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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihm allerdings nicht.
    Nach wie vor hatte er ihr Gesicht vor Augen, wie ein Porträt, das im Laufe der Zeit immer schöner wird.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Wagen über die Zufahrt vor dem hoch aufragenden, grünen Solarglasbau rollte, der Zentrale der NUMA. Der Besucherparkplatz stand voller Übertragungswagen, Laster und Kombis, die so viel Mikrowellenenergie absonderten, daß man damit eine ganze Grillbude hätte betreiben können.
    »Ich fahre in das unterirdische Parkhaus«, sagte der Chauffeur.
    »Die Geier lauern schon auf Sie.«
    »Sind Sie sicher? Sieht eher so aus, als ob ein Mörder mit dem Hackebeil durchs Haus streift«, sagte Giordino.
    »Nein, nein, der Empfang gilt Ihnen. Die Medien gieren geradezu nach näheren Einzelheiten über das Massaker auf dem Kreuzfahrtschiff. Die Australier haben versucht, soweit wie möglich Stillschweigen über die Sache zu wahren, aber als die überlebenden Passagiere nach der Ankunft in Chile geplaudert haben, war der Teufel los. Die haben in höchsten Tönen davon geschwärmt, wie ihr sie gerettet und ihr Schiff vor dem Stranden bewahrt habt. Daß zwei Töchter des Diamantenkönigs Arthur Dorsett darunter waren, hat die Boulevardpresse natürlich besonders scharfgemacht.«
    »Dann spricht man jetzt also von einem Massaker.« Pitt seufzte.
    »Ein Glück für die Indianer, daß man es diesmal nicht ihnen in die Schuhe schieben kann«, sagte Giordino.
    Der Wagen hielt neben einem Wachmann an, der vor einem in einer Wandnische eingelassenen privaten Fahrstuhl postiert war.
    Sie unterschrieben das Anmeldeformular und fuhren mit dem Aufzug in den neunten Stock. Als die Tür aufging, traten sie in einen weitläufigen Raum – das Herzstück von Hiram Yeagers elektronischem Reich, von dem aus der Computerspezialist das riesige Rechnernetz der NUMA steuerte.
    Yeager blickte von einem großen, hufeisenförmigen Schreibtisch auf, der mitten im Raum stand, und empfing sie mit einem breiten Grinsen. Heute trug er keine Latzhose, sondern eine ausgeblichene Levi’s-Jacke, die so aussah, als wäre sie von einem Pferd von Tombstone nach Durango geschleift worden.
    Er sprang auf, kam hinter dem Schreibtisch hervor und schüttelte Pitt und Giordino schwungvoll die Hand. »Schön, daß ihr zwei Schurken wieder bei uns seid. Seit ihr euch in die Antarktis verdrückt habt, war’s hier so öde wie in einem verlassenen Vergnügungspark.«
    »Tut immer wieder gut, festen Boden unter den Füßen zu haben«, sagte Pitt.
    Yeager grinste Giordino an. »Du siehst ja noch mieser aus als vorher.«
    »Muß daran liegen, daß ich immer noch eiskalte Füße habe«, erwiderte Giordino so flapsig wie eh und je.
    Pitt ließ seinen Blick durch den Raum mit seinen elektronischen Datenverarbeitungssystemen und dem Bedienungspersonal wandern. »Sind der Admiral und Rudi Gunn da?«
    »Erwarten euch schon im privaten Besprechungszimmer«, antwortete Yeager. »Wir haben angenommen, daß du und Al gleich dort hingeht.«
    »Ich wollte dich erwischen, bevor wir alle beisammensitzen.«
    »Worum geht’s?«
    »Ich würde mir gern mal ansehen, was du über Seeschlangen vorliegen hast.«
    Yeager zog die Augenbrauen hoch. »Hast du
Seeschlangen
gesagt?«
    Pitt nickte. »Sie faszinieren mich. Keine Ahnung, warum.«
    »Vielleicht überrascht es dich, aber ich habe haufenweise Material über Seeschlangen und allerlei andere Ungeheuer, die sich in Binnengewässern tummeln.«
    »Vergiß die Fabelwesen, die angeblich in Loch Ness oder im Lake Champlain rumschwimmen sollen«, sagte Pitt. »Mich interessieren nur die seetüchtigen Arten.«
    Yeager zuckte die Achseln. »Das schränkt die Sache um etwa achtzig Prozent ein, da die meisten in Binnengewässern gesichtet wurden. Morgen früh hast du eine dicke Akte auf deinem Schreibtisch liegen.«
    »Dank dir, Hiram. Ich stehe wie immer in deiner Schuld.«
    Giordino schielte auf seine Uhr. »Wir sollten uns lieber ranhalten, sonst läßt uns der Admiral an der nächsten Rah aufknüpfen.«
    Yeager deutete auf eine Tür in der Nähe. »Wir können die Treppe nehmen.«
    Als Pitt und die beiden anderen das Besprechungszimmer betraten, studierten Sandecker und Gunn auf der holographischen Karte gerade das Gebiet, in dem sich die letzten unerklärlichen Todesfälle zugetragen hatten. Der Admiral und Gunn kamen ihnen entgegen und begrüßten sie.
    Ein paar Minuten lang standen alle dicht beisammen und diskutierten über den neuesten Stand der Dinge.
    Gunn wollte von

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