Schöne Scheine
für alle Fälle ...
Herr Quengler nutzte die Gelegenheit, aus seinem Korb zu springen und Feucht das Gesicht abzulecken. Dem Hündchen war es gleichgültig, wer er war oder was er getan hatte. Er wollte nur sein Freund sein.
»Ich glaube«, gab Feucht ihm nach, »dass wir beide mal dringend Gassi gehen sollten.«
Herr Quengler stieß ein aufgeregtes leises Fiepen aus und zerrte an der Tasche mit den Sachen, bis sie umfiel. Mit hektisch wedelndem Schwanz stürmte er hinein, und als er wieder herauskam, zerrte er einen kleinen roten Hundemantel aus Samt mit sich, auf den das Wort »Dienstag« gestickt war.
»Gut geraten, Kleiner«, sagte Feucht, während er ihm das Jäckchen umschnallte. Es war jedoch nicht einfach, weil er dabei die ganze Zeit mit Hundesabber gewaschen wurde.
»Äh, du weißt nicht zufällig, wo deine Leine ist?«, sagte Feucht und bemühte sich, nicht zu schlucken. Herr Quengler hoppelte zur Tasche und kehrte mit einer roten Leine zurück.
»Also ... gut«, sagte Feucht. »Das dürfte der schnellste Gassigang in der Geschichte der Gassigänge werden. Vielmehr dürfte es sogar auf ein Gassirennen hinauslaufen ...«
Als er nach der Türklinke greifen wollte, ging sie von selbst auf. Im nächsten Moment blickte Feucht auf zwei terrakottafarbene Beine, die so dick wie Baumstämme waren.
»Ich Hoffe, Du Guckst Mir Nicht Unters Kleid, Herr Lipwig!«, grollte Gladys hoch über ihm.
Um was zu sehen?, fragte sich Feucht. »Ach, Gladys«, sagte er. »Wärst du so nett und stellst dich kurz vor das Fenster? Danke!«
Ein plötzliches Tschick! war zu hören, und als Gladys sich umdrehte, hielt sie einen weiteren schwarzen Pfeil zwischen Daumen und Zeigefinger. Durch die plötzliche Verzögerung in Gladys’ Griff war er in Brand geraten.
»Jemand Hat Dir Einen Pfeil Geschickt, Herr Lipwig«, verkündete sie.
Wirklich? Puste ihn einfach aus und leg ihn in den Eingangskorb, ja?«, sagte Feucht, während er zur Tür hinauskroch. »Ich gehe nur jemanden fragen, wie ich auf den Hund gekommen bin.«
Er nahm Herrn Quengler unter den Arm und eilte die Treppe hinunter, durch die überfüllte Halle, über die steinernen Stufen nach draußen - und dort war auch schon die schwarze Kutsche, die soeben am Bordstein hielt. Der Mann war immer genau im richtigen Moment zur Stelle, nicht wahr?
Er riss die Tür auf, als die Kutsche zum Stehen gekommen war, warf sich auf einen unbesetzten Sitz, während Herr Quengler fröhlich in seinen Armen bellte, schaute quer über den Teppich und sagte:
»Oh! Entschuldigung ... ich dachte, dies wäre Lord Vetinaris Kutsche...«
Eine Hand streckte sich vor und schlug die Tür zu. Sie trug einen großen, schwarzen und sehr teuren Handschuh, der mit Jettperlen bestickt war. Feuchts Blick folgte dem Arm bis zum Gesicht, das sagte:
»Nein, Herr Lipwig. Mein Name ist Cosmo Üppig. Ich wollte dich gerade besuchen. Wie geht es dir?«
Kapitel 4
Der dunkle Ring - Ein ungewöhnliches Kinn - »Eine Anstellung fürs Leben, aber für nicht sehr lange« - Ins kalte Wasser - Spaß mit dem Journalismus - Es geht nur um die Stadt - Eine Meile in seinen Stiefeln - Ein rauschendes Fest
Der Mann... machte Dinge. Er war ein unbesungener Künstler, weil auf den Dingen, die er machte, niemals sein Name stand. Nein, normalerweise trugen sie die Namen von Toten, von Leuten, die Meister ihres Handwerks gewesen waren. Er wiederum war Meister einer Kunst - der Kunst des Scheins.
»Hast du das Geld?«
»Ja.« Der Mann im braunen Gewand zeigte auf den phlegmatischen Troll, der neben ihm stand.
»Warum hast du den mitgebracht? Ich kann die Dinger nicht ausstehen!«
»Fünfhundert Dollar sind schwer zu tragen, Herr Morpeth. Und ein hoher Preis für Schmuck, der nicht einmal aus Silber ist, wie ich hinzufügen möchte«, sagte der junge Mann, dessen Name Vorhinein war.
»Nun ja, das ist doch der Trick dabei, nicht wahr? Ich weiß, dass es nicht ganz korrekt ist, was du tust. Und ich habe gehört, dass Stygium noch seltener als Gold ist. Nur dass es nicht glänzt... Das heißt, solange man nichts falsch macht. Glaub mir, ich könnte alles, was ich bekomme, an die Assassinen verkaufen. Die feinen Herren lieben dieses Schwarz. Heiß und innig.«
»Es ist nicht illegal. Der Buchstabe V gehört niemandem, das haben wir doch schon durchdiskutiert. Lass mich mal sehen.«
Der alte Mann warf Vorhinein einen langen Blick zu, dann öffnete er eine Schublade und stellte eine kleine Schachtel
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