Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)
Rätsel, wie ihr Frauen es mit denen aushaltet! Allein die Vorste l lung, in einem Bett mit einem Mann zu schlafen, das ist doch ein Albtraum! Was ist denn das für ein Leben! J e de Nacht in einem Bett liegen mit einem Mann! Ich würde mir ja die Kugel geben!“
Lisa konnte nicht anders, sie musste kichern. Das rief M i ke zur Ordnung.
„Entschuldigen Sie“, lächelte er verlegen. „Das war jetzt ein bisschen viel. Ich hab nichts gegen Schwule. Ich bin auch nicht einer von diesen verkappten Homos, die ständig über Schwule herziehen und dabei die ganze Zeit gerne selbst die Rosette versilbert kriegen wollen. Darum geht’s nicht. Ja, ich hatte ein, zweimal Sex mit einem Mann, aber meine Güte, man ist halt jung und darf experimentieren, oder?“
„Allerdings“, gab Lisa zu, „ich hatte auch so eine Phase.“
Sie dachte an ihre Freundin Rosemarie. Die trieb sich zwar fast ausschließlich mit Männern rum, die halb so alt waren wie sie, aber vor ein paar Jahren, als sie ein bisschen zu viel Wein getrunken hatten...
Schluss jetzt, Becker, du bist bei der Arbeit!
„Sie müssen sich vor mir nicht rechtfertigen, Herr Wa r burg“, sagte sie. „Beide Mordopfer waren homosexuell, und der Verdacht liegt nahe, dass der Täter das ebenso war. Wir wissen nichts über das Motiv, von daher...“
Er sah sie an. Sein Blick hatte sich plötzlich geändert, se i ne Haltung war von Verteidigung auf Angriff umgeschwenkt.
„Soll ich’s Ihnen zeigen?“ fragte er lauernd. „Soll ich’s Ihnen beweisen?“
„Was beweisen?“
Er brauchte keine Sekunde, um vor ihr auf die Knie zu fa l len. Lisa war überrumpelt und reagierte zu spät – es war auch schwierig, sich im Sitzen zu verteidigen. Schon griff er mit beiden Händen zu. Er packte ihre Brüste und fing an, sie zu kneten.
„Sie haben herrliche Titten!“ keuchte er.
Und er vergrub sein Gesicht tief im Decolleté ihrer Bluse, stöhnend und wimmernd. Lisa war sich sicher, dass er weinte. Ihr erster Impuls war es, ihn wegzuzerren und ihm die Fresse blutig zu hauen. Aber dagegen sprachen die offensichtliche Verzweiflung des jungen Mannes und außerdem die Tatsache , dass ihre Nippel hart wie Diamanten waren.
Und so siegte ihr Mutterinstinkt, gepaart mit ihrer Wei b lichkeit. Sie legte ihre Hand auf seinen Hinterkopf und stre i chelte sanft sein Haar. Mikes Hände auf ihren Brüsten zitterten und lösten sich langsam. Schließlich ließ er von Lisa ab, und er kippte zur Seite, sein Gesicht in den Armen vergraben. Er wi n selte und heulte wie ein italienischer Mittelstürmer , den ein Luftzug erwischt hatte.
„Es tut mir leid “, jammerte er, „es tut mir so leid...“
Lisa brachte ihre Gefühle unter Kontrolle, so gut es ging. Sie wollte jetzt nicht analysieren, wie sie das Ganze fand und was mit diesem 24jährigen Burschen los war, der gerade ihre Titten vollgesabbert hatte, um ihr zu beweisen, dass er hetero war. Damit das Ganze aber überhaupt irgendeinen Gewinn brachte, ließ sie ihren Blick schweifen, und war erstaunt.
Der hat ja echt einen Steifen gekriegt.
Die Ausbeulung der billigen Arbeitsjeans war nicht zu übersehen, wenn auch größenmäßig nicht spektakulär, was gleich noch eine weitere Frage beantwortete. Und da es ger a de so gut lief, stellte Lisa weitere Fragen, während Mike sich langsam aufrappelte und ganz zahm auf seinem Stuhl Platz nahm. Er schämte sich fürchterlich, und Lisa nahm sich vor, den Vorfall auf sich beruhen zu lassen.
Was kann er dafür, dass ich so eine anbetungswürdige S ex göttin bin? Ist ja nur menschlich.
„Ich war letzte Nacht im Atelier“, antwortete er jetzt, „die ganze Nacht. Ich arbeite gerne, wenn es ruhig ist.“
„Kann das jemand bezeugen?“
„Agatha, schätze ich. Sie war auch da.“
„Die ganze Nacht?“
„Ja, sie übernachtet manchmal hier. Wir haben uns ein bisschen unterhalten. Sie kam ein paarmal rüber.“
„Und kann sie zwischendurch das Haus verlassen haben?“
„Nicht sehr lange, nein. Sie macht ja immer ihren Make-up-Kram, das dauert.“
„Ja, möchte ich wetten“, brummte Lisa, „ohne all das Zeug sieht sie wahrscheinlich aus wie ein Aye-Aye.“
„Sagen Sie das nicht!“ protestierte Mike schwach. „Sie sol l ten das nicht tun, diese Eifersucht macht Sie hässlich.“
Lisa staunte.
„Sie wissen, was ein Aye-Aye ist?“
Mike lächelte schüchtern. „Sie sehen wohl auch gern Tier-Dokus?“
„Aber ja, sehr oft.“
„Das Aye-Aye, im Deutschen auch Fingertier
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