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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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ist, frage ich mich, ob er seine Neigungen vielleicht auch in seiner Kunst auslebt.“
    „Na, dann ist es Tim Stewart!“ meinte Sabine.
    „Oder diese eklige kleine Spanier“, meinte Alfie, „oder die verrückte alte Schachtel.“
    „Das führt zu nichts“, meinte Fabian. „Ich schlage vor, wir beenden die Konferenz, schreiben unsere Berichte und ch e cken fleißig Informationen und Alibis ab. Auffi geht’s!“
    Als sie aufbrachen, hielt Lisa Fabian zurück.
    „Das mit dem Gangbang...“
    „War nur ein Scherz“, beruhigte sie Fabian. „Ich war aber wirklich mal da. Hat mir ehrlich gesagt Angst gemacht. Ich mag’s doch lieber One-on-one.“
    „Du Spießer“, lächelte sie und küsste ihn.
    Ich glaub dir kein einziges Wort , du Aas .
    Das glaubt sie mir nie. Dabei ist es die Wahrheit.

Zwanzig
     
    Lisa und Fabian verbrachten die Nacht getrennt. Das war nichts Besonderes und sollte auch normal bleiben, denn Fab i an war der kategorischen Meinung, dass Zusammenziehen das Dümmste ist, was ein Paar tun konnte.
    „Schopenhauer hat mal gesagt“, hatte Fabian mal gesagt, „Heiraten heißt, das Mögliche t h un, einander zum Ekel zu werden. “ Irgendwie hatte er dabei sogar das th ausgespr o chen.
    Rational wusste Lisa, dass er Recht hatte. Sie sahen sich ja schon bei der Arbeit den ganzen Tag, und das war bisweilen schwierig, speziell wenn Fabian seine misanthropische Ader platzen ließ oder sie wieder mal ihre schlechten Tage hatte, die übrigens in keinem Zusammenhang standen zu den Bl u tungen ihrer Gebärmutter, dass das mal klar war!
    Jedenfalls erwachte Lisa allein, erledigte die morgendl i chen Formalitäten, fütterte Katze und war bereit für das, was der Tag ihr so bescheren mochte.
    Das glaubte sie zumindest.
    Eigentlich hatte sie eine Scheißangst davor, dass das Tel e fon klingelte und Fabian dran war, um ihr irgendein Gestän d nis zu machen oder sogar ihre körperliche Beziehung zu b e enden.
    Das Telefon klingelte.
    „Hallo?“
    „Ich bin’s, Fabian.“
    Lisa hatte gleich einen Kloß im Hals.
    „Was ist los, sind wir verabredet?“ witzelte sie so cool wie möglich.
    Fabian lachte nicht.
    „Ich bin unterwegs zum Fandango . Komm bitte auch.“
    Lisa seufzte erleichtert, war dann aber alarmiert.
    „Verrätst du mir, was passiert ist?“
    „Naja, erinnerst du dich noch, dass du meintest, Mike Warburg ist es auf keinen Fall gewesen?“
    „Vage.“
    „Nun, es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.“
    „Die gute ist, dass er es nicht war und ich die Wette g e wonnen habe?“
    „Nein“, antwortete Fabian, „die gute ist, dass er es eben doch war , Schokohäschen .“
    Lisa setzte sich auf ihre Couch. Das hatte gesessen.
    „Und das steht fest?“
    „Lisa, seine DNA stimmt mit dem Sperma beider Tatorte überein.“
    „Oh.“
    Lisa schluckte. Sie konnte hören, wie Fabian gerade mit dem Wagen abbog.
    „Das... ist jetzt irgendwie peinlich“, stammelte sie.
    „Mach dir nichts draus, Süße“, brummte Fabian, „dafür bist du immer noch die geilste Biene vom Revier. Falls dir das ein Trost ist.“
    „Ein gewaltiger , das druck ich mir auf ein T-Shirt . Und was ist die schlechte Nachricht?“
    „Mike Warburg ist tot.“
    Stille. Lisa hörte, wie Fabian sein Radio ausschaltete.
    „Hast du mich gehört?“
    „Ja“, antwortete sie tonlos, um einen klaren Gedanken bemüht.
    „Er hat sich aufgehängt“, sagte Fabian, „Xaver Stolz hat ihn vor einer halben Stunde gefunden.“
    „Ich bin unterwegs.“
    Da hatte sie sich ja mal echt geirrt, als sie dachte, heute könnte sie nichts erschüttern.
    Lisa brachte sich irgendwie dazu, sich fertig anzuziehen, in ihren Polo zu steigen und die Fahrt zur Hasenheide zu a b solvieren. Zum Glück wohnte auch sie in Kreuzberg, es war nicht allzu weit. Sie gestattete sich nicht, ihre Gefühle zu an a lysieren. Als sie in den Hof des Fandango einbog, waren auch die Wagen der Spurensicherung und der Einsatzkräfte vor Ort. Von Fabian keine Spur, nur sein Hyundai stand dort. Einer der Polizeibeamten grüßte sie freundlich, Lisa nahm kaum Notiz von ihm. Sie folgte der Spur der Aufmerksamkeit und erkan n te, dass sich alles in Richtung von Mike Warburgs Atelier b e wegte. Sie glitt vorbei an einigen schockierten Künstlern, nahm peripher die Gesichter von Agatha Kohler und Tim St e wart wahr. Sie trat durch die Tür des Ateliers.
    Er hing an der Decke, in der Nähe eines Fenst ers. Es war kein Strick, sondern ein Verlängerungskabel, dass um

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