahrer das Telefon zurück und wandte sich an Gunn. »Wir sind aufgelaufen.«
    Gunn war sichtlich schockiert. »Erkennt der Präsident etwa nicht den Ernst der Lage?«
    Sandecker nickte betreten. »Dorsett hat die Pathologen geschmiert. Sie haben die Gutachten frisiert und behaupten, verseuchtes Wasser in der Heizungsanlage des Schiffes habe die Todesfälle verursacht.«
    »Wir dürfen nicht aufgeben«, sagte Gunn aufgebracht. »Wir müssen andere Mittel und Wege finden, wie wir Dorsetts Wahnwitz rechtzeitig Einhalt gebieten können.«
    »Im Zweifelsfall«, sagte Sandecker, dessen Augen allmählich wieder funkelten, »soll man sich an jemand wenden, der schlauer ist als man selbst.« Er ließ sich das Telefon geben und tippte eine Nummer ein. »Es gibt da einen Mann, der uns auf die Sprünge helfen könnte.«
    Admiral Sandecker bückte sich und legte den Ball auf das erste Tee des Camelback-Golfklubs in Scottsdale, Arizona. Es war zwei Uhr nachmittags, nur fünf Stunden nach seiner Joggingtour mit Rudi Gunn in Washington, und der Himmel war wolkenlos.
    Nachdem er auf dem Flughafen von Scottsdale gelandet war, hatte er von einem alten Freund, einem pensionierten Mariner, einen Wagen geliehen und war zum Golfklub gefahren. Im Januar konnte es in der Wüste kühl werden, daher trug er lange Hosen und einen langärmligen Kaschmirpullover. Es gab zwei Spielbahnen und er versuchte sich auf dem sogenannten Indian Bend.
    Er visierte das dreihundertfünfundsechzig Meter entfernte Grün an, holte zweimal probeweise aus und schlug dann locker ab. Der Ball stieg gut auf, zog ein bißchen nach rechts, prallte auf und rollte etwa hundertneunzig Meter weiter auf dem Fairway aus.
    »Prima Abschlag, Admiral«, sagte Dr. Sanford Adgate Ames.
    »War ein Fehler, Sie zu einem Freundschaftsspiel zu überreden.
    Ich hatte nicht angenommen, daß ein alter Seemann eine Geländesportart so ernst nimmt.« Ames hatte einen langen, zottigen Bart, der über seinen Mund hinwegwucherte und ihm bis auf die Brust hing, so daß er wie ein alter Goldsucher aussah.
    Die Augen waren hinter einer blaugetönten Zweistärkenbrille versteckt.
    »Alte Seeleute machen seltsame Sachen«, konterte Sandecker.
    Dr. Sanford Adgate Ames zu bitten, er möge nach Washington kommen und an einer Konferenz auf höchster Ebene teilnehmen, war etwa so sinnvoll, als bete man zu Gott, er möge einen Schirokko heraufbeschwören und die Polkappen abschmelzen lassen.
    Ames konnte New York und Washington nicht ausstehen und weigerte sich rundweg, die beiden Städte aufzusuchen. Weder die Dinner,

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