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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und Deep Abyss Engineering ein Angebot gemacht, das die nicht ablehnen konnten.«
    Molly starrte ihn an. »Haben Sie die
Glomar Explorer
etwa gekauft?«
    »Ich habe sie gechartert«, berichtigte er sie. »Hat mich einen Arm und ein halbes Bein gekostet.«
    »Gibt das der Etat der NUMA denn her?«
    »Unter den gegebenen Umständen mußte ich rasch handeln.
    Angesichts der vielen Menschenleben, die auf dem Spiel stehen, war mir nicht nach Feilschen zumute. Wenn sich herausstellt, daß wir mit unserer Konvergenztheorie recht haben, ist der Kongreß so blamiert, daß er uns jegliche Mittel bewilligen wird.
    Außerdem habe ich zur Sicherheit eine Erfüllungsklausel durchgesetzt.«
    »Das war ja ein wahrer Glückstreffer, daß Sie die ganz in der Nähe liegende
Explorer
gefunden haben, nachdem man Ihnen die
Roosevelt
verweigert hat.«
    »Wie gewonnen, so zerronnen.« Sandecker schüttelte langsam den Kopf. »Die
Explorer
liegt vor Molokai, weil auf der Überfahrt von Kalifornien ein Schaden am Schraubenwellenlager aufgetreten ist. Ob sie rechtzeitig in See gehen und uns an Ort und Stelle bringen kann, läßt sich derzeit nicht absehen.«
    Kurz darauf wurden die für schwere Lasten ausgelegten Kräne an Steuerbord über die offenen Frachtluken der
Lanakai
ausgeschwenkt. Die an den Zugkabeln hängenden Haken wurden abgelassen und an den Antennenteilen befestigt, worauf diese hochgehievt, an Bord der
Explorer
befördert und dort an einer freien Stelle in der für den Wiederaufbau festgelegten Reihenfolge übereinandergestapelt wurden.
    Zwei Stunden später waren sämtliche Antennenteile an Bord der
Explorer
verzurrt. Der kleine Frachter, der seinen Teil zum Gelingen des Projektes geleistet hatte, löste die Leinen, betätigte zum Abschied das Signalhorn und lief aus dem Hafen aus. Gunn und Molly winkten der
Lanakai
zu, als sie langsam durch das grüne Wasser der Bucht davondampfte und Kurs auf die offene See nahm.
    Nachdem man den Mitarbeitern der NUMA ihre Quartiere zugewiesen hatte, wurde ihnen von der bestens ausgestatteten Kombüse eine wohlverdiente Mahlzeit aufgetischt.
    Anschließend zogen sich alle in die Luxuskabinen zurück, die niemand mehr benutzt hatte, seit die
Explorer
das sowjetische U-Boot aus den Tiefen des Pazifischen Ozeans gehoben hatte.
    Molly, die sich mittlerweile als Herbergsmutter betätigte, ging vom einen zum anderen und überzeugte sich davon, daß niemand erkrankt war oder sich beim Abbau der Antenne verletzt hatte.
    Gunn kehrte in den ehemaligen VIP-Raum zurück, der einst für den exzentrischen Howard Hughes reserviert war.
    Sandecker, Captain Quick und ein anderer Mann, ein gewisser Jason Toft, der ihm als Chefingenieur des Schiffes vorgestellt wurde, saßen um einen kleinen Kartentisch.
    »Möchten Sie einen Brandy?« fragte Quick.
    »Ja, vielen Dank.«
    Sandecker, der in Zigarrenqualm gehüllt war, nippte an dem goldbraunen Getränk in seinem Glas. Er wirkte alles andere als zufrieden. »Mr. Toft hat mir soeben mitgeteilt, daß er wichtige Maschinenteile vom Festland benötigt. Vorher könne das Schiff nicht auslaufen.«
    Gunn wußte, daß der Admiral innerlich kochte, auch wenn er nach außen hin kühl wie ein Eiskübel wirkte. Er wandte sich an Toft. »Wann erwarten Sie die Ersatzteile?«
    »Sie werden gerade aus Los Angeles eingeflogen«, erwiderte Toft, der einen mächtigen Bauch und kurze Beine hatte.
    »Müßten in vier Stunden eintreffen. Unser Helikopter steht auf dem Flughafen von Hilo auf der Hauptinsel Hawaii bereit. Er wird die Teile sofort zur
Explorer
bringen.«
    »Woran hapert’s denn genau?« fragte Gunn.
    »Am Schraubenwellenlager«, erklärte Toft. »Aus irgendeinem Grund – vermutlich weil die CIA seinerzeit zuvie l Druck gemacht hat – wurden die Schraubenwellen nicht richtig austariert, so daß es zu Vibrationen kommt. Deswegen sind auf der Fahrt von San Francisco nach hierher die Ölleitungen gerissen, so daß die Schraubenwellen nicht mehr richtig geschmiert wurden. Aufgrund der Reibungshitze, wegen Materialermüdung, Überlastung oder was auch immer hat sich die Welle etwa hundert Meilen vor Molokai festgefressen. Wir konnten uns mit Ach und Krach mit der Steuerbordschraube bis hierher schleppen, ehe auch die den Geist aufgegeben hat.«
    »Wie ich Ihnen bereits sagte, stehen wir mächtig unter Zeitdruck.«
    »Ich habe vollstes Verständnis für Ihre Nöte, Admiral. Die Männer im Maschinenraum werden schuften wie die Wahnsinnigen, damit das Schiff wieder flott

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