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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zog es hurtig über den Klippenrand nach oben. »Nutzen wir die Zeit und verschaffen uns einen tüchtigen Vorsprung.«
    Wenig später hing der Posten, der nur noch seine Unterwäsche anhatte, mit angsterfüllten Augen zehn Meter unterhalb der Klippenkante in der Luft. Das am Wurfhaken befestigte Nylonseil war wie ein Kokon um seinen Körper gewickelt.
    Maeve übernahm die Führung, als sie sich auf dem Pfad entlang der Klippen in Marsch setzten. Giordino steckte die kleine Automatik ein, während Pitt, der jetzt die Uniform des Wachmanns trug, das Bushmaster M-16 übernahm. Jetzt kamen sie sich nicht mehr schutz- oder gar hilflos vor. Aberwitzig, dachte Pitt, denn hier mußte es mindestens noch hundert weitere Wachmänner geben, die die Küste sicherten und die Minen beaufsichtigten. Aber das sollte ihre größte Sorge nicht sein.
    Nachdem sie nun nicht mehr zur
Marvelous Maeve
zurückkehren konnten, mußten sie sich ein anderes Fortbewegungsmittel suchen – ein Vorhaben, über das Pitt unentwegt nachgedacht hatte, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wie sie das bewerkstelligen sollten. Doch das war jetzt zweitrangig. Zunächst einmal mußten sie Maeves Jungs finden und sie aus den Klauen ihres wahnsinnigen Großvaters befreien.
    Nach etwa fünfhundert Metern hob Maeve die Hand und deutete in das dichte Gestrüpp. »Von hier aus gehen wir quer über die Insel«, erklärte sie. »Etwa dreißig Meter vor uns führt eine Straße vorbei. Wenn wir auf der bleiben, kommen wir zu den Unterkünften der Angestellten.«
    »Wie weit sind wir von den beiden Vulkanen beziehungsweise von der Nord- und der Südspitze der Insel entfernt?« fragte Pitt.
    »Wir sind in etwa auf halber Höhe. Genau gegenüber der Lagune.«
    »Was meinst du, wo deine Jungs festgehalten werden?« fragte Giordino.
    »Ich wünschte, ich wüßte es«, sagte sie betreten. »Wenn ich raten müßte, würde ich sagen, im Herrenhaus. Aber meinem Vater ist auch zuzutrauen, daß er sie im Sicherheitstrakt unter Aufsicht gestellt hat. Wenn er sie nicht tatsächlich Jack Ferguson überlassen hat.«
    »Hier rumzulaufen wie Touristen, die ein gutes Restaurant suchen, halte ich nicht für gut«, sagte Pitt.
    »Ganz deiner Meinung«, meldete sich Giordino. »Wir sollten uns lieber eine Führungskraft suchen, jemand der Bescheid weiß, und ihn ein bißchen ausfragen.«
    Pitt zog die gestohlene Uniformjacke zurecht und bürstete mit der Hand die Schulter ab. »Ich kenne da jemanden. Falls er auf der Insel ist.«
    Nach einem zwanzigminütigen Fußmarsch entlang der Straße, die sich in mehreren Haarnadelkurven über den Berggrat der Insel wand, näherten sie sich den Quartieren der Bergwerksingenieure und Wachmannschaften. Im Schutz der Bäume umgingen sie das Lager, in dem die chinesischen Arbeiter hausten. Die Baracken und das umliegende Gelände, das von einem hohen, mit Stacheldraht gekrönten Elektrozaun umgeben war, lagen in hellem Scheinwerferlicht. Dieser Bereich war durch so viele elektronische Überwachungsanlagen gesichert, daß keine Posten auf Streife gehen mußten.
    Hundert Meter weiter blieb Maeve stehen und bedeutete Pitt und Giordino, sie sollten hinter einer niedrigen Hecke in Deckung gehen, die unmittelbar an einer Betonpiste stand. Auf der einen Seite endete die Straße an einer Auffahrt, die unter einem hohen Torbogen hindurch zum Dorsettschen Herrenhaus führte. In entgegengesetzter Richtung war eine Weggabelung.
    Eine breite Straße führte bergabwärts zu dem an der Lagune liegenden Hafen mit den Kais und den Lagerhäusern, die im gruslig gelben Licht der Natriumdampflampen geradezu unheimlich wirkten. Pitt nahm sich die Zeit und musterte das große Boot, das am Kai vertäut war. Die Dorsettsche Jacht war auch von weitem unverkennbar. Am meisten freute Pitt sich allerdings über den Hubschrauber, der auf dem Oberdeck stand.
    »Gibt’s auf der Insel einen Flugplatz?« fragte er Maeve.
    Sie schüttelte den Kopf. »Papa wollte keinen bauen, weil er lieber alles per Schiff befördern läßt. Wenn er nach Australien fliegt, nimmt er immer den Hubschrauber. Wieso willst du das wissen?«
    »Ich gehe nur die Checkliste durch. Unser Flucht vogel steht da drüben auf der Jacht«, sagte Pitt.
    »Schlau angestellt. Du hattest das von Anfang an vor.«
    »Ich hatte lediglich ein paar Geistesblitze«, sagte Pitt verschmitzt. »Wie viele Männer bewachen die Jacht?« fragte er dann.
    »Nur einer, der am Monitor sitzt und die Videobilder vom Kai

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