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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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überwacht.«
    »Und die Besatzung?«
    »Papa wünscht, daß die Besatzung an Land untergebracht wird, wenn das Boot im Heimathafen liegt.«
    Pitt stellte fest, daß die andere Straßenabzweigung zum Hauptwohngebiet der Anlage führte. In den Minen im Innern der Vulkane herrschte reger Betrieb, doch das Zentrum der Bergwerkssiedlung wirkte wie ausgestorben. Auch der Kai, an dem die Jacht vertäut war, lag menschenleer im Licht der auf einem benachbarten Lagerhaus angebrachten Scheinwerfer.
    Anscheinend waren alle im Bett und schliefen, was um vier Uhr morgens auch nichts Unge wöhnliches war.
    »Zeig uns das Haus vom Sicherheitschef«, sagte Pitt zu Maeve.
    »Die Bergwerksingenieure und das Dienstpersonal meines Vaters wohnen in den Häusern, die am nächsten an der Lagune liegen«, antwortete Maeve. »Das Haus, das du suchst, steht an der Südostecke der Unterkünfte für die Wachmannschaften. Die Mauern sind grau gestrichen.«
    »Ich seh’ es.« Pitt fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn und wischte den Schweiß weg. »Gibt’s außer der Straße noch einen anderen Weg dorthin?«
    »Einen Fußweg, der an der Rückseite vorbeiführt.«
    »Dann nichts wie los. Bis zum Morgengrauen bleibt uns nicht viel Zeit.«
    Sie hielten sich im Dunkeln, duckten sich hinter Hecken und suchten den Schutz der Bäume am Rande der asphaltierten Straße. Alle fünfzig Meter stand eine hohe Straßenlaterne – genau wie in einer Stadt. Nur das Wildgras raschelte leise, und gelegentlich knisterte ein trockenes Blatt unter ihren Füßen, während sie leise zu dem grauen Haus am Rand der Siedlung vorrückten.
    Als sie bis zu einem Gebüsch an der Hintertür vorgedrungen waren, legte Pitt den Mund an Maeves Ohr. »Bist du schon mal dringewesen?«
    »Nur ein-, zweimal, als kleines Mädchen. Wenn Papa mich gebeten hat, dem Mann, der seinerzeit den Sicherheitsdienst geleitet hat, eine Nachricht zu überbringen«, erwiderte sie leise.
    »Weißt du, ob es in dem Haus eine Alarmanlage gibt?«
    Maeve schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand ausgerechnet beim Sicherheitschef einbricht.«
    »Irgendwelches Hauspersonal?«
    »Die sind in einer anderen Siedlung untergebracht.«
    »Rein durch die Hintertür«, flüsterte Pitt.
    »Ich hoffe, wir finden eine gut ausgestattete Küche«, grummelte Giordino. »Mir ist gar nicht wohl dabei, wenn ich mit leerem Magen durch die Dunkelheit schleichen muß. Mit sehr leerem Magen, möchte ich hinzufügen.«
    »Du hast Vortritt am Kühlschrank«, versprach Pitt.
    Pitt löste sich aus dem Schutz der Dunkelheit, schlich neben die Hintertür und spähte durch ein Fenster. Im Flur brannte nur ein gedämpftes Licht. Am anderen Ende führte eine Treppe in den ersten Stock. Er streckte die Hand aus und drehte vorsichtig am Türknauf.
    Ein deutliches Klicken, dann löste sich die Zuhaltung. Er atmete einmal tief durch und öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    Kein Scharnier quietschte. Daher stieß er sie weit auf und trat durch den Hintereingang, der in eine kleine Küche führte. Er ging hindurch und schloß leise eine Schiebetür zum Flur. Dann schaltete er das Licht ein. Auf sein Zeichen hin folgten ihm Maeve und Giordino.
    »Lieber Gott, ich danke dir«, murmelte Giordino verzückt, als er die herrlich eingerichtete Küche mit den teueren Töpfen und Pfannen sah, die über Anrichte und Ofen hingen und jedem Spitzenkoch zur Ehre gereicht hätten.
    »Ich schmecke schon die Eier und den Schinken«, sagte Giordino.
    »Warme Luft«, wisperte Maeve selig. »Ich habe seit Wochen keine warme Luft mehr gespürt.«
    »Erst die Arbeit«, sagte Pitt leise.
    Er schaltete das Licht wieder aus, öffnete die Schiebetür, legte das Sturmgewehr an und trat in den Flur. Er legte den Kopf zur Seite und lauschte, hörte aber nur das leise Surren eines Heizlüfters. Er drückte sich flach an die Wand, schob sich im gedämpften Licht den Flur entlang und trat dann auf die mit Teppichboden belegte Treppe. Vorsichtig setzte er den Fuß auf jede Stufe und versicherte sich, daß sie nicht knarrte, ehe er voll auftrat.
    Oben an der Treppe waren zwei Türen, eine links, die andere rechts. Er probierte die rechte. Offenbar eine Art Privatbüro, mit Computern, Telefonen und Aktenschränken ausgestattet. Der Schreibtisch war unglaublich ordentlich und aufgeräumt, genau wie die Küche. Pitt lächelte vor sich hin. Bei diesem Bewohner hatte er nichts anderes erwartet. Da er sich seiner Sache nun sicher war, ging er zur

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