Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schoene, raetselhafte Becca

Schoene, raetselhafte Becca

Titel: Schoene, raetselhafte Becca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
Bowman-Zwillinge stand. Obwohl sie nicht lauschen wollte, konnte sie nicht umhin, Teile ihrer Unterhaltung mitzuhören.
    „Kannst du dir vorstellen, was mit ihr los ist?“, fragte Taft den Polizeichef gerade.
    „Nein. Aber irgendwas ist im Busch. Ich war gestern auf der Ranch, um ein Buch zurückzubringen, das Caidy mir geliehen hatte. Destry ist die ganze Zeit nicht aus ihrem Zimmer gekommen.“
    „Das sieht ihr gar nicht ähnlich. Ob sie krank ist?“ Der Feuerwehrmann wirkte auf einmal ganz besorgt.
    Stirnrunzelnd wischte Becca den Tisch mit einem sauberen Tuch ab. Hoffentlich nicht. Gabrielle war oft mit Traces Nichte zusammen. Wenn Destry krank war, hatte Gabrielle sich möglicherweise angesteckt. Becca konnte es sich nicht leisten, zu Hause zu bleiben, um sie zu pflegen.
    „Caidy hat nichts dergleichen erwähnt. Kein Fieber, keine Halsschmerzen, kein Bauchweh. Seit einigen Tagen ist sie nur merkwürdig still und bedrückt. Sie isst kaum noch, und gestern wollte sie auch nicht mit Caidy ausreiten.“
    „Das ist wirklich ungewöhnlich.“
    „Aber zu Hause bleiben will sie auch nicht …“
    Den Rest der Unterhaltung bekam sie nicht mehr mit, da der Tisch sauber war und neue Gäste gekommen waren, die ihre Bestellung aufgeben wollten. Während der nächsten zehn Minuten bemühte sie sich, die Bowman-Zwillinge zu ignorieren, obwohl sie sich ihrer Anwesenheit nur zu bewusst war. Oder besser: Sie war sich der Gegenwart von Trace bewusst.
    Er ist nur ein weiterer Gast, redete sie sich ein und stellte den Teller mit dem Toast aufs Tablett. Wäre da nur nicht dieses Prickeln auf der Haut, das immer stärker wurde, je näher sie seinem Tisch kam, hätte sie es fast selbst geglaubt.
    „Danke.“ Sein warmherziges Lächeln war auch nicht gerade dazu angetan, etwas an ihrem Zustand zu ändern. Am liebsten hätte sie sich in seinem Lächeln gesonnt wie eine Katze in der Wärme eines Juninachmittags.
    Becca verjagte den Gedanken. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein Mann, der ihr Leben durcheinanderwirbelte. Vor allem, wo sie doch ganz gut allein zurechtkam. „Noch Kaffee?“
    Trace nickte, und sie schenkte ihm koffeinfreien Kaffee nach. Sein Bruder bekam den normalen.
    „Na du weißt ja, wie Ridge ist“, sagte Taft gerade. Offenbar waren sie noch beim selben Thema. „Wesen, die weder muhen noch wiehern, schenkt er nicht viel Aufmerksamkeit.“
    „Ach, Becca, Sie haben doch auch ein neunjähriges Mädchen“, wandte Trace sich unvermittelt an sie.
    „Ja“, bestätigte sie vorsichtig.
    „Wir machen uns gerade ein bisschen Sorgen um unsere Nichte Destry. Sie benimmt sich seit einigen Tagen etwas merkwürdig. Sehr verschlossen, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    „Bald ist Weihnachten. Vielleicht bastelt sie Geschenke?“
    „Möglich, aber so sieht es für mich nicht aus“, antwortete Trace.
    „Normalerweise ist sie die Einzige in der Familie, die es kaum abwarten kann, bis Weihnachten ist“, fuhr Taft fort. „In diesem Jahr jedoch gar nicht. Ich habe ihr vorgeschlagen, mit ihr am Wochenende Geschenke für ihren Dad und Caidy zu besorgen. Sie hat sofort abgelehnt.“
    „Warum?“
    „Keine Ahnung“, entgegnete Trace. „Deshalb fragen wir Sie ja, in der Hoffnung, dass Sie uns einen Tipp geben können. Sie sind auch weiblich und haben ein Mädchen in Destrys Alter.“
    Als Trace sie auf ihre Lüge hinwies, wurde ihr mulmig zumute, und sie spürte, wie sie errötete. „Ich meine, warum freut sich der Rest Ihrer Familie nicht auf Weihnachten?“
    Die Männer wechselten Blicke. Beide waren auf einmal sehr ernst geworden. „Ungute Erinnerungen“, entgegnete Trace schließlich. „Unsere Eltern sind um Weihnachten herum gestorben. Im Dezember ist es zehn Jahre her.“
    Irgendwie hatte sie gespürt, dass die Festtage für ihn mit Kummer verbunden waren. Als er ihr geholfen hatte, den Baum aufzustellen, hatte er zwar ein paar Witze gerissen. Doch die Melancholie in seinen Augen war ihr nicht verborgen geblieben. „Das tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen. Kein Wunder, dass Sie die Feiertage am liebsten streichen würden.“
    „Würden wir auch, aber Destry ist ja noch ein Kind. Wir versuchen jedes Jahr, es ihr so schön wie möglich zu machen.“
    Erneut traf sie die Fürsorge der Bowman-Familie füreinander wie ein Stich ins Herz. Einen Augenblick lang spürte sie sogar einen Anflug von Neid. So eine Familie hätte sie als Kind auch gern gehabt. Stattdessen hatte sie nur

Weitere Kostenlose Bücher