Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
haben.«
    »Die zweite Gruppe nicht zu vergessen, die zwanzig Kilometer küstenaufwärts angelandet werden sollte«, erinnerte sie Dempsey.
    »Der Schlamassel wird ja immer schlimmer«, grummelte Giordino.
    »Al und ich werden eine Suchaktion aus der Luft durchführen«, erklärte Pitt, während er das Bild auf dem Monitor betrachtete.
    »Falls wir keine Spur von der zweiten Gruppe finden, fliegen wir zur argentinischen Forschungsstation weiter und sehen nach, wie es den Leuten dort ergangen ist. Durchaus möglich, daß auch die alle tot sind.«
    »Was, in Gottes Namen, hat diese Katastrophe nur verursacht?« fragte Dempsey in die Runde.
    Pitts Geste verriet, daß auch er keine Ahnung hatte. »Die bekannten Gründe für eine derartige Vernichtung jeglichen Lebens zu Wasser und zu Lande greifen in diesem Fall nicht.
    Natürliche Ursachen, die zu einem weltweiten Fischsterben dieses Ausmaßes führen, Temperaturschwankungen in den oberen Meeresschichten oder Algenblüte wie die Rote Flut, liegen nicht vor. Nichts dergleichen wurde festgestellt.«
    »Damit bliebe nur mehr Umweltverschmutzung übrig.«
    »Nicht mal diese Möglichkeit kommt in Betracht«, versetzte Pitt. »Im Umkreis von Tausenden von Kilometern gibt es keine Industrieanlage, die irgendwelche Gifte in die Umwelt ableiten könnte. Weder Chemieabfälle noch radioaktiver Müll können in so kurzer Zeit sämtliche Pinguine umgebracht haben, vor allem nicht Tiere, die weitab vom Meer an Land nisten. Ich fürchte fast, wir haben es hier mit einer noch nie dagewesenen Gefahr zu tun.«
    Giordino holte eine riesige Zigarre aus der Innentasche seiner Jacke. Es war die gleiche Marke, die auch Admiral Sandecker rauchte und die ausschließlich zu seinem Genuß angefertigt wurde.
    Und zu Giordinos, da man nie dahinterkam, wie er es fertigbrachte, über zehn Jahre hinweg die Privatbestände des Admirals anzuzapfen, ohne je erwischt zu werden. Er hielt die Streichholzflamme an den dicken, braunen Lungentorpedo und stieß eine wohlriechende Qualmwolke aus.
    »Okay«, sagte er und zog genüßlich an der Zigarre. »Was machen wir nun?«
    Dempsey rümpfte die Nase, als er den Zigarrenduft roch. »Ich habe mich mit der Geschäftsleitung von Ruppert & Saunders in Verbindung gesetzt, den Eigentümern der
Polar Queen,
und sie über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Sie haben unverzüglich eine großangelegte Suchaktion aus der Luft veranlaßt. Sie haben uns gebeten, die überlebenden Mitglieder der Landexkursion nach King George Island zu bringen, wo es eine britische Forschungsstation gibt, die einen Flugplatz hat. Von dort aus sollen sie dann nach Australien heimgeholt werden.«
    »Bevor oder nachdem wir die
Polar Queen
gesucht haben?«
    warf Giordino ein.
    »Die Lebenden gehen vor«, erwiderte Dempsey mit ernster Miene. Als Kapitän des Schiffes besaß er oberste Entscheidungsbefugnis. »Sie beide erkunden mit dem Hubschrauber die Küste, während ich mit der
Ice Hunter
Kurs auf King George Island nehme. Sobald unsere Passagiere an Land sind, machen wir uns auf die Suche nach dem Kreuzfahrtschiff.«
    Giordino grinste. »Bis dahin wimmelt das ganze Weddellmeer von hier bis Kapstadt von Bergungsschleppern.«
    »Das betrifft uns nicht«, sagte Dempsey. »Die NUMA ist kein Bergungsunternehmen.«
    Pitt hatte sich abgesondert und war zu einem Tisch gegangen, auf dem eine große Karte des Weddellmeeres ausgebreitet war.
    Er wollte sich bewußt nicht auf seine Intuition verlassen, sondern logisch denken, mit dem Kopf, nicht mit dem Bauch. Er versuchte sich an Bord der
Polar Queen
zu versetzen, als sie von diesem mörderischen Phänomen erfaßt worden war.
    Giordino und Dempsey verstummten und starrten ihn erwartungsvoll an.
    Nach knapp einer Minute blickte er lächelnd von der Karte auf. »Wenn wir den Positionsbestimmungscomputer mit den entsprechenden Daten füttern, sollte er uns einen Hinweis darauf liefern können, wo sich die Suche lohnt.«
    »Und womit füttern wir die Grübelkiste?« So bezeichnete Dempsey sämtliche elektronischen Rechnersysteme an Bord des Schiffes.
    »Wir geben alles ein, was wir über Wind- und Strömungsverhältnisse während der letzten drei Tage wissen, und stellen fest, wie sie sich auf ein Schiff von der Größe der
Polar Queen
ausgewirkt haben könnten. Sobald wir die ungefähre Abdrift errechnet haben, können wir uns damit befassen, ob und in welche Richtung sie weitergefahren sein könnte, sollte an Bord niemand mehr leben, der sie steuern

Weitere Kostenlose Bücher