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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Steward, der auf einem Floß im Südatlantik trieb, nachdem sein Schiff im Zweiten Weltkrieg torpediert worden war. Er hielt einhundertdreiunddreißig Tage aus, ehe er von brasilianischen Fischern aufgelesen wurde.«
    »Hat einer von ihnen einen Sturm mit Windstärke zehn überstanden?«
    Gunn schüttelte den Kopf. »Weder Callahan noch Poon Lim gerieten in einem Sturm, der auch nur annähernd so stark war wie der Taifun, der über Dirk, Al und Ms. Fletcher hinweggefegt ist.«
    »Zwei Wochen sind’s jetzt her, daß Dorsett sie ausgesetzt hat«, sagte Sandecker keuchend. »Wenn sie den Sturm überstanden haben, müßten sie inzwischen schrecklichen Durst leiden. Außerdem sind sie ständig schutzlos den Elementen ausgesetzt.«
    »Pitt ist nie um einen Einfall verlegen«, sagte Gunn im Brustton der Überzeugung. »Bei Burschen wie ihm und Al würde es mich nicht wundern, wenn sie in Tahiti angespült würden und es sich in einer Strohhütte am Strand gutgehen ließen.«
    Sandecker blieb stehen und wich einer Frau aus, die ein Kleinkind in einem Joggingbuggy vor sich herschob und in die entgegengesetzte Richtung lief. Als er wieder lostrabte, murmelte er: »Wie hat Dirk doch immer gesagt? Die See gibt ihre Geheimnisse nicht gern preis.«
    »Diese Sache könnte längst geklärt sein, wenn die australischen und neuseeländischen Such- und Rettungsdienste die NUMA bei ihren Aktionen unterstützt hätten.«
    »Arthur Dorsetts Arm reicht weit«, sagte Sandecker gereizt.
    »Ich habe so viele Absagen bekommen, weil sie angeblich anderweitig im Rettungseinsatz waren, daß ich eine ganze Wand damit hätte tapezieren können.«
    »Der Mann verfügt zweifellos über unglaubliche Macht.«
    Gunn hörte auf zu treten und rollte neben dem Admiral her.
    »Dorsetts Bestechungsgelder fließen auch in die Taschen von Leuten, die er im Kongreß der Vereinigten Staaten, in europäischen Parlamenten sowie in Japans Regierung sitzen hat.
    Schon erstaunlich, was für berühmte Leute für ihn tätig sind.«
    Sandeckers Gesicht wurde puterrot, aber nicht vor Anstrengung, sondern vor Erbitterung. Er konnte seinen Ärger und Unmut nicht bezähmen. Er blieb stehen, bückte sich, umfaßte seine Knie und starrte zu Boden. »Ich würde die NUMA auf der Stelle dichtmachen, wenn ich dafür Arthur Dorsetts Hals in die Hände bekäme.«
    »Da sind Sie sicher nicht der einzige«, sagte Gunn. »Es muß Tausende geben, die ihn nicht ausstehen können, ihm mißtrauen und ihn hassen. Und doch verraten sie ihn nicht.«
    »Kein Wunder. Wer ihm im Weg steht, erleidet einen tödlichen Unfall, und die anderen kauft er sich mit Diamanten, die er in geheimen Schweizer Bankschließfächern für sie bunkert.«
    »Ein starkes Argument, diese Diamanten.«
    »Den Präsidenten kann er damit nicht beeinflussen.«
    »Nein, aber der Präsident kann schlecht beraten werden.«
    »Aber doch bestimmt nicht, wenn das Leben von mehr als einer Million Menschen auf dem Spiel steht.«
    »Noch keine Antwort?« fragte Gunn. »Der Präsident hat gesagt, er wolle sich in vier Tagen bei Ihnen melden. Jetzt sind’s schon sechs.«
    »Er war sich der Dringlichkeit des Falles durchaus bewußt.«
    Beide Männer drehten sich um, als ein Wagen in den Farben der NUMA hinter ihnen hupte. Der Fahrer hielt an der Straße, die auf der anderen Seite des Joggingpfads vorbeiführte. Er lehnte sich aus dem Beifahrerfenster und rief: »Ein Anruf vom Weißen Haus für Sie, Admiral.«
    Sandecker wandte sich an Gunn und lächelte verkniffen. »Der Präsident muß gute Ohren haben.«
    Der Admiral begab sich zu dem Wagen, wo ihm der Fahrer ein Mobiltelefon überreichte. »Wilbur Hutton, Sir. Auf der sicheren Leitung.«
    »Will?«
    »Hallo, Jim. Ich fürchte, ich habe keine guten Nachrichten für Sie.«
    Sandecker straffte sich. »Erklären Sie das bitte.«
    »Nach eingehender Überlegung hat der Präsident eine Entscheidung über eve ntuelle Maßnahmen gegen diesen akustischen Tod, wie Sie ihn nennen, vorerst zurückgestellt.«
    »Aber warum?« fragte Sandecker atemlos. »Ist ihm denn nicht klar, welche Folgen es hat, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden?«
    »Unsere Fachleute vom Nationalen Wissenschaftsrat waren mit Ihrer Theorie nicht einverstanden. Die Autopsieberichte der australischen Pathologen vom Seuchenbekämpfungszentrum in Melbourne haben sie eher überzeugt. Die Aussies haben glaubhaft nachgewiesen, daß die Todesfälle an Bord des Kreuzfahrtschiffes durch seltene Bakterien, ähnlich dem

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