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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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machen«, sagte er laut. »Wunderbare Arbeit, Eul... - Herr Klemme!«
    »Ich werde es lieber bei Eulrich belassen«, sagte der Künstler nervös. »Schließlich ist es der Janken, der die eigentlichen Probleme macht.«
    »Nun gut«, sagte Feucht, »es treiben sich bestimmt mehrere Dutzend Eulriche herum.« Er schaute zu Hubert hinüber, der auf einer Trittleiter stand und verzweifelt die Glasröhren anstarrte.
    »Wie läuft’s, Hubert?«, fragte er. »Ist das Geld immer noch im Fluss?«
    »Was? Oh. Ja, sicher. Alles läuft bestens«, sagte Hubert und wäre beinahe mit der Trittleiter umgekippt, als er etwas zu hastig hinuntersteigen wollte. Er musterte Adora Belle mit einem Blick, in dem sich Verunsicherung und Furcht mischten.
    »Das ist Adora Belle Liebherz, Hubert«, sagte Feucht, falls der Mann beabsichtigte, lieber die Flucht zu ergreifen. »Sie ist meine Verlobte.« Als er seinen besorgten Blick sah, fügte er hinzu: »Sie ist eine Frau.«
    Adora Belle streckte ihm die Hand hin und sagte: »Hallo, Hubert.«
    Hubert starrte sie an.
    »Es ist völlig in Ordnung, ihr die Hand zu geben, Hubert«, sagte Feucht behutsam. »Hubert ist Ökonom. Das ist so etwas wie ein Alchimist, nur dass er nicht ganz so viel Dreck macht.«
    »Du weißt also, wie Geldströme fließen, Hubert?«, sagte Adora Belle und schüttelte seine widerstandslose Hand.
    Endlich fiel Hubert wieder ein, dass er die Kunst der Sprache beherrschte. »Ich habe eintausendsiebenundneunzig Verbindungen zusammengeschweißt«, sagte er, »und das Gesetz des abnehmenden Ertrags geblasen.«
    »Ich glaube nicht, dass das schon mal jemand getan hat«, sagte Adora Belle.
    Huberts Miene hellte sich auf. Das war ja gar nicht so schwierig! »Wir tun nichts Unrechtes, musst du wissen!«, sagte er.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Adora Belle und versuchte ihre Hand aus seinem Griff zu befreien.
    »Ich kann den Weg jedes einzelnen Dollars in der Stadt verfolgen, weißt du. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt! Aber, aber, aber, ähm, natürlich bringen wir nichts durcheinander!«
    »Es freut mich, das zu hören, Hubert«, sagte Adora Belle und zerrte mit größerer Kraft.
    »Natürlich haben wir noch mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen! Aber wir gehen stets mit größter Sorgfalt vor! Es ging noch nie etwas verloren, weil wir ein Ventil offen gelassen hätten oder etwas in der Art!«
    »Wie faszinierend!«, sagte Adora Belle, stemmte sich mit der freien Hand gegen Huberts Schulter und entriss die andere seinem Griff.
    »Wir müssen jetzt gehen, Hubert«, sagte Feucht. »Mach weiter so. Ich bin sehr stolz auf dich.«
    »Wirklich?«, staunte Hubert. »Herr Cosmo sagte, ich wäre verrückt und er wollte, dass Tantchen den Blupper an einen Altglashändler verkauft!«
    »Typisches engstirniges, gestriges Denken!«, sagte Feucht. »Wir leben im Jahrhundert der Sardelle. Die Zukunft gehört Menschen wie dir, die uns erklären können, wie alles funktioniert.«
    »Wirklich?«, sagte Hubert.
    »Merk dir meine Worte«, sagte Feucht und drängte Adora Belle mit Nachdruck in Richtung des fernen Ausgangs.
    Als sie gegangen waren, beschnupperte Hubert seine Handfläche und erschauerte. »Das waren nette Leute, nicht wahr?«
    »Ja, Meifter.«
    Hubert blickte zu den glitzernden, tröpfelnden Röhren des Bluppers auf, der detailgetreu die Gezeiten des Geldes in der Stadt spiegelte. Ein einziger Schlag würde genügen, um die Welt zu erschüttern. Sie trugen eine schrecklich große Verantwortung.
    Igor trat zu ihm. Sie standen eine Weile in der Stille da, die nur vom Gluckern des Kommerzes unterbrochen wurde.
    »Was soll ich nur tun, Igor?«, sagte Hubert.
    »Im Alten Land hatten wir einen Finnfpruch.«
    »Einen was?«
    »Einen Finnfpruch. Er lautet: >Wenn du daf Monfter nicht willft, darfft du nicht am Hebel pfiehen.<«
    »Du glaubst doch nicht, dass ich verrückt geworden bin, oder?«
    »Viele grofe Männer wurden alf verrückt angefehen, Herr Hubert. Felbft Dr. Hanf Forvord galt alf verrückt. Aber ich frage dich: Könnte ein Wahnfinniger einen revolupfionären Lebendgehirnekftraktor erfinden?«
    »Ist Hubert... normal?«, fragte Adora Belle, als sie über die Marmortreppen dem Abendessen entgegenstiegen.
    »Nach den Maßstäben von Leuten, die eine Obsession haben und niemals ins Sonnenlicht gehen«, sagte Feucht, »dürfte er recht normal sein, würde ich meinen.«
    »Aber er hat getan, als hätte er noch nie zuvor eine Frau gesehen!«
    »Er ist es nicht gewohnt, mit Dingen

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