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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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uns seine DNA mit Freuden gegeben“, nahm Alfie das Thema Tim Stewart wieder auf. „Wir haben einen Munda b strich gemacht.“
    „Wobei er uns wahrscheinlich am liebsten eine Sperm a probe gegeben hätte“, grinste Sabine, die allmählich fühlte, wie die Erfahrungen des Tages sie härter und zynischer g e macht hatten. Das gefiel ihr. Sie wollte auch Lisa zeigen, dass sie eine von ihrem Schlag war.
    „Dann brauchen wir ja gar nicht weiter zu reden “, meinte Fabian. „Dennoch sei vermerkt, dass er der einzige ist, mit dem Mike Warburg offiziell Sex hatte und der offiziell schwul ist, mit Stempel und Visitenkarte und Darkroom-Spezialausweis.“
    Fabian stutzte kurz, weil ihm einfiel, dass er nicht e r wähnt hatte, dass er Agatha Kohler seine Karte gegeben hatte. Er entschied, es dabei zu belassen. Lisa war wieder fröhlich, und diesen Zustand wollte er ihr in seiner Großmut nicht ve r miesen.
    „Er ist aber auch der sexuell Abartigste“, wandte Alfie noch ein. „Sorry, aber das ist so. Abgesehen von seinem Ve r halten hättet ihr seine Bilder sehen sollen.“
    „Hab ich im Vorbeigehen“, erinnerte sich Lisa, „das war schon starker Tobak.“
    „Hab ich auch erst gedacht, aber es waren wohl Scha m haare“, sinnierte Sabine.
    Alle lachten. Sie redeten über einige der anderen Mieter im Fandango , aber keiner stach als Verdächtiger hervor. Außer einem.
    „Wir kommen um Mustafa nicht rum“, meinte Lisa. „Xenon kriegt man nicht auf der Straße. Oder doch?“
    „Die Drogenfahn dung meint, dass grundsätzlich alles möglich ist in Berlin“, sagte Alfie. „Wenn etwas irgendeine körperliche Reaktion erzeugt, kann man es auch kriegen. B e stimmte Kriminelle sind interessiert an Betäubungsmitteln, die wirklich Betäubungsmittel sind. Damit kann man bewachte Räume unbewacht machen. Ich meine, wir kennen doch diese Bilder aus Filmen, wo Leute ständig von hinten mit Chloroform oder Äther betäubt werden. Gangster brauchen so was in i h rem Küchenschrank.“
    Seine Kollegen waren skeptisch, aber ganz von der Hand zu weisen war es nicht.
    „Motiv?“ fragte Lisa.
    „Er hat offen zugegeben, nichts für Schwule übrig zu h a ben“, gab Fabian zu, „aber was heißt das schon groß? Deshalb wird keiner zum Mörder , schon gar nicht, wenn er hinter noch auf sein Opfer abspritzt.“
    „Das könnte ein symbolischer Akt sein“, spekulierte Sab i ne. „Oder er ist selber schwul, schämt sich dafür und... naja, mein Gott, ich bin keine Psychologin.“
    „Ralph Schubert wollte ihm einen Batzen Geld bezahlen für ein Porträt, dass Mustafa gemalt hat. Das Geld ist jetzt futsch. Er hätte ja zumindest warten können, bis die Beza h lung abgeschlossen war.“
    „Ein Porträt?“ Lisa war erstaunt. „Das höre ich zum ersten Mal. Ralph Schubert hat Mustafa Modell gestanden?“
    „Ja.“
    „Dann kann man zumindest sagen, dass Mustafa derjen i ge war, der ihn am meisten kannte, oder?“
    „Wie man’s nimmt. Ich sehe jedenfalls kein Motiv. Das Geld...“
    „Worum es auch immer hier geht“, unterbrach ihn Lisa, „Geld ist es sicher nicht. Es wurde bei beiden Tatorten nichts entwendet. Sorry Zonk, aber für mich ist der Mann viel ve r dächtiger als Warburg. Und er hat keine DNA-Probe abgeg e ben, stimmt’s?“
    „Stimmt.“
    „Und warum nicht?“
    „Keine nähere Begründung. Er hat das Recht, abzulehnen.“
    „Dann haben wir das Recht, ihn zum neuen Hauptverdäc h tigen zu erklären.“
    Fabian ließ es dabei. Er glaubte nicht, dass Mustafa ein i n teressanter Verdächtiger war, aber es war dasselbe wie mit Lisas Mike Warburg. Ein Detektiv will glauben, dass sein In s tinkt wertvoll ist.
    „Dann ist da noch Xaver Stolz“, sagte nun Sabine. „Imme r hin, er macht da jetzt ein Riesenfass auf, um seinen Laden b e kannter zu machen. Da geht es schließlich um seine Existenz. “
    „Und er wollte keine DNA-Probe abgeben“, erinnerte Alfie.
    „Das wollten die meisten nicht“, sagte Lisa. Dann versank sie in Schweigen.
    „Stimmt was nicht?“ fragte Sabine.
    „Ach, nein“, murmelte sie. „Es ist nur dieses Bild, das er mir gezeigt hat. Und die ganze Art, wie er davon gesprochen hat. Es war ein bisschen beängstigend.“
    „Erzähl mal“, ermunterte Fabian sie.
    „Das muss man gesehen haben, ist schwer zu beschre i ben. Eine sehr unwirkliche Szene voller Feen, gemalt von e i nem Geisteskranken, der seinen Vater ermordet hatte. Hat mich nachdenklich gemacht. Wenn unser Täter ein Künstler

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