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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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dich hin und lass uns darüber reden.«
    »Gibt es irgendeinen Grund, warum wir darüber reden sollten?« Seinen Worten zum Trotz sank Robert in einen Sessel. Seine mürrische Miene war anklagend. »Für den Fall, dass es deiner Aufmerksamkeit entgangen ist, aber Rebeccas Eltern würden ohnmächtig werden, falls ich auch nur den Hauch von Interesse zeigen würde. Besonders ihr Vater.«
    »Aha! Du kannst ihren Namen also laut aussprechen und deine Faszination in Worte kleiden. Das ist ein Fortschritt.«
    Wenn Blicke töten könnten, würde Damien sich jetzt vor
Schmerzen winden.Aber offensichtlich war diese Methode nicht besonders effektiv. Robert bemerkte bitter: »Wer hätte gedacht, dass du heute noch genauso ätzend sein kannst wie früher, als ich zehn war?«
    »Ich war damals elf, und im Laufe der Jahre habe ich meine Technik verbessert.«
    »Es gibt einige Dinge, die man nicht verbessern sollte.«
    Damien grinste. »Das gebe ich zu.Also erzähl mal.Was ist zwischen dir und Sir Benedict vorgefallen? Schließlich bist du, auch wenn du nicht gerade einen makellosen Ruf hast, immer noch ein Northfield und der jüngste Bruder eines Herzogs. Außerdem hast du ein eigenes Einkommen. Sie könnte es sicher schlechter treffen. Es wäre eine prestigeträchtige Verbindung.«
    »Ich will keine Verbindung«, wandte Robert gereizt ein. Er reckte trotzig das Kinn vor.
    »Aber du willst sie . Darin liegt das zuvor von mir angesprochene Dilemma, in dem du steckst.« Damien hob eine Hand und streckte ihm die Handfläche hin. »Um dieser Auseinandersetzung willen, lass uns einfach mal den Gedanken weiterdenken, dass du dir ernsthaft wünschst, die schöne Rebecca zu umwerben. Das würde natürlich bedeuten, dass du die Erlaubnis ihres Vaters bräuchtest.«
    »Er würde sie mir nicht erteilen, glaub mir.« Robert betrachtete finster seine Stiefelspitzen. Er seufzte. Tief. »Vor einigen Jahren hielt ich mich in einem alles andere als respektablen Etablissement auf, in dem viele junge, heißblütige Kerle sich betranken und spielten. Sir Benedicts Neffe war auch dort. Er war jung, betrunken und schon nüchtern nicht der Klügste. Er verlor in der Nacht ein Vermögen, und das meine ich wörtlich. Einige von uns warnten ihn, sich aus dem Spiel zurückzuziehen, weil
wir sehen konnten, dass er seine Urteilsfähigkeit verloren hatte. Aber er war ein streitlustiger Dummkopf und lehnte es ab. Je tiefer er in den Sumpf geriet, umso mehr war er gewillt, sich selbst daraus zu befreien. Ich fürchte, er hat es nicht geschafft. An jenem desaströsen Abend endete er in den Armen einer Prostituierten, bei der er sich zu allem Überfluss die Pocken einfing.« Robert blickte auf und verzog den Mund. »Sir Benedict verwaltete natürlich das Erbe seines Neffen, das an diesem Abend um einen Großteil schrumpfte. Der junge Bennie, der nach seinem Onkel benannt war, konnte sich natürlich nicht daran erinnern, welche Gentlemen in das Spiel verwickelt waren, außer an mich und Herbert Haversham. Wir beide erhielten bitterböse Briefe, in denen wir des Betrugs beschuldigt wurden, und dass wir den jungen Mann zu Ausschweifungen verführt hätten. Und obwohl ich mir die Zeit nahm, darauf zu antworten und ihm die Wahrheit zu erklären, wurde die Nachricht ungeöffnet an mich zurückgesandt.«
    Damien murmelte: »Ich verstehe.«
    »Bis zu einem gewissen Punkt kann ich es Rebeccas Vater nicht verdenken, denn er wurde mit dem Problem konfrontiert, entweder der Geschichte zu glauben, die Bennie ihm auftischte, oder sich der Tatsache zu stellen, dass sein Neffe sich nicht nur wie ein Idiot verhalten, sondern auch seinen Teil dazu beigetragen und ihn belogen hatte. Es war so viel einfacher, uns die Schuld in die Schuhe zu schieben. Weder Herbert noch ich behielten das Geld, das wir von ihm gewannen, sondern gaben es ihm zurück, ehe wir an jenem Abend gingen. Wir sprachen noch eine Warnung aus, aber die traf wohl auf taube, von Trunkenheit benebelte Ohren. Bennie hat es einfach im nächsten Spiel gesetzt und verloren. Ich frage mich, ob er sich nur deshalb an uns
erinnert hat, weil wir diejenigen waren, die ihm sein Geld zurückgaben.«
    »Könnte sein. Gut … ich glaube, ich sehe jetzt deutlicher. Neben deinem Ruf als Lebemann hält er dich jetzt auch noch für einen schlechten Einfluss, und außerdem hast du für ihn keine Ehre im Leib. Ist das korrekt?« Damien trug seine gewohnt undurchdringliche Miene zur Schau.
    »Ich würde es so sagen. Der Mann kann sich

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