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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sich die Tür hinter ihm, als er durch diese unglaubliche Sammlung ausgefallener Meisterwerke der Technik schritt.
    Pitt stand auf einem Balkon, der seiner Wohnung vorgelagert war und sich in rund zehn Metern Höhe entlang der einen Seite des Hangars erstreckte. Er deutete auf das zylindrische Paket unter Perlmutters Arm. »Hütet euch vor den Geschenken der Griechen«, sagte er lächelnd.
    Perlmutter schaute nach oben und bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Ich bin kein Grieche, und das hier ist zufällig eine Flasche Dom Perignon, echter französischer Champagner«, sagte er und hielt das Paket hoch, »Jahrgang 1983, mit dem wir deine Rückkehr in die Zivilisation feiern wollen. Ich ging davon aus, daß dein Keller nichts dergleichen zu bieten hat.«
    Pitt lachte. »Na schön, wir können ihn ja mit meinem Albuquerque Gruet brut vergleichen. Ein Sekt aus New Mexico, ohne Jahrgangsangabe.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein. Ein Gruet? Aus Albuquerque?«
    »Die übertreffen die besten kalifornischen Schaumweine.«
    »Bei diesem ganzen Gerede über Wein fängt mein Magen an zu knurren. Schick deinen Lift herunter.«
    Pitt schickte einen alten, mit einem schmiedeeisernen Ziergitter umgebenen Lastenaufzug nach unten. Perlmutter stieg ein, sobald er scheppernd zum Stehen kam. »Hält mich dieses Gerät überhaupt aus?«
    »Ich habe ihn eigenhändig eingebaut, um die Möbel hochzuschaffen. Aber es wird eine echte Belastungsprobe werden.«
    »Welch tröstlicher Gedanke«, murmelte Perlmutter, als sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte und ihn mühelos hinauf zu Pitts Apartment beförderte.
    Oben begrüßten sie einander, wie es sich für alte Freunde gehörte. »Schön, dich zu sehen, Julien.«
    »Mit meinem zehnten Sohn zu speisen ist doch immer wieder eine Freude.« Es war einer von Perlmutters üblichen Scherzen.
    Er war ein alter, eingefleischter Junggeselle, und Pitt war der einzige Sohn des Senators George Pitt aus Kalifornien.
    »Gibt’s etwa noch neun weitere von meiner Sorte?« fragte Pitt und tat überrascht.
    Perlmutter tätschelte seinen mächtigen Bauch. »Du würdest staunen, wenn du wüßtest, wie viele holde Maiden sich durch meine weltmännischen Manieren und meine honigsüße Zunge becircen ließen, ehe ich den hier angesetzt habe.« Er hielt inne und schnüffelte. »Rieche ich da Hering?«
    Pitt nickte. »Heute abend gibt’s Hausmannskost aus deutschen Landen. Rinderhack mit Salzhering und gedünstetem Gewürzsauerkraut. Und als Vorspeise Linsensuppe mit Schweinsleberwurst.«
    »Dann hätte ich statt des Champagners lieber Münchner Bier mitbringen sollen.«
    »Laß dich mal auf was Neues ein«, sagte Pitt. »Warum sich immer an die Etikette halten?«
    »Da hast du völlig recht«, erwiderte Perlmutter. »Klingt wunderbar. Du mit deinen Kochkünsten wärst für eine Frau ein echt guter Fang.«
    »Ich fürchte fast, meine Liebe zur guten Küche wiegt meine vielen Fehler nicht auf.«
    »Apropos reizende Damen. Was hast du von der Kongreßabgeordneten Smith gehört?«
    »Loren ist derzeit in Colorado auf Wahlkampfreise, um ihren Sitz im Kongreß zu halten«, erklärte Pitt. »Ich habe sie seit fast zwei Monaten nicht mehr gesehen.«
    »Genug des müßigen Geschwätzes«, sagte Perlmutter ungeduldig. »Köpfen wir den Champagner und begeben uns ans Werk.«
    Pitt besorgte einen Sektkühler, worauf sie noch vor dem Hauptgang den Dom Perignon leerten und zum Dessert auf den Gruet brut umstiegen. Perlmutter war von dem Schaumwein aus New Mexico mächtig beeindruckt. »Der ist gar nicht schlecht, trocken und spritzig«, sagte er mit verschmitzter Miene. »Wo kann man davon eine Kiste kaufen?«
    »Wenn er nur gar nicht schlecht wäre, würdest du keine ganze Kiste kaufen wollen«, versetzte Pitt grinsend. »Du bist ein alter Schlawiner.«
    Perlmutter zuckte die Achseln. »Dich kann man aber auch gar nicht täuschen.«
    Sobald Pitt das Geschirr abgeräumt hatte, begab sich Perlmutter ins Wohnzimmer, öffnete seinen Aktenkoffer und legte einen dicken Stapel Papiere auf den Couchtisch. Als Pitt sich zu ihm gesellte, war er in die Blätter vertieft und überprüfte seine Anmerkungen.
    Pitt ließ sich auf dem Ledersofa unter dem Wandregal nieder, auf dem eine kleine Modellflotte stand, lauter Nachbauten von Schiffen, die Pitt im Lauf der Jahre entdeckt hatte. »Was hast du über die berühmte Familie Dorsett herausbekommen?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht, aber das hier ist herausgekommen, als ich nur ein

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