Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schoene, raetselhafte Becca

Schoene, raetselhafte Becca

Titel: Schoene, raetselhafte Becca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
sechzehn habe ich den Kontakt zu ihr abgebrochen, weil ich ihre Lügen und Schwindeleien nicht mehr ausgehalten habe. Bis sie vor ein paar Monaten Gabi bei mir in Phoenix ablieferte, habe ich nicht einmal etwas von ihrer Existenz gewusst. Ich mache mir solche Vorwürfe deswegen. Weil ich nämlich nichts mehr mit Monica zu tun haben wollte, musste Gabi neun Jahre allein mit ihr verbringen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich schon früher etwas unternommen.“
    Sie stieß einen verzweifelten Seufzer aus. „Ich habe sie gewissermaßen im Stich gelassen, Trace. Aber jetzt bin ich für sie da und habe ihr versprochen, dass Monica sie nicht mitnehmen wird. Bitte, kannst du mir nicht helfen?“
    So gern er es auch getan hätte – er sah keine rechtlichen Möglichkeiten, um in diesem Fall einzuschreiten. Aber das sagte er ihr nicht – noch nicht. „Hast du Beweise, dass deine Mutter irgendwelche krummen Dinger in Pine Gulch plant?“
    „Nein. Gabi hat mir erzählt, dass sie nach Kalifornien geht.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich glaube, sie hat da vor Jahren mal gearbeitet …“ Wieder schaute sie auf ihre Uhr. „Wir müssen uns beeilen. Vielleicht ist sie schon unterwegs. Bitte, kannst du nicht irgendetwas tun, um sie aufzuhalten?“
    Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt. „Ohne einen Beweis, dass sie etwas Schlimmes mit deiner Schwester vorhat, kann ich deiner Mutter ihre Tochter nicht wegnehmen. Ich wünschte, es wäre so einfach.“
    „Also wirst du mir nicht helfen? Sie wird Gabis Kindheit zerstören – genauso wie sie …“ Sie biss sich auf die Lippen.
    „Deine zerstört hat?“
    In diesen wenigen Minuten wurde ihm auf einmal so viel über Becca klar. Sie hatte sich hinter ihren Geschichten wie hinter den Mauern einer Burg versteckt. Sie war kompliziert und geheimnisvoll. Und nach wie vor unwiderstehlich.
    Im Grunde versuchte sie nur, für ein kleines Mädchen das Richtige zu tun. Fieberhaft dachte Trace über eine Möglichkeit nach, wie er ihr helfen konnte. „Ich könnte sie vorladen“, überlegte er. „Ihr ein paar Fragen zu ein paar ungeklärten Fällen stellen, während wir auf einen Mitarbeiter vom Sozialamt warten. Du hast gesagt, sie war mal hier vor einigen Jahren in irgendetwas verwickelt?“
    „Sie hat mir nicht viel darüber erzählt. Nur, dass plötzlich Gewalt ins Spiel kam. Und da ist sie sofort untergetaucht. Sie sagt, sie sei bloß ein kleines Rädchen gewesen. Das muss ich meiner Mutter zugutehalten: Sie nimmt es zwar mit den Gesetzen nicht allzu genau, aber Gewalt verabscheut sie.“
    Er runzelte die Stirn. „Wie lange ist das her?“
    „Ich weiß es nicht genau. In den vergangenen zwölf Jahren hatten wir keinen Kontakt. Es muss also etwa zehn bis elf Jahre her sein. Ihre Aufgabe war es, Erkundigungen einzuziehen.“
    Hatte Beccas Mutter möglicherweise Kontakt zu den Mördern seiner Eltern? Er und die Polizei waren überzeugt, dass mehr Personen beteiligt waren als die beiden Männer, die Caidy gesehen hatte, und die Frau, die ihn ablenken sollte, damit er die Diebe nicht auf frischer Tat erwischte.
    Sein Puls ging schneller, während er darüber nachdachte, dass der ungeklärte Fall vielleicht doch noch gelöst werden konnte. Dabei entging ihm nicht die Ironie dieser Situation: Er liebte die Frau, die die Tochter von jemandem sein konnte, der in dieses schändliche Verbrechen verstrickt war.
    Doch damit wollte er sich erst beschäftigen, wenn er der Frau gegenüberstand und ihr ein paar Fragen stellen konnte.
    „Ich kann nicht länger warten.“ Becca knetete die Finger. „Gabi hat mir gesagt, dass Monica ihre Sachen packt.“
    „Hol deinen Mantel. Wir fahren.“
    Erstaunt sah sie ihn an. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass er ihr half. Das bestärkte ihn nur in seiner Annahme, dass sie bisher noch nicht viele Menschen kennengelernt hatte, auf die sie sich verlassen konnte.
    Irgendwie machte es Trace traurig, und am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und getröstet.
    „Ich muss Donna Bescheid sagen.“
    „Ich hab’s gehört, meine Liebe.“ Sie hatte die ganze Zeit in der Nähe gestanden und ihre Unterhaltung mitbekommen.
    „Alles?“ Oje. Hoffentlich machte ihr die alte Frau keine Vorwürfe, weil sie sie belogen hatte. Aber Donna kam zu ihr und drückte ihr beruhigend die Hände. „Fahr los und tu alles, um dieses kleine Mädchen zu schützen. Wir kommen schon klar.“
    Tränen traten Becca in die Augen, als sie ihre Chefin spontan

Weitere Kostenlose Bücher