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Schönbuchrauschen

Schönbuchrauschen

Titel: Schönbuchrauschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Weichold
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Tagen an einem Grillplatz im Schönbuch gefunden.«
    Eine ganze Weile saß die Frau regungslos da.
    »Was tut er jetzt im Schönbuch?«, fragte sie mit tonloser Stimme. »Was ist ihm passiert?«
    »Er wurde vergiftet.«
    Mit entsetzt aufgerissenen Augen schaute Erika Krumm Kupfer an und schüttelte den Kopf.
    »Theo vergiftet? Das kann nicht sein. Wer will meinen Theo vergiften? Er hat doch niemandem was getan.« Sie raufte ihr graumeliertes Haar.
    Kupfer zog ein Foto aus der Tasche.
    »Würden Sie sich das bitte ansehen?«
    Erika Krumm warf nur einen Blick auf das Foto. Dann ließ sie es auf den Tisch fallen und fing an zu weinen. Kupfer wartete eine Weile, ehe er vorsichtig die notwendige Frage stellte: »Frau Krumm, wären Sie in der Lage, Ihren Sohn zu identifizieren? Es muss natürlich nicht heute noch sein.«
    Sie antwortete mit einem schwachen Nicken.
    »Ich weiß, es muss sein«, sagte sie nach kurzem Schweigen.
    »Frau Krumm, wir haben keinerlei Hinweise darauf, wer Ihren Sohn auf dem Gewissen haben könnte, und müssen alles über sein Umfeld erfahren, um den Schuldigen finden zu können. Bitte helfen Sie uns dabei. Wann haben Sie Ihren Sohn zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor ungefähr zwei Wochen, am Samstag. Samstags hat er mich immer wieder mal kurz besucht, so alle zwei, drei Wochen. Aber arg lang war er nie da.«
    »Hat Ihr Sohn in letzter Zeit davon geredet, dass er mit jemandem Streit hatte?«
    Kopfschütteln.
    »Kennen Sie eventuelle Freunde und seine Kollegen?«
    »Nein, seine Freunde kenne ich nicht. Ich weiß nicht einmal, ob er welche hatte. Theo war in letzter Zeit sehr verschlossen, mindestens mir gegenüber«, sagte sie. »Auch seine Kollegen kenne ich nicht. Manchmal hat er mir etwas von seiner Arbeit erzählt, aber nie sehr viel.«
    »Mochte er seine Arbeit?«
    Die Frau zuckte mit den Achseln und machte eine resignierte Handbewegung.
    »Rettungsassistent hat er ja eigentlich nie werden wollen. Aber er ist halt nichts anderes geworden.«
    »Wie kam es dazu?«
    »Als Zivi war er beim ASB und hat dort seinen Rettungssanitäter gemacht. Und dann wollte er Medizin studieren. Aber nach zwei Jahren hat er das Studium aufgegeben.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich glaube, er hat sich damit einfach schwergetan. Das hat er nie zugegeben. Aber er hat oft von Leuten um ihn herum erzählt, denen alles viel leichter fiel. Da war vor allem einer – an den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern – der war ein richtiger Überflieger und hat auch schon gewusst, dass er später die Praxis seines Vaters übernehmen kann. Solche Aussichten hatte mein Theo ja nicht. Das hat ihn wohl entmutigt, und irgendwann hat er die Lust verloren. Und dann hat er sich ausgerechnet zur Theologie hinverirrt. Fragen Sie mich bloß nicht, warum. Ich glaube, er hat es selbst nicht gewusst. Es wäre ein interessantes Studium, hat er anfangs gesagt, und man müsse hinterher auch nicht unbedingt Pfarrer werden. Aber nach drei Jahren war das auch nichts mehr. Er hätte einfach Biologie studieren sollen. Das hatte er auch immer vorgehabt. Aber dann hieß es, es wäre schwer, als Biologe eine Stelle zu finden, außer als Lehrer, und das wollte er absolut nicht. Und dann landete er am Ende beim Roten Kreuz. Es ist ein Jammer. Aus ihm hätte doch noch ganz was anderes werden können. Und er war ja auch nicht damit zufrieden.«
    »War er die ganze Zeit bei der Rettungswache in Degerloch?«
    Sie nickte.
    »So war das wohl. Mich hat das ganz unglücklich gemacht. Aber man kann seinen Kindern ja nicht mehr helfen, wenn sie erst einmal erwachsen sind. Und als mein Mann gestorben war, hatte ich mit mir selbst zu tun.«
    Sie starrte vor sich hin. Dann blickte sie Kupfer wieder an und sagte: »Manchmal hat er mir von ganz schlimmen Unfällen erzählt. ›Mama, da nimmst du immer mehr mit heim, als du vertragen kannst‹, hat er gesagt. Manchmal hat er nicht schlafen können, weil er die Eindrücke, diese furchtbaren Bilder von den Unfallopfern, wie er immer gesagt hat, nicht losgeworden ist. Ich glaube, er hat deswegen manchmal auch zu viel getrunken.«
    »Und da wollte er nicht noch etwas anderes anfangen?«
    »Doch, seit kurzem, ja! Jetzt ging es ihm ja besser, seit er die Leitung der Rettungswache übertragen bekommen hat. Er ist befördert worden. Und da hat er sich doch auch gleich das neue Auto gekauft, von dem er immer geträumt hat.«
    »Wann war das?«
    »Jetzt erst. In den letzten Wochen.«
    Kupfer horchte auf.
    »Frau

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