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Schoener Schlaf

Schoener Schlaf

Titel: Schoener Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt , Friedemann Grenz
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okay mit dir, Chef?«, fragte Neumann.
    Â»Kopfschmerzen«, antwortete Kant. »Aber wird schon besser. Zum Glück gibt es Aspirin.«
    Akif Neumann, Dirk Weingarten und Heidi Busch gaben einen Überblick über ihre neuesten Erkenntnisse.
    Â»Belinda Stork war in Berghof und hat sich nach Fabry erkundigt. Mehrere Personen haben sich an sie und ihren Sportwagen erinnert. Sie hat den Weg zu Fabrys Haus erfragt. Allerdings war das ein paar Tage vor ihrem Tod.«
    Â»Vielleicht hat sie Fabry nicht erreicht und ist ein zweites Mal hingefahren«, überlegte Kant. »Wenn wir nur wüssten, wo Storks Wagen ist.«
    Â»Ich hab noch mal mit den Theaterleuten geredet«, ergänzte Heidi Busch. »Einer wusste zu erzählen, dass die Stork dem Fabry die Kostüme der alten Kranach abschwatzen wollte, bevor er sie auf den Müll schmeißt. Das blaue Kleid, in dem die Stork gefunden wurde, gehörte übrigens nicht zur Bühnengarderobe. Niemand kann sich an ein solches Teil erinnern. Aber es wurden Spuren desselben Mottenmittels gefunden, das auch an Maja Schneiders Kleid klebte.«
    Â»Frau Stork hatte das Kostüm schon an, als sie ermordet wurde«, stellte Weingarten fest. »Und Fundort ist Tatort, sagt die Spusi. Der Täter hat die Frau vermutlich in diesem auffälligen Kleid zur Freilichtbühne gebracht. Sie hat das Veronal schlucken müssen, kann aber noch nicht so betäubt gewesen sein, dass sie nicht mehr laufen konnte. Der Parkplatz befindet sich oberhalb der Bühne. Der Mörder muss also mit seinem Opfer die steile Treppe abwärtsgegangen sein. Getragen hat er Stork bestimmt nicht, dazu war sie zu schwer. Der Tag war spielfrei, abends geschah der Mord, am nächsten Morgen entdeckte der Wanderer die Leiche. Vielleicht hat ja doch jemand was beobachtet.«
    Â»Ich beantrage sofort einen Durchsuchungsbeschluss für Luise Kranachs Werkstatt und Fabrys Haus. Die Argumente sollten nun genügen«, entschied Kant. »Und wir gehen an die Presse. Ich spreche das mit der Staatsanwaltschaft ab. Wir machen einen Zeugenaufruf und legen ein Bild von dem Automodell dazu, das die Stork gefahren hat.«
    Kurz darauf saß Heidi Busch vor Kants Schreibtisch und referierte, was sie über Leon Fabry herausgefunden hatte.
    Â»Ich bin ganz Ohr«, sagte Kant. »Schießen Sie los.«
    Â»Okay.«
    Sie setzte sich in Positur wie ein Schulmädchen bei der mündlichen Prüfung. »Der Typ ist undurchsichtig, und das mit Absicht. Er lebt zwar schon fast zwanzig Jahre in seinem Dorf, hat aber zu niemandem wirklich Kontakt. Die einzige Person, die er regelmäßig besucht hat, ist diese alte Frau gewesen, seine Tante. Aber – und jetzt kommt es – sie ist überhaupt nicht mit ihm verwandt. Also nix mit Tante.«
    Â»Wer ist sie dann?«
    Â»Eine alte Bekannte beziehungsweise Freundin. Luise Kranach war eine Angestellte von Fabrys Mutter, Geraldine Moreno. Die war eine bekannte Schauspielerin.«
    Busch reichte Kant Fotokopien von alten Zeitungsartikeln. Die Moreno war an verschiedenen kleineren und auch größeren Bühnen aufgetreten. Das übliche Repertoire vom Zerbrochenen Krug über den Sommernachtstraum bis zum Faust.
    Â»Achten Sie mal auf dieses Foto!« Sie deutete auf den letzten Artikel. »Geraldine Moreno und ihr kleiner Liebling.«
    Das Zeitungsbild zeigte eine schöne üppige Frau in einem aufwendig geschneiderten Kostüm, die auf einer Bank saß. Moreno lächelte huldvoll in die Kamera. Ihr Haar war hochgesteckt und mit Perlennadeln gespickt, an den Schläfen kringelten sich Haarsträhnen. Der Schmuck unterstrich die Schönheit: Perlenohrringe, Perlenkette und ein großer Ring an der rechten Hand. Diese ruhte auf der Schulter eines kleinen Jungen.
    Â»Der kleine Fabry. Süßes Bürschchen«, lachte Kant. »Sieht fast aus wie ein Mädchen.«
    Die hellen Haare fielen in dichten Wellen herab. Der Kleine war etwa fünf Jahre alt. Er trug keine Schuhe, sondern nur lange weiße Strümpfe, eine kurze, aufgebauschte Hose und ein helles Hemd mit Stickereien.
    Geraldine Moreno mit ihrem Sohn Leon – stand unter dem Foto. Die Zeitung stammte aus dem Jahr 1958.
    Â»Wie ein Gemälde«, sagte Kant. Es erinnerte ihn an das Bild, das ihm Dr.   Sucher gezeigt hatte: die vornehme Frau im roten Kleid mit dem kleinen Mädchen.
    Â»Wieso heißt sie Moreno und er

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