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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Rückkehr zu seiner Arbeit hätte das sein sollen, was er brauchte, doch Colton stellte fest, dass er sich bewusst entspannen
musste, damit er nicht mehr die Zähne zusammenbiss. Die Kutsche ratterte über die nasse Straße. Plötzlich war sein Leben alles andere als geordnet.
    Er und Brianna waren seit einer Woche von der Landpartie zurück, und obwohl die Geburtstagsfeier von allen als ein durchschlagender Erfolg betrachtet wurde, hatte sich in seiner Ehe eine Entwicklung ergeben, die seit jenem erotischen Abend seines Geburtstags stetig abwärtsführte.
    Seine schöne Frau verbarg etwas vor ihm. Rückblickend hatte er das Gefühl, es ginge schon seit einer ganzen Weile so.
    Das würde sie nicht tun, versicherte er sich. Doch er versank immer tiefer in der sich ausbreitenden mürrischen Stimmung und rutschte auf der Bank nach unten. Brianna war nicht hinterlistig, zumindest glaubte er das nicht. Ganz im Gegenteil, sie war liebevoll, intelligent, fesselnd und sehr, sehr schön.
    Letzteres bereitete ihm einige Sorge.
    Er war wohl kaum der einzige Mann, dem das auffiel. Sie zog die Aufmerksamkeit auf sich, wohin sie auch ging, und obwohl sie in seiner Gegenwart nie auch nur im Entferntesten einem anderen Mann gegenüber kokett wurde, war da etwas grundsätzlich Sinnliches an seiner jungen Frau, das wohl kaum zu übersehen war.
    Es war verdammt schwierig, sich das bewusst zu machen. Aber wenn ein Mann eine Frau heiratete, die so attraktiv wie Brianna war, war er vielleicht dazu verdammt, das widerliche Gefühl der intensiven Eifersucht zu ertragen. Colton hatte es bis vor Kurzem nicht in diesem Licht betrachtet, aber auch nur, weil ihm nie in den Sinn gekommen war, er müsse sich darum sorgen.
    Die Kutsche kam mit einem Ruck zum Stehen. Er stieg aus und stellte fest, dass die Gegend weder elegant noch heruntergekommen
war, sondern zum Großteil aus ansehnlichen Häusern und Geschäften bestand. Das kleine Schild des Etablissements, nach dem er suchte, war diskret und sauber bemalt. Es gab keinen Hinweis auf die Art der Dienstleistung, die hier angeboten wurde. Genauso wünschte er es.
    Er betrat Hudson and Sons, und augenblicklich sprang ein junger Mann hinter einem Schreibtisch auf und verbeugte sich. »Euer Gnaden. Mein Vater erwartet Euch. Hier entlang.«
    »Danke«, sagte er grimmig.
    Wenige Augenblicke später saß er in dem unordentlichen Büro einem dunkelhaarigen Mann mit feuersteindunklen Augen und einem kleinen Spitzbart gegenüber. Colton räusperte sich. Er fragte sich, ob es einem menschlichen Wesen elender zumute sein konnte als ihm in diesem Moment. Aber Mr. Hudson kam ihm zuvor und bemerkte mit überraschendem Einfühlungsvermögen: »Eure Nachricht kam auf den Punkt, Euer Gnaden. Es gibt keinen Grund, noch einmal alles zu besprechen. Ihr wünscht, uns zu engagieren, damit wir Eurer Frau folgen, richtig?«
    »Ich wünsche nicht, Sie für irgendetwas zu engagieren, aber ja, im Grunde haben Sie recht.«
    »Ihr könnt sicher sein, dass wir in diesen Dingen sehr gut sind und Euer Vertrauen niemals von uns gefährdet wird.«
    »Das sollte es auch besser nicht.« Colton nutzte seine Stellung nur selten, um jemanden einzuschüchtern, aber in diesem Fall war es ihm wichtig. »Madame de la Duchesse darf nie davon erfahren. Wenn das ein Problem ist, werde ich die Sache persönlich übernehmen.«
    »Ich verstehe.« Hudson neigte den Kopf. »Bitte vergegenwärtigt Euch, dass wir in diesen Dingen erfahren sind.«

    »Ich dagegen überhaupt nicht«, erwiderte Colton. Abwesend glitt sein Blick über die Wand hinter dem Schreibtisch, an der eine detaillierte Karte von London hing. »Ich verabscheue es, Sie anzuheuern, um ehrlich zu sein.«
    »Nur wenige Leute wünschen sich, durch unsere Tür zu treten, Euer Gnaden.«
    »Das stimmt vermutlich.Wie oft erhalte ich Berichte?«
    »So oft Ihr wünscht. Ich schlage vor, einmal pro Woche, solange wir nichts Außergewöhnliches beobachten. Wenn jemand eine Affäre hat, entdecken wir dies oft sehr rasch.«
    »Ich glaube nicht einen Augenblick lang, dass meine Frau tatsächlich eine Affäre hat.«
    Hudson hob seine Brauen, als wollte er fragen: »Warum seid Ihr dann hier?«
    Seine Würde möge verdammt sein. Ruhig fügte Colton hinzu: »Ich bete, dass sie keine hat. Mein Sekretär wird Ihnen für Ihre Auslagen einen Bankwechsel schicken.«
    »Ich brauche eine Beschreibung und einige Details über die täglichen Routinen Eurer Frau. Wie verbringt sie ihre Zeit?«
    »Ich bin mir

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