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Schoene, raetselhafte Becca

Schoene, raetselhafte Becca

Titel: Schoene, raetselhafte Becca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Verlegen schlug sie die Augen nieder, denn sofort spürte sie wieder dieses Knistern, das sie immer empfand, wenn er mit ihr in einem Raum war. „Danke für alles“, sagte sie schließlich. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass Monica einfach so gegangen ist. Was hast du eigentlich damit gemeint, als du gesagt hast: ‚was sonst noch alles so zusammenkommt‘?“
    „Es ging mir nur darum, dass sie die Vollmacht unterzeichnet. Ob sie tatsächlich irgendwie an dem Mord vor zehn Jahren beteiligt war – das ist nur eine vage Vermutung, und dafür kann sie nicht vor Gericht gestellt werden. Ich hätte sie gern deswegen vernommen – vielleicht hätte sie mich auf eine Spur gebracht. Aber das kann ich ja immer noch machen.“
    Entgeistert starrte ihn Becca an. Plötzlich ergaben die Puzzleteile ein komplettes Bild. Zehn Jahre. Pine Gulch. Weihnachten. Ein Job, der schrecklich schiefgelaufen war. „Deine Eltern. Um Himmels willen! Glaubst du, sie hat irgendetwas mit dem Mord an deinen Eltern zu tun?“
    Gedankenverloren sah er an ihr vorbei. „Vielleicht. Ein paar Tage vor dem Mord tauchte plötzlich eine Frau bei uns auf, die behauptet hatte, Kunststudentin zu sein, und darum bat, die Sammlung meiner Eltern anschauen zu dürfen. Meine Mutter war allein zu Haus. Caidy hat sie später erzählt, dass ihr die Frau leidtat – sie war hochschwanger und trug keinen Ehering. Deshalb hat sie sie ins Haus gelassen und ihr alles gezeigt.“
    Plötzlich wurde Becca übel. „Und du glaubst, diese Frau war Monica?“
    „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht.“
    „Dann hättest du sie doch verhaften müssen!“
    „Ich habe keine Beweise. Nur eine vage Vermutung, deren Ursache zehn Jahre zurückliegt. Jedenfalls weiß ich heute mehr als gestern.“
    „Es tut mir leid.“
    „Das ist nicht deine Schuld. Du bist nicht verantwortlich für etwas, das deine Mutter vielleicht getan hat – vielleicht aber auch nicht.“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Es wird höchste Zeit für mich. Während der Feiertage arbeiten wir nur mit halber Besetzung, und ich muss Streife fahren.“
    „Klar. Nochmals vielen Dank. Du hast mir das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht.“
    „Das freut mich.“ Er lächelte, und einen Moment lang verlor sie sich in der grünen Farbe seiner Augen.
    Sie räusperte sich. „Ich frage nur ungern – aber würdest du mir vielleicht noch einen Gefallen tun?“
    „Natürlich.“
    „Suchst du immer noch nach einem Zuhause für deinen Hund?“
    Er zögerte. „Eigentlich will ich mich gar nicht von ihm trennen. Aber wahrscheinlich wäre er glücklicher, wenn er nicht die ganze Zeit allein sein muss.“
    Wären wir das nicht alle? dachte sie. „Ich glaube, Gabi würde Grunt gern in die Familie aufnehmen. Sie hat noch nie ein Tier gehabt.“
    „Prima. Ich denke, damit machst du den Hund sehr glücklich. Und das Mädchen auch. Soll ich ihn heute Abend vorbeibringen – dann kannst du ihn ihr morgen früh zu Weihnachten schenken?“
    Becca sah ihn stumm an. Sie brauchte ihm nicht zu antworten. Denn ihre Augen strahlten mit der Weihnachtsbaumbeleuchtung um die Wette.
    „He, nicht so schnell. Wir sind doch gleich da.“
    Grunt zog an seiner Leine, als wüsste er, dass es zu seinem ehemaligen Heim zurückging. Aber auch Trace konnte nicht schnell genug bei Becca sein. Deshalb ließ er sich bereitwillig von dem Hund mitziehen.
    Becca hatte die Vorhänge nicht zugezogen, sodass er das gemütliche Bild schon von Weitem sehen konnte. Die Lämpchen am Baum brannten, ein Feuer loderte im Kamin, und Becca saß auf dem Sofa, in ein Buch vertieft.
    Leise klopfte er an die Tür, um Gabi nicht aufzuwecken. Schließlich sollte sie den Hund erst am nächsten Tag bekommen.
    Sofort öffnete Becca die Tür. „Hallo!“
    „Hallo!“
    Sie hockte sich hin und kraulte Grunt am Kinn. „Danke, dass du ihn vorbeigebracht hast. Gabi wird sich riesig freuen.“ Sie richtete sich wieder auf und sah ihm in die Augen. „Möchtest du hereinkommen?“
    „Gern.“
    Sie schloss die Tür hinter ihm. „Gib mir deinen Mantel. Kann ich dir etwas anbieten? Heiße Schokolade oder Tee?“
    Er folgte ihr in die Küche. „Einen Tee vielleicht?“
    Während sie Wasser in eine Kanne goss, fuhr sie fort: „Ich kann mich nicht oft genug bei dir bedanken. Und es tut mir so leid, dass ich dich angelogen habe. Von Anfang an warst du so freundlich zu Gabi und mir …“
    „Mit Freundlichkeit hat das nichts zu tun.“ Seine Stimme klang plötzlich

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