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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bürgerkrieg also, lief ein Schiff der US-amerikanischen Marine, das auf der Suche nach geeigneten Hochseehäfen den Südpazifik erkundete, die Insel an, um Wasser aufzunehmen. An Bord befand sich ein Geologe.
    Zufällig sah er die Dorsettschen Kinder am Strand mit Steinen spielen und wurde neugierig. Er untersuchte einen der Steine und stellte zu seinem Erstaunen fest, daß es sich um einen mindestens zwanzigkarätigen Diamanten handelte. Als der Geologe Jess Dorsett fragte, woher der Stein stamme, wurde der alte Wegelagerer zugeknöpft und erklärte, er habe ihn aus England mitgebracht.«
    »Und diese kleine Begebenheit hat dann zur Gründung von Dorsett Consolidated Mining geführt.«
    »Nicht unmittelbar«, sagte Perlmutter. »Nachdem Jess gestorben war, schickte Betsy ihre beiden Söhne, Jess junior und Charles – den sie zweifellos nach dem alten Scaggs getauft hatten –, sowie Mary Winkleman, die Tochter des anderen Sträflingspaars, zur Ausbildung nach England. Sie schrieb Scaggs einen Brief, in dem sie ihn um Unterstützung bat, und legte einen Beutel voller Rohdiamanten bei, mit denen er die notwendigen Ausgaben bestreiten sollte. Der Kapitän, der seinerzeit im Sterben lag, übergab sie seinem Freund und ehemaligen Arbeitgeber Abner Carlisle zu treuen Händen. Der wiederum ließ sie in seinem Auftrag verarbeiten, schleifen und an der Londoner Diamantenbörse für fast eine Million Pfund, damals etwa sieben Millionen Dollar, verkaufen. «
    »Ein Haufen Holz, wenn man bedenkt, was eine höhere Schulbildung damals gekostet hat«, sagte Pitt nachdenklich.
    »Die Kids haben es vermutlich gewaltig krachen lassen.«
    Perlmutter schüttelte den Kopf. »Diesmal irrst du dich. Sie gingen nach Cambridge, führten dort aber ein eher genügsames Leben. Mary besuchte eine angesehene Mädchenschule in der Nähe von London. Sie und Charles heirateten kurz nach Abschluß seines Studiums, kehrten auf die Insel zurück und widmeten sich dem Abbau der Diamanten aus den beiden nichtaktiven Vulkanen. Jess junior blieb in England und gründete gemeinsam mit einem in Aberdeen ansässigen jüdischen Diamantenhändler namens Levi Strouser das House of Dorsett. Die Londoner Filiale, die für Verarbeitung und Verkauf der Diamanten zuständig war, verfügte über luxuriöse Ausstellungsräume für den Einzelhandel, elegante Büros in den oberen Etagen, in denen die Großhandelsgeschäfte abgewickelt wurden, und weitläufige Werkstätten im Keller, wo die Steine von Gladiator Island geschliffen und facettiert wurden. Das Unternehmen florierte, wozu in nicht geringem Maße auch die Güte der Steine beitrug, denn die Diamanten von der Insel hatten eine ausgesprochen selten vorkommende rosaviolette Färbung und waren von höchster Qualität.«
    »War denn nie eine Mine erschöpft?«
    »Bis jetzt noch nicht. Die Dorsetts haben es sehr schlau angestellt. In Absprache mit dem Diamantenkartell haben sie einen Großteil der Fördermenge zurückgehalten und auf diese Weise dafür gesorgt, daß die Preise hoch bleiben.«
    »Was wurde aus den Sprößlingen?«
    »Charles und Mary hatten einen Sohn namens Anson. Jess junior hat nicht geheiratet.«
    »Anson war Arthurs Großvater?« fragte Pitt.
    »Ja. Er hat die Firma über vierzig Jahre lang geleitet.
    Vermutlich war er der anständigste und ehrlichste von der ganzen Bande. Anson war glücklich und zufrieden mit dem einträglichen kleinen Imperium, das er leitete und zusammenhielt. Er war nicht so habgierig wie seine Nachkommen und spendete erhebliche Summen für wohltätige Zwecke. Er hat in Australien und Neuseeland jede Menge Bibliotheken und Hospitäler gegründet. Als er im Jahr 1910 starb, erbten sein Sohn Henry und seine Tochter Mildred die Firma.
    Sie starb in jungen Jahren bei einem Bootsunfall. Stürzte bei einem Törn mit der familieneigenen Jacht über Bord und fiel den Haien zum Opfer. Seinerzeit gingen Gerüchte um, daß sie von Henry ermordet worden sei, aber es kam zu keinen Ermittlungen. Dafür sorgte schon Henrys Geld. Unter Henrys Regiment entwickelte die Familie jene Habsucht, Mißgunst, Grausamkeit und Machtgier, die sie bis zum heutigen Tage auszeichnet.«
    »Ich entsinne mich, daß ich in der
Los Angeles Times
mal einen Artikel über ihn gelesen habe«, sagte Pitt. »Man hat Henry Dorsett mit Sir Ernest Oppenheimer von De Beers verglichen.«
    »Heilige waren sie beide nicht gerade. Oppenheimer hat zahllose Hindernisse überwunden und ein weltumspannendes

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