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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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daß ich meine Jungs tatsächlich wiedersehe.«
    Pitt schwieg einen Moment, dachte an das Unbekannte, das vor ihnen lag. »Du wirst sie wiedersehen«, sagte er dann sanft, »und umarmen. Das verspreche ich.«
    Kam überhaupt nicht in Frage, daß sie sich von dem einmal gesetzten Ziel abbringen ließen. Da waren Pitt und Giordino einer Meinung. Nach allem, was sie hinter sich hatten, machten sie sich keinerlei Gedanken mehr um ihr eigenes Leben. Sie waren so fest entschlossen, Gladiator Island zu erreichen, daß keiner der beiden Männer hinterherschaute, als die Lichter des vorbeifahrenden Schiffes kleiner wurden und in der Ferne verschwanden.
48
    Als der zwischen den Inseln verkehrende Frachter, der die zerlegte Antenne transportierte, in die Halawa Bay auf Molokai einlief, standen alle Mann an der Reling und starrten wie gebannt auf das eigenartige Schiff, das im Hafen vor Anker lag.
    Das zweihundertachtundzwanzig Meter lange Schiff, von dem ein Wald von Kränen sowie mittschiffs ein dreiundzwanzig Stockwerke hoher Derrickkran aufragten, sah aus, als wäre es von einem Haufen besoffener Ingenieure und durchgeknallter Schweißer gemeinsam mit einer Horde ausgeflippter Ölsucher entworfen und zusammengeschustert worden.
    Eine ausladende Helikopterplattform hing auf Stützträgern über dem Heck, als hätte man sie nachträglich aufgesetzt. Die hohen Brückenaufbauten auf dem Achterdeck erinnerten an einen Öltanker, doch damit endete jede Gemeinsamkeit.
    Mittschiffs befand sich ein gewaltiges Sammelsurium von Maschinen und Apparaturen, die wie ein riesiger Schrotthaufen wirkten. Ein wahres Labyrinth aus stählernen Auf- und Niedergängen, Gerüsten, Leitern und Röhren umgab den Derrickkran, der wie die Startrampe einer Mondrakete in den Himmel ragte. Der an ein Burgkastell erinnernde Aufbau am Vorschiff besaß keinerlei Luken, nur eine Reihe oberlichtartiger Fenster. Der Anstrich war verblichen und teilweise abgeblättert, so daß der Rost durchkam. Der Rumpf war marineblau, die Aufbauten schimmerten mattweiß. Die Gerätschaften in der Mitte waren einstmals in zahllosen Grau-, Gelb- und Orangetönen lackiert gewesen.
    »Nachdem ich das gesehen habe, kann ich nun frohen Herzens sterben!« rief Rudi Gunn.
    Molly stand neben ihm auf der Brückennock und starrte beeindruckt zu dem anderen Schiff. »Woher, um alles auf der Welt, hat der Admiral bloß die
Glomar Explorer
gezaubert?«
    »Das würde ich nicht mal zu raten wagen«, brummte Gunn, der wie ein Kind wirkte, das zum erstenmal im Leben ein Flugzeug sieht.
    Der Kapitän der
Lanakai
beugte sich aus der Tür des Ruderhauses. »Admiral Sandecker ist am Schiffstelefon, Commander Gunn.«
    Gunn hob dankend die Hand, verließ die Brückennock und übernahm den Hörer.
    »Sie kommen eine Stunde zu spät«, empfing er Gunn.
    »Tut mir leid, Admiral. Die Antenne ist nicht mehr die jüngste. Ich habe dem Abbautrupp aufgetragen, sie beim Zerlegen soweit wie möglich zu warten und zu reparieren, damit sie sich leichter wieder zusammensetzen läßt.«
    »Gut mitgedacht«, versetzte der Admiral. »Sagen Sie Ihrem Kapitän, er soll längsseits gehen. Sobald die Anker ausgeworfen sind, laden wir die Antenne um.«
    »Ist das etwa die berühmte
Glomar Explorer
von Howard Hughes?« fragte Gunn.
    »Genau die, aber mit ein paar Umbauten«, antwortete Sandecker. »Lassen Sie ein Boot ausfieren und kommen Sie rüber. Ich erwarte Sie im Büro des Kapitäns. Und bringen Sie Ms. Faraday mit.«
    »Wir sind in Kürze an Bord.«
    Die
Glomar Explorer
war ursprünglich auf Betreiben des stellvertretenden Verteidigungsministers David Packard, vormals im Vorstand des Elektronikkonzerns Hewlett-Packard tätig, nach dem Vorbild eines alten, von Willard Bascom entworfenen Tiefseeforschungsschiffes namens
Alcoa Seaprobe
entwickelt worden. Die CIA, die Global Marine Incorporated und Howard Hughes’ Werkzeugmaschinenfabrik, die spätere Summa Corporation, hatten das Projekt schließlich gemeinsam in die Tat umgesetzt.
    Der Bau dieses von Anfang an streng geheimen und von allerlei irreführenden Legenden umrankten Schiffes erfolgte auf der Werft der Sun Shipbuilding & Dry Dock Company in Chester, Pennsylvania. Einundvierzig Monate später, im Herbst 1972, lief es vom Stapel – eine bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, daß man hier technologisch absolutes Neuland betrat.
    Berühmt wurde sie, als sie ein mitten im Pazifik liegendes russisches Unterseeboot der Golf-Klasse aus einer Tiefe von fünf

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