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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Waikiki, den Aloha Tower in Honolulu, die Wohnhäuser, die sich allmählich in den Wolken verloren, die so gut wie immer über dem Mount Tantalus hingen, die Düsenmaschinen, die auf dem internationalen Flughafen landeten, die Marineanlagen von Pearl Harbor. Sie durften sich keinen Fehler erlauben. Wenn dieses Unternehmen nicht genau nach Plan verlief, würde diese wunderschöne Insel zu einem Massengrab werden.
    Schließlich wandte er sich an den Mann, der die digitalen Zeitangaben am Navigationscomputer des Schiffes studierte.
    »Captain Quick.«
    Der Kapitän der
Glomar Explorer
blickte auf. »Admiral Sandecker.«
    »Wie weit ist es noch?«
    Quick lächelte. Der Admiral stellte die Frage mindestes schon zum zwanzigstenmal, seit sie von Halawa Bay ausgelaufen waren. »Noch knapp fünfhundert Meter. Noch zwanzig Minuten, dann sind wir an Ort und Stelle, wenn Ihre Leute die richtigen Zahlen für das Global Positioning System errechnet haben.«
    »Damit bleiben uns nur vierzig Minuten zum Ausbringen des Reflektorschirms.«
    »Dank Chefingenieur Toft und seinen Maschinisten. Sonst hätten wir es überhaupt nicht geschafft.«
    »Ja«, pflichtete ihm Sandecker bei. »Wir stehen tief in seiner Schuld.«
    Langsam verstrichen die Minuten, während im Ruderhaus jeder mit einem Auge auf die Uhr und mit dem anderen auf die rote Digitalanzeige des Global Positioning Systems blickte, bis dort schließlich eine Reihe Nullen auftauchte – das Zeichen, daß sich das Schiff genau an der Stelle befand, an der die Schallwellen gemäß den Berechnungen konvergieren und eine noch nie dagewesene Stärke erreichen sollten. Jetzt galt es, das Schiff genau in Position zu halten. Captain Quick gab die entsprechenden Koordinaten in die automatische Steuerungsanlage ein, deren Computer die See- und Witterungsbedingungen auswertete und die Strahlruder an Bug und Heck entsprechend einsetzte. In unglaublich kurzer Zeit kam die
Glomar Explorer
zum Stillstand, und sie konnte tatsächlich bewegungslos im Wasser liegen und gegen Wind und Strömung ansteuern, so daß die Abdrift allenfalls einen Meter betrug.
    Jetzt kamen diverse andere Apparaturen und Geräte zum Einsatz. An Bord herrschte fieberhafte Betriebsamkeit.
    Ingenieure und Techniker, Elektronikexperten und Wissenschaftler waren damit beschäftigt, den Reflektorschirm so auszubringen, daß die Schallwellen darauf trafen. Das NUMA-Team, das auf Gerüsten hoch über dem Deck arbeitete, zog die letzten Schrauben an und befestigte den Schirm am Absenkhaken des Derrickkrans.
    Tief unten wurde unterdessen die wohl einzigartigste Einrichtung des Schiffes in Betrieb genommen. Der dreizehnhundertsiebenundsechzig Quadratmeter große sogenannte Moon Pool, der das ganze mittlere Drittel des Schiffes einnahm, füllte sich mit Wasser, als zwei große Stahlplatten im Rumpf, eine davor, die andere dahinter, in eigens entwickelte Gleitlager zurückfuhren. Der Moon Pool war das eigentliche Herz des Tiefseebergungs- und baggersystems, mit dessen Hilfe einst das russische U-Boot gehoben worden war. Von hier aus wurde der Baggerschlauch Tausende von Meter tief zum mineralienreichen Meeresboden hinabgelassen, und von hier aus sollte auch der große Reflektorschirm im Ozean versenkt werden.
    Die Anlagen an Bord der
Glomar Explorer
waren ursprünglich zum Heben schwerer Lasten vom Meeresboden konstruiert worden, nicht zum Aussetzen leichter, aber sperriger Teile. Dement sprechend mußten einige Arbeitsabläufe in aller Eile an die ungewohnten Anforderungen dieses Unternehmens angepaßt werden. Kleinere Pannen wurden rasch behoben. Jeder Schritt wurde genauestens abgestimmt und durchgeführt.
    Der Kranführer auf dem Stahlturm straffte das Zugkabel, bis der Reflektor in der Luft hing. Das NUMA-Team gab das entsprechende Zeichen, daß die Montage des Schirms abgeschlossen sei. Daraufhin wurde die gesamte Konstruktion schräg durch den Moon Pool in die See abgesenkt. Es war Zentimeterarbeit, denn die große Radarantenne paßte mit knapper Not hindurch. Die Immersions- oder Eintauchzeit betrug zehn Meter pro Minute. Insgesamt vierzehn Minuten dauerte es, die an den Krankabeln hängende Schüssel in der entsprechenden Tiefe und im richtigen Winkel in Position zu bringen, damit die Schallwellen nach Gladiator Island zurückgeleitet wurden.
    »Noch sechs Minuten und zehn Sekunden bis zur Konvergenz«, ertönte Captain Quieks Stimme über die Schiffslautsprecher. »Alle Mann an Bord begeben sich zum Maschinenraummagazin

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