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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Werde Dir Ein Sandwich Machen. Du Magst Meine Sandwiches.«
    »Das wäre sehr freundlich von dir, Gladys, aber ich werde mich in Kürze mit Fräulein Liebherz zum Abendessen treffen.«
    Das Glühen in den Augen des Golems wurde für einen Moment schwächer und verstärkte sich dann wieder. »Fräulein Liebherz.«
    »Ja, sie war heute Früh hier.«
    »Eine Dame.«
    »Sie ist meine Verlobte, Gladys. Ich rechne damit, dass sie ziemlich häufig hier sein wird.«
    »Verlobte«, sagte Gladys. »Ach, Ja. Ich Lese Gerade  Zwanzig Tipps Für Eine Hochzeit Nach Maß.«
    Ihre Augen wurden dunkler. Sie drehte sich um und stapfte zur Treppe.
    Feucht kam sich wie ein Drecksack vor. Natürlich war er ein Drecksack, aber das machte den Umstand, dass er sich wie einer fühlte, nicht besser. Andererseits war sie ... verdammt, er ... es ... Gladys das Opfer fehlgeleiteter weiblicher Solidarität. Was konnte er dagegen noch ins Feld führen? Er würde Adora Belle sagen, dass sie deswegen irgendetwas unternehmen musste.
    Ihm wurde bewusst, dass einer der leitenden Buchhalter höflich in seiner Nähe wartete.
    »Ja?«, sagte er. »Kann ich dir helfen?«
    »Was sollen wir jetzt tun, Herr?«
    »Wie ist dein Name?«
    »Spucke, Herr. Robert Spucke.«
    »Warum fragst du mich, Bob?«
    »Weil unser Chef blaumacht, Herr. Die Tresore müssen zugeschlossen werden. Genauso der Raum mit den Büchern. Herr Beuge hat alle Schlüssel. Bitte nenn mich Robert.«
    »Gibt es keine Ersatzschlüssel?«
    »Sie könnten im Büro des Chefs liegen, Herr«, sagte Spucke.
    »Hör mal ... Robert. Ich möchte, dass du nach Hause gehst und dich einmal anständig ausschläfst, ja? Ich werde nach den Schlüsseln suchen und jede Tür abschließen, die ich finden kann. Ich bin überzeugt, dass Herr Beuge schon morgen wieder bei uns sein wird, und wenn nicht, werde ich eine Konferenz der leitenden Angestellten einberufen. Ich meine, hey, ihr müsst doch wissen, wie alles funktioniert!«
    »Nun ja. Natürlich. Nur dass ... also ... aber ...« Die Stimme des Angestellten verhallte bis zur Lautlosigkeit.
    Aber Herr Beuge ist nicht da, dachte Feucht. Und er kann genauso gut delegieren, wie Austern Tango tanzen können. Was zum Henker sollen wir jetzt machen?
    »Hier sind noch Leute? So viel zum Thema geregelte Arbeitszeiten«, sagte eine Stimme von der Tür. »Schon wieder in Schwierigkeiten?«
    Es war Adora Belle, und natürlich meinte sie damit: »Hallo! Schön, dich wiederzusehen!«
    »Du siehst hinreißend aus«, sagte Feucht.
    »Ja, ich weiß«, sagte Adora Belle. »Was ist hier los? Der Kutscher sagte mir, sämtliche Mitarbeiter hätten die Bank verlassen.«
    Später dachte Feucht: Das war der Moment, ab dem alles schiefgegangen war. Man muss auf den wilden Hengst der Gerüchte aufspringen, bevor er vom Hof galoppiert ist, damit man vielleicht doch noch die Zügel übernehmen kann. Du hättest denken sollen: Wie hat es ausgesehen, als alle Leute aus der Bank geflüchtet sind? Du hättest zum Büro der  Times  rennen sollen. Du hättest dich in den Sattel setzen und den Gaul in die gewünschte Richtung lenken sollen, und zwar genau in diesem Moment.
    Aber Adora Belle sah wirklich hinreißend aus. Außerdem war nicht mehr passiert, als dass ein Mitglied des Personals durchgedreht war und das Gebäude verlassen hatte. Wie sollte man so etwas aufbauschen?
    Die Antwort lautete natürlich: Man konnte es zu allem Möglichen aufbauschen, wenn man nur wollte.
    Ihm wurde bewusst, dass jemand hinter ihm stand.
    »Darf ich ftören, Herr Lipwig?«
    Feucht drehte sich um. Es war sogar noch unspaßiger, Igor anzusehen, wenn man gerade Adora Belle angesehen hatte.
    »Igor, jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt...«, begann Feucht.
    Ich weif, daff ich mich nicht in den oberen Gefoffen aufhalten follte, Herr, aber Herr Klemme fagt, daff er mit feiner Pfeichnung fertig ift. Fie ift fehr hübf geworden.«
    Was hat er gesagt?«, erkundigte sich Adora Belle. »Ich glaube, davon habe ich ungefähr zwei Wörter verstanden.«
    Ach, im Keller sitzt ein Mann, der eine Dollarnote für mich entwirft. Papiergeld, um genau zu sein.«
    »Tatsächlich? Das würde ich mir gerne ansehen.«
    »Würdest du das wirklich?«
    Es war in der Tat wunderbar. Feucht betrachtete die Entwürfe für die Vorder- und Rückseite des Ein-Dollar-Scheins. Unter Igors strahlend weißen Lampen sahen sie opulent wie ein Plumpudding und komplizierter als ein Zwergenvertrag aus.
    »Wir werden jede Menge Geld

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