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Schöne Neue Welt

Schöne Neue Welt

Titel: Schöne Neue Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aldous Huxley
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Stück Fleisch betrachtet.«
    »Zweitausend Pharmakologen und Biochemiker erhielten
    einhundertachtundsiebzig nach Ford Forschungsmittel aus
    öffentlichen Geldern.«
    »Wie finster der Mensch dreinsieht«,
    sagte der
    Prädestinationsassistent und wies auf Sigmund Marx.
    »Sechs Jahre später wurde das ideale Rauschmittel bereits fabrikmäßig hergestellt.«
    »Wir wollen ihn ein bißchen aufziehen.«
    »Euphorisierend, narkotisierend, angenehme Halluzinationen weckend.«
    -64-

    »Warum so düster, Marx?« Der Klaps auf seine Schulter ließ Sigmund zusammenfahren und aufblicken. Henry Päppler war's, dieses Schwein! »Wissen Sie, was Sie brauchen? Ein Gramm Soma.«
    »Alle Vorzüge des Christentums und des Alkohols, ohne
    deren Nachteile.«
    »Herrford, am liebsten möchte ich ihn erwürgen!« dachte er.
    Aber er sagte nur höflich: »Nein, danke!« und wies das
    angebotene Tablettenröhrchen zurück.
    »Urlaub von der Wirklichkeit nehmen, wann immer man will, und dann wieder in den Alltag zurückkehren, weder von
    Kopfschmerzen noch von Mythologie geplagt.«
    »Bedienen Sie sich!« drängte Päppler. »Bedienen Sie sich doch!«
    »Die Stabilität war damit völlig gesichert.«
    »Ein Kubikzentimeter vertreibt zehn Miesepeter.« Der
    Prädestinator zitierte eine alte Schlafschulweisheit.
    »Nun mußte man nur noch dem Altern beikommen.«
    »Verfluchte Bande, verfluchte!« schrie Sigmund Marx.
    »Aber, aber!«
    »Gonadenhormone, Frischzellen, Magnesiumsalze - «
    »Vergessen Sie nicht: Ein Gramm versuchen ist besser als fluchen!« Lachend gingen sie hinaus.
    »Sämtliche physiologischen Symptome des Greisenalters sind beseitigt. Und zugleich mit ihnen natürlich auch - «
    »Vergiß nicht, ihn wegen des Malthusgürtels zu fragen!«
    mahnte Stinni.
    »- alle psychischen Eigenheiten alter Menschen. Heutzutage bleibt der Charakter während des ganzen Lebens unverändert.«
    »- noch zwei Runden Hindernisgolf spielen, bevor es dunkel wird. Habe es sehr eilig.«
    -65-

    »Ob bei der Arbeit oder beim Spiel - unsere Kräfte und
    Gelüste sind mit sechzig dieselben wie mit siebzehn. In der schlechten alten Zeit resignierten die bejahrten Leute, zogen sich von der Welt zurück, warfen sich der Religion in die Arme und vertrieben sich die Zeit mit Lesen und Nachdenken. Stellen Sie sich das vor: mit Nachdenken!«
    »Idiotische Schweinebande!« murmelte Sigmund Marx vor
    sich hin, während er durch den Korridor zum Aufzug ging.
    »Heutzutage - sehen Sie, das ist wahrer Fortschritt! arbeiten die alten Leute, erfreuen sich ihrer sexuellen Triebe, sind immer beschäftigt, das Vergnügen läßt ihnen keine Muße, keinen freien Augenblick, um sich hinzusetzen und nachzudenken. Und selbst wenn sich durch einen unglückseligen Zufall ein Loch in der ununterbrochenen Folge ihres Zeitvertreibs auf tut, ist immer Soma zur Hand, das köstliche Soma! Ein halbes Gramm genügt für einen freien Nachmittag, ein Gramm fürs Wochenende, zwei Gramm für einen Ausflug in die Pracht des Orients, drei Gramm für eine dunkle Ewigkeit auf dem Mond. Und wenn sie
    zurückkehren, sind sie bereits über den Ab grund hinweg, stehen auf dem sicheren Boden täglicher Arbeit und Unterhaltung, eilen von einem Fühlkino ins andere, von einem pneumatischen
    Mädchen zum nächsten, von elektromagnetischem Golf zu -«
    »Fort mit dir, kleine Göre!« rief der BUND ärgerlich. »Weg, du Lausejunge! Seht ihr nicht, daß Seine Fordschaft beschäftigt ist? Sucht euch einen anderen Platz für eure sexuellen Spiele!«
    »Die armen Kleinen!« sagte der WAR.
    Langsam und majestätisch zogen die Förderbänder unter
    leisem Maschinengesumm weiter, dreiunddreißig Zentimeter in der Stunde. Im purpurnen Dunkel funkelten unzählige Rubine.
    -66-

    Viertes Kapitel
    Der Aufzug war gedrängt voll von Alphas, die aus den
    Umkleideräumen kamen. Bei ihrem Eintreten wurde Lenina von vielen mit freundlichem Nicken und Lächeln begrüßt.
    Sie war ein allgemein beliebtes Mädchen und hatte fast mit jedem von ihnen irgendwann einmal eine Nacht verbracht.
    Lauter nette Jungen, dachte sie, während sie die Grüße erwiderte. Reizende Jungen! Wenn nur Fordlieb Edisons Ohren nicht so groß wären - vielleicht hatte er bei Meter 328 eine Spur zuviel Nebenschilddrüsenpräparat bekommen? Und beim
    Anblick von Benito Hoover mußte sie daran denken, daß er, nachdem er seine Kleidung abgelegt hatte, sich wirklich als zu behaart erwiesen hatte.
    Den Blick von der Erinnerung an Benitos krause

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