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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ein Grunddesign, für das gut hundert Bootsbauer in Frage kämen. Aber ich glaube, daß sich derjenige, der das Boot beobachtet und gezeichnet hat, vom Blickwinkel hat täuschen lassen. Genaugenommen bin ich davon überzeugt, daß es einen Doppelrumpf hat und nicht, wie hier dargestellt, einen einfachen. Dieser Eindruck entsteht nur durch die futuristisch weltraummäßige Verkleidung. Ich wollte schon immer mal so was Ähnliches entwerfen, aber ich muß erst einen Kunden finden, der sich auf ein derart unkonventionelles und ausgefallenes Design einläßt.«
    »Klingt ja fast so, als ob Sie ein Boot bauen wollen, mit dem man zum Mond fliegen kann.«
    »Gar nicht so abwegig.« Wilbanks setzte sich an den Computer und schaltete ihn an. »Ich zeig’ Ihnen mal anhand von ein paar Computergraphiken, was ich meine.« Er kramte in einer Schublade herum, holte eine Diskette heraus und legte sie ein.
    »Das hier ist ein Plan, den ich nur zum Spaß entworfen habe.
    Und aus Frust, weil mir klar war, daß ich den Bautyp niemals finanziert kriege.«
    Auf dem Bildschirm sah man eine schnittige Hochseejacht, ohne jede scharfe Ecke oder Kante, selbst ohne den üblicherweise eckig und scharf zulaufenden Bug. Der gesamte Schiffskörper samt Cockpit-Aufbau war stromlinienförmig abgerundet. Dieses Boot war absolut ausgefallen. Es sah aus, als wäre es seiner Zeit um fünfzig Jahre voraus. Giordino war mächtig beeindruckt. Mit Hilfe der Computergraphiken zeigte ihm Wilbanks das Innere des Schiffes, vor allem das kühne und ungewöhnliche Design von Mobiliar und Ausstattung. Hier waren echte Phantasie und Erfindergeist am Werk gewesen.
    »Und all das können Sie sich anhand von zwei groben Skizzen vorstellen?« fragte Giordino voller Respekt.
    »Moment, ich zeig’ Ihnen was«, sagte Wilbanks. Er ließ die Skizzen durch einen an den Computer angeschlossenen Scanner laufen, so daß sie am Bildschirm auftauchten. Dann legte er zum Vergleich seine Konstruktionspläne darüber. Bis auf ein paar geringfügige Abweichungen, was Design und Ausmaße anging, stimmten sie fast überein.
    »Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich«, murmelte Giordino.
    »Ich bin wahnsinnig neidisch, daß mir einer meiner Kollegen zuvorgekommen ist«, sagte Wilbanks. »Für diesen Auftrag hätt’ ich meine Kinder hergegeben.«
    »Können Sie mir einen Tip geben, was die Größe und die Leistungskraft angeht?«
    »Von meinem oder von Ihrem?«
    »Von dem Boot auf den Skizzen«, erwiderte Giordino.
    »Ich würde sagen, die Gesamtlänge beträgt um die dreißig Meter. Knapp unter zehn Meter breit. Ich hätte, was den Antrieb angeht, ein Paar Blitzen-Seastrom-Turbodiesel vorgesehen.
    Höchstwahrscheinlich BAD 98, die zusammen über zweitausendfünfhundert Pferdestärken leisten. Mit diesen Maschinen kann ein Boot dieser Größenordnung bei ruhiger See mit Leichtigkeit eine Reisegeschwindigkeit von schätzungsweise siebzig Knoten und mehr erreichen, viel mehr sogar, wenn der Doppelrumpf entsprechend schnittig und belastbar ist.«
    »Wer besitzt die technischen Möglichkeiten zum Bau eines solchen Bootes?«
    Wilbanks lehnte sich zurück und dachte einen Moment lang nach. »Ein Boot von dieser Größe und Gestalt verlangt eine ziemlich radikale Fiberglas-Formgebung. Glastec Boats in San Diego wäre dazu in der Lage, desgleichen die Heinkelmann-Spezialwerft im norddeutschen Kiel.«
    »Was ist mit den Japanern?«
    »Die spielen in der Jachtindustrie keine große Rolle. In Hongkong gibt es eine Reihe kleiner Werften, aber die bauen in erster Linie mit Holz. Die meisten Fiberglas-Bootsbauer halten sich an bewährte und erprobte Konzepte.«
    »Dann müßte es Ihrer Ansicht nach also entweder Glastec oder Heinkelmann gewesen sein?« sagte Giordino.
    »Das sind die beiden, an die ich mich mit meinem Entwurf wenden würde«, versicherte ihm Wilbanks.
    »Welcher Schiffsbauingenieur käme dafür in Frage?«
    »Da fallen mir auf Anhieb mindestens zwanzig ein, die auf ausgefallene Designs spezialisiert sind.«
    Giordino lächelte. »Und ich bin glücklicherweise auf die Nummer einundzwanzig gestoßen.«
    »Wo wohnen Sie?«
    »Im Seaside Motel.«
    »Die NUMA hat in Sachen Spesen nicht gerade die Spendierhosen an, was?«
    »Sie sollten mal meinen Boß kennenlernen, Admiral James Sandecker. Er und Shylock waren Busenfreunde.«
    Wilbanks lachte. »Wissen Sie was? Schauen Sie morgen gegen zehn in meinem Büro vorbei. Ich glaube, bis dahin habe ich was für Sie.«
    »Ich danke

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