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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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heiratete sie. Sie schenkte ihm drei Töchter.«
    »Maeve, Deirdre und…«
    »Boudicca.«
    »Zwei keltische Göttinnen und eine sagenumwobene britannische Königin.«
    »Ein weibliches Dreigestirn.«
    »Maeve ist siebenundzwanzig, Deirdre einunddreißig Jahre alt. Boudicca ist achtunddreißig.«
    »Erzähl mir mehr über die Mutter«, sagte Pitt.
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Irene starb vor fünfzehn Jahren, wieder einmal unter mysteriösen Umständen. Erst ein Jahr nach ihrer Bestattung auf Gladiator Island fand ein Zeitungsreporter aus Sydney heraus, daß sie nicht mehr lebte. Er verfaßte einen Nachruf, ehe Arthur den Chefredakteur schmieren und die Geschichte unterdrücken konnte. Ansonsten hätte niemand erfahren, daß sie tot ist.«
    »Admiral Sandecker weiß offenbar ein bißchen über Arthur Dorsett Bescheid. Er sagt, man könne unmöglich an ihn rankommen.«
    »Wohl wahr. Er meidet die Öffentlichkeit, begibt sich nie unter Leute, hat keinerlei Freunde. Sein ganzes Leben dreht sich ausschließlich ums Geschäft. Er hat sogar einen Geheimgang graben lassen, damit er die Firmenzentrale in Sydney ungesehen betreten und verlassen kann. Auf seine Initiative hin wurde Gladiator Island völlig von der Außenwelt abgeriegelt. Er ist der Meinung, je weniger man über die Dorsettsche Diamantenförderung weiß, desto besser.«
    »Was ist mit der Firma? Die Geschäftsgepflogenheiten eines derart großen Unternehmens kann man doch nicht auf die Dauer verheimlichen.«
    »Eins bitte ich doch zu bedenken«, sagte Perlmutter. »Ein im Privatbesitz befindliches Unternehmen kann einen Mord durchaus unbeschadet überstehen. Selbst die jeweiligen Regierungen sahen sich bislang trotz aller Mühen außerstande, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Firmenfilialen steuerlich zu veranlagen. Arthur Dorsett mag zwar der Inbegriff eines Geizhalses sein, aber er schreckt vor keiner noch so großen Ausgabe zurück, wenn er sich dadurch Loyalität erkaufen kann. Wenn er es für nötig hält, einen Beamten von heute auf morgen zum Millionär zu machen, um Macht und Einfluß zu erlangen, so tut er es.«
    »Arbeiten die Töchter ebenfalls in der Firma?«
    »Zwei sollen angeblich beim lieben Papa angestellt sein, die dritte…«
    »Maeve«, warf Pitt ein.
    »Ganz recht. Maeve sagte sich von der Familie los, besuchte die Universität und wurde Zoologin. Ihr Fachgebiet sind Meerestiere.
    Offenbar ein Erbteil ihres Großvaters mütterlicherseits.«
    »Und Deirdre und Boudicca?«
    »Klatschmäuler behaupten, die beiden seien leibhaftige Teufelinnen, schlimmer als der Vater. Deirdre gilt als der Machiavelli der Familie, hinterlistig, durchtrieben und von Grund auf unehrlich. Boudicca, so heißt es, soll ziemlich rücksichtslos sein, dazu hart und kalt wie Gletschereis. Beide interessieren sich offenbar weder für Männer noch für die Freuden des Daseins.«
    Pitt blickte versonnen vor sich hin. »Worin liegt eigentlich der Reiz von Diamanten? Warum töten Menschen ihretwegen? Warum sind ganze Völker und ihre Machthaber wegen ihnen aufgestiegen und gestürzt?«
    »Weil Diamanten nicht nur wunderschön sind, wenn man sie schleift, facettiert und poliert, sondern zudem über einige andere einzigartige Eigenschaften verfügen. Sie sind der härteste Rohstoff, den es gibt. Wenn man sie an Seide reibt, laden sie sich auf und wirken elektrostatisch. Setzt man sie dem Licht der untergehenden Sonne aus, schimmern sie später in der Dunkelheit. Laß dir eins gesagt sein, mein werter junger Freund: Diamanten sind nicht nur mythenumrankt, sie sind auch der Inbegriff unserer Sehnsüchte.«
    Perlmutter hielt einen Moment lang inne und nahm die Sektflasche aus dem Kühler. Er goß die letzten Tropfen in sein Glas und betrachtete es geradezu bekümmert. Dann hielt er es hoch. »Verdammt, sieht ganz so aus, als säße ich auf dem trockenen.«
16
    Giordino verließ das NUMA-Gebäude, besorgte sich einen der im üblichen Türkiston lackierten Dienstwagen der Behörde, bestätigte den Empfang und fuhr am Potomac entlang zu seiner unlängst erstandenen Eigentumswohnung in Alexandria. Seine Behausung war der Alptraum eines jeden Innenarchitekten.
    Nichts paßte zusammen oder entsprach auch nur annähernd den Grundregeln von Stil und gutem Geschmack, weder die Möbel noch die sonstige Ausstattung. Jede seiner zahlreichen Freundinnen, die hier nacheinander ein- und wieder ausgezogen waren, hatte ihre persönliche Note eingebracht, und keine war mit

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