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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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einfallen lassen, wofür ich sie einbuchte.“ Also, zumindest ein bisschen.
    „Ich hab’s! Prostitution!“
    „Die ist nicht verboten in diesem wundervollen Land.“
    „Ach ja, stimmt.“ Lisa war vergrätzt. „Du hilfst mir echt kein bisschen.“
    „Einem Mann hätte ich die Fresse poliert. Bei einer Frau muss man das eben aushalten. “
    „Du hast mich davon abgehalten, ihr die Fresse zu poli e ren.“
    „Das hätte deiner Karriere irgendwie vermutlich nicht g e rade gutgetan.“
    Lisa schüttelte seine Hand von ihrem Arm. „Ja, du Heil i ger. So wie du die die ganze Zeit angesabbert hast. Du hattest einen Steifen!“
    Fabian zog einen Flunsch und machte auf unschuldig. „Das war bestenfalls ein Halbharter. Bei mir sieht das nur nach mehr aus.“
    Lisa musste lachen, wohl wissend, dass da was dran war. Fabian war kein Thomas Sieber oder Rocco Cazzo, aber das wäre ihr auf regelmäßiger Ebene auch zu viel gewesen.
    „Was machen wir jetzt?“ fragte sie. „Sollen wir den ganzen Rest der Belegschaft durchgehen?“
    Fabian schulterzuckte. „Ich hätte mich gern auf den schwulösen Teil beschränkt, aber hier will ja keiner damit rausrücken, wem er gerne was wo reinsteckt. Kann ich ja auch verstehen. Hältst du Warburg für schwul?“
    Lisa zögerte. „Ich denke, schon, ja. Ich weiß ja, ich bin keine Agatha Kohler…“ Leider kam kein Einspruch von Fabian. „Aaaaber…“ Immer noch kein Einspruch, er raffte es leider nicht. „Also, wie soll ich sagen, heterosexuelle Männer gucken bei mir hin, wenn ich eine Bluse trage, die meine oberen Wei b lichkeiten zumindest nicht völlig versteckt. Und er hat sie kaum eines Blickes gewürdigt.“
    „Für mich ist das wie eine wissenschaftliche Studie, keine weiteren Fragen“, nickte Fabian ironiefrei. „Außerdem hat er mir zweimal auf den Arsch gestarrt, als er die Gelegenheit ha t te.“
    „Wie interessant. Hat Frau Kohler das auch getan?“
    Fabian grinste. „Oh ja, hat sie.“
    Selbstgefälliger eingebildeter überheblicher blasierter anmaßender arroganter eitler großspuriger Angeber. Mit e i nem Traumarsch.
    „Das ist aber meiner!“
    Liebevoll griff sie in das angebetete Körperteil, was Fabian immer zum Kichern brachte.
    „Darf ich kurz stören?“
    Es war die Stimme von Xaver Stolz, der sich vom oberen Treppenabsatz auf sie zubewegte.
    Peinlich berührt drehten sich die beiden zu ihm um. Er grinste ziemlich dreckig, enthielt sich aber eines Kommentars. Er nahm einen vertraulichen Tonfall an.
    „Ich habe nachgedacht“, sagte er, „und vielleicht kann ich Ihnen doch helfen. Ich meine, verbindlich weiß ich nicht, wer alles schwul ist, aber es gibt hier vor allem zwei, mit denen Sie vielleicht reden sollten…“
    Er zögerte, focht einen inneren Kampf aus. Lisa holte ihr Notizbuch hervor, um ihn zu ermuntern.
    „Da ist Tim Stewart, ein englischer Maler . Und Mustafa.“
    „Mustafa und weiter?“
    „Ich weiß nicht, er nennt sich nur Mustafa. Er ist unhei m lich talentiert , malt Landschaften und Porträts, letzteres für zahlende Kunden auf dem Breitscheidplatz.“
    „Und die sind beide schwul?“ fragte Fabian.
    „Um Himmels Willen“, lachte Stolz, „lassen Sie das Mustafa bloß nicht hören. Verstehen Sie mich nicht falsch, der Junge ist wirklich ein feiner Kerl, sehr höflich und hilfsbereit…“
    „Das haben sie auch über Mohammed Atta gesagt“, sagte Fabian.
    „Also, kommen Sie!“ Stolz war nicht erfreut. „Ich hätte wohl doch lieber meine Klappe gehalten.“
    Lisa klopfte ihm beschwichtigend auf den Arm.
    „Wir sind Ihnen dankbar für Ihre Hilfe und werden ni e manden in die Pfanne hauen, glauben Sie mir. Also, was ist mit den beiden?“
    Stolz beruhigte sich. „Na, also Tim… ja, wenn der nicht schwul ist, fress ich ’nen Klappspaten. Ich sage ja nicht, dass man das einem automatisch ansieht, aber ihm schon. Das macht ihm auch nichts, wenn ich das sage. Was Mustafa a n geht – ja, da gibt es wohl ein gewisses kulturelles Problem. Er ist Moslem, wissen Sie?“
    „Wär ich jetzt nie drauf gekommen“, brummte Fabian.
    Stolz funkelte ihn an und sagte zu Lisa: „Ich mag Ihren Kollegen nicht. Er hat so was Reaktionäres. Ich hoffe doch, Sie sind da anders?“
    „Sie schätzen ihn falsch ein, glauben Sie mir“, versicherte ihm Lisa, die genau wusste, dass Fabian zwar gerne den U n sensiblen raushängte, aber in Wirklichkeit nichts übrig hatte für Bigotterie . „Also, die beiden streiten sich?“
    „Ja, ziemlich

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