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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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deutete auf Giordino, der fortwährend den Zustand der Ausleger überprüfte und das Tauwerk kontrollierte, von dem das Boot zusammengehalten wurde.
    »Wenn der achterliche Wind hält und meine Navigation annähernd stimmt, müßte deine Insel übermorgen am frühen Vormittag in Sicht kommen.«
    Sie blickte zu dem endlosen Sternenzelt auf. »Der Himmel ist heute nacht zauberhaft.«
    »Genau wie eine Frau, die ich kenne«, sagte er, während er den Blick vom Kompaß zum Segel und dann zu Maeve schweifen ließ. »Ein strahlendes Wesen mit unschuldigen blauen Augen und Haaren wie Goldregen. Sie ist arglos und intelligent und wie geschaffen für das Leben und die Liebe.«
    »Klingt ja ziemlich reizvoll.«
    »Und das ist erst der Anfang. Ihr Vater ist zufällig einer der reichsten Männer im ganzen Sonnensystem.«
    Sie bog den Rücken durch und kuschelte sich an seinen harten Körper. Sie strich mit den Lippen über die Lachfältchen um seine Augen und das kräftige Kinn. »Du mußt ja schwer vernarrt in sie sein.«
    »Schwerst, und warum auch nicht?« sagte er bedächtig. »Sie ist die einzige in diesem Teil des Pazifischen Ozeans, die mich verrückt macht vor Leidenschaft und Begierde.«
    »Aber ich bin doch die einzige in diesem Teil des Pazifischen Ozeans.«
    Er gab ihr einen leichten Kuß auf die Stirn. »Dann hast du die heilige Pflicht, meine geheimsten Phantasien zu erfüllen.«
    »Ich würde ihr sofort nachkommen, wenn wir allein wären«, sagte sie mit einem lüsternen Unterton. »Aber vorerst wirst du leiden müssen.«
    »Ich könnte Al ja sagen, er soll eine Runde spazierengehen«, sagte er grinsend.
    Lachend entzog sie sich ihm. »Er würde nicht weit kommen.«
    Maeve verspürte insgeheim ein tiefes Glücksgefühl, nachdem sie nun wußte, daß keine andere Frau zwischen ihnen stand. »Du bist ein ganz besonderer Mann«, flüsterte sie. »Ein Mann, nach dem sich jede Frau sehnt.«
    Er lachte leichthin. »Ganz und gar nicht. Bislang hab’ ich dem schönen Geschlecht nur selten den Kopf verdreht.«
    »Vielleicht sehen sie alle, daß du unerreichbar bist.«
    »Bin ich aber nicht, wenn sie’s richtig anstellen«, flachste er.
    »Das meine ich nicht«, sagte sie ernst. »Deine Geliebte ist die See. Ich hab’s dir am Gesicht angesehen. Während des Sturmes.
    Du hast gewirkt, als würdest du sie weniger bekämpfen als vielmehr verführen. Gegen eine derart große Liebe kommt keine Frau an.«
    »Du hast doch auch eine Schwäche für die See«, sagte er zärtlich. »Und für alles Leben darin.«
    Maeve atmete die Nachtluft ein. »Ja. Ich kann nicht leugnen, daß ich ihr mein Leben geweiht habe.«
    In diesem Moment kam Giordino aus der Kajüte und gab bekannt, daß einer der Schwimmkörper Luft verlor. »Reicht mir die Pumpe«, befahl er. »Wenn ich das Leck finde, versuch’ ich’s zu flicken.«
    »Wie hält sich die
Marvelous Maeve?«
fragte Pitt.
    »Wie eine gute Partnerin beim Tanzturnier«, erwiderte Giordino. »Locker und leicht, dazu geschmeidig und mit gutem Rhythmusgefühl.«
    »Wenn sie bis zur Insel zusammenhält, stifte ich sie dem Smithsonian als Schaustück. Das unglaublichste Boot, das je sein Ziel erreichte.«
    »Beim nächsten Sturm«, sagte Giordino warnend, »kann alles vorbei sein.« Er hielt inne und blickte beiläufig zum schwarzen Horizont, wo Sterne und See verschmolzen. Plötzlich erstarrte er.
    »Auf Backbord ist ein Licht.«
    Pitt und Maeve standen auf und starrten in die Richtung, in die Giordino deutete. Sie sahen ein grünes Licht, die Steuerbordpositionslampe eines Schiffes, und weiße Dampferlichter an den Mastspitzen. Allem Anschein nach fuhr es weit hinter ihnen in Richtung Nordost.
    »Ein Schiff«, bestätigte Pitt. »Etwa fünf Kilometer entfernt.«
    »Die sehen uns nie und nimmer«, sagte Maeve besorgt. »Wir haben keinerlei Beleuchtung.«
    Giordino verschwand in der Kajüte und kehrte nach kürzester Zeit zurück. »Rodney Yorks letztes Signalfeuer«, sagte er und hielt es hoch.
    Pitt blickte zu Maeve. »Möchtest du dich retten lassen?«
    Sie schaute hinab auf die schwarze, wogende See und schüttelte langsam den Kopf. »Das kann ich nicht entscheiden.«
    »Al, was sagst du? Reizt dich die Aussicht auf ein herzhaftes Essen und ein sauberes Bett?«
    Giordino grinste. »Lockt mich nicht halb so sehr wie eine zweite Runde mit dem Dorsett-Clan.«
    Pitt legte den Arm um Maeves Schulter. »Mir geht’s genauso.«
    »Noch zwei Tage«, murmelte Maeve dankbar. »Ich kann kaum glauben,

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