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Schoene, raetselhafte Becca

Schoene, raetselhafte Becca

Titel: Schoene, raetselhafte Becca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Monica.
    Gabrielle hat mehr, wurde ihr unvermittelt klar. Nämlich sie . Wahrscheinlich hatte ihre kleine Schwester auch nicht allzu viele schöne Erinnerungen an die Weihnachtsfeste mit Monica. Wenigstens hatte Gabi eine große Schwester, die ihr alles geben konnte, was sie in den vergangenen neun Jahren vermisst hatte – Weihnachtslieder und Schlittenfahrten, selbst gebackene Plätzchen und Strümpfe über dem Kamin …
    Normalerweise war Becca immer darauf bedacht gewesen, die Feiertage so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Gabi hatte jedoch etwas Besseres verdient. Ob es ihr passte oder nicht – sie musste ihrer kleinen Schwester etwas bieten, genau, wie es die Bowmans für ihre Nichte taten.
    „Wissen Sie vielleicht, was wir für Destry tun können?“ Taft klang fast hoffnungsvoll.
    Leider fragten sie die Falsche. Becca war die Letzte, die wusste, was im Kopf einer Neunjährigen vor sich ging. „Erst einmal sollten Sie herausfinden, was schiefgelaufen ist. Was antwortet sie denn, wenn Sie sie fragen?“
    „Nichts.“ Trace schüttelte den Kopf. „Sie sagt nur, es gehe ihr gut.“
    „Wenn Sie wollen, frage ich … Gabi. Die beiden sind ja wohl befreundet. Wenn irgendeiner herausfinden kann, was Destry bekümmert, dann Gabrielle.“
    „Das wäre sehr nett.“ Taft strahlte sie an, und wieder wunderte sie sich über die Launenhaftigkeit des Schicksals. Bei ihm flatterte nicht ein einziger Schmetterling im Bauch. Sie fand ihn einfach nur nett.
    Ganz anders wurde ihr dagegen, wenn sie Trace in die grünen Augen schaute. Da kribbelte es am ganzen Körper, und sämtliche Nervenenden schienen auf der Haut zu liegen.
    „Entschuldigen Sie, Miss … Kann ich noch Wasser haben?“
    Die Stimme eines Gastes vom Nebentisch riss sie aus ihren Gedanken. „Tut mir leid. Bin schon unterwegs.“
    Sie holte den Wasserkrug und füllte die Gläser nach. Andere Kunden wollten ebenfalls bedient werden. Es war nicht gut, allzu freundschaftlich mit dem Chef der Ortspolizei zu verkehren.
    Sie war zwar keine Betrügerin, aber sie hatte gelogen. Wenn er die Wahrheit herausfand – dass Gabi ihre jüngere Schwester und nicht ihre Tochter und Becca überhaupt nicht erziehungsberechtigt war –, konnte er dafür sorgen, dass Gabi in ein Heim gesteckt wurde. Das durfte sie ihrer Schwester nicht antun.
    Die Bowman-Zwillinge ließen sich viel Zeit mit ihrem Essen, und Becca beschloss, ihnen nur noch so viel Aufmerksamkeit wie unbedingt nötig zu schenken. Inzwischen waren sämtliche Tische wieder besetzt, und sie hatte alle Hände voll zu tun, die Bestellungen entgegenzunehmen und das Essen zu servieren.
    An einem Tisch saß eine Gruppe junger Männer, die so laut waren, dass ihre Stimmen durch das ganze Lokal drangen. Einer der Männer flirtete so unverschämt aufdringlich mit ihr, dass sie am liebsten Donna gebeten hätte, sich um diesen Tisch zu kümmern. Aber das ging natürlich nicht.
    Als sie einem der Männer das Essen servierte, gab er ihr einen Klaps auf den Po. Unwillkürlich schrie sie auf und trat einen Schritt zurück.
    Sofort stand Trace auf und kam zu ihr.
    Bei seinem Anblick verstummten die lauten Gespräche der Männer sofort, und derjenige, der Becca betatscht hatte, wurde puterrot.
    „Danke für das Frühstück, Becca.“ Er schaute sie jedoch nicht an, sondern ließ seinen Blick über die Runde schweifen. Mehr brauchte er nicht zu tun, um die Männer daran zu erinnern, dass sie sich zu benehmen hätten.
    „Gern geschehen.“ Im Stillen war sie ihm dankbar, dass er ihr zu Hilfe geeilt war.
    „Können Sie mir noch einen Kaffee bringen?“
    „Selbstverständlich, Chef.“
    Sie verschwand und kehrte kurz darauf mit der Kanne an den Tisch der Brüder zurück. Sie hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. „Danke. Ich hätte das schon selber geregelt, aber …“
    „Die Typen werden Sie nicht mehr belästigen. Und sollten sie es doch noch mal versuchen, lassen Sie es mich wissen.“
    „Das werde ich“, murmelte sie und wandte ihm schnell den Rücken zu. Auf einmal war sie nahe daran, in Tränen auszubrechen.
    Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich. Schließlich war sie von Kindesbeinen daran gewöhnt, sich um sich selbst zu kümmern. Monica war ihr nie eine Hilfe gewesen. Also hatte sie ihr Leben selbst in die Hand genommen, sich zu einem selbstbewussten Teenager entwickelt und sich eingeredet, auf niemandes Hilfe angewiesen zu sein.
    Warum bloß wurde sie dann schwach, wenn ein attraktiver Polizist

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